Türchen Nr. 24 ♥

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Kapitel  24:

Tom stand in einem schwarzen Anzug vor mir, der ihm, wie ich fand, ausgezeichnet stand. Der Anzug schien perfekt an ihn angepasst zu sein und ließ seinen muskulösen Körper darunter erahnen. Seine blauen Augen strahlten mich an und sein Blick begutachtete jeden Zentimeter meines Körpers.

Unter seinem Blick fühlte ich mich ein bisschen unbehaglich. Würde ich ihm gefallen? Oder überlegte er sich es gerade anders?

Mit jeder Sekunde die er nichts sagte wurde ich unsicherer ob ich ihm gefallen würde, aber als sein Blick dann endlich wieder zu meinen Augen wanderte, strahlte er mich an und flüsterte: "Du siehst wunderschön aus."

Diese Worte waren schlicht und einfach und doch lösten sie so viel in mir aus. Mein Körper zitterte nun nicht mehr, sondern gewöhnte sich an seine Gegenwart, doch meine Gedanken und mein Herz rasten noch mehr.

"Du auch.", bekam ich nur flüsternd raus, dann spürte ich wie mir die Wärme ins Gesicht stieg und blickte unsicher auf den Boden.

Ein etwas peinliches Schweigen brach zwischen uns aus, aber dann kam Gott sein Dank meine Schwester.

"Na, ihr Süßen.", sagte sie und kam freudestrahlend auf uns zu. Sie umarmte Tom und ging dann gleich zur Tür und rief nur über die Schulter: "Mama, Papa, ich bring die Kleinen mal rum."

Dann ging sie einfach davon, während ich mich noch richtig von meinen Eltern verabschiedete.

Vor dem Haupttor unserer Schule ließ meine Schwester uns raus. Tom stieg als erstes aus und kurz bevor ich aussteigen konnte, wünschte Sorina uns noch viel Spaß.

Als Tom und ich vor der Schule standen, wurde ich gleich wieder aufgeregt. Ein paar Pärchen standen noch vor dem Eingangstor und unterhielten sich. Im Gegensatz zu den anderen Schultagen war das Tor aufwendig mit Bändern und Luftballons geschmückt. In geschwungener Schrift stand auf einem Banner Winterball und war direkt über dem Tor aufgehängt worden.

Ich bestaunte immer noch das Tor, als ich merkte wie Tom den Arm um mich legte und zu sich heran zog.

Er beugte sich zu mir herüber und streifte sanft mit seinen Lippen mein Ohr. Ein warmer Schauder lief mir durch den Körper und ich musste lächeln als ich seine sanfte, raue Stimme hörte.

"So meine Schöne, jetzt zeigen wir den Anwesenden mal was ich für eine wunderschöne Begleitung habe."

Immer noch den Arm um mich gelegt, gingen wir zusammen die Treppen hinauf. Am Anfang fühlte ich mich ein bisschen unsicher auf meinen hohen Schuhen, aber durch Toms Stütze, war es leichter als erwartet. Zusammen schlenderten wir den Gang entlang zum großen Saal, in dem der Ball stattfinden sollte.

Den Weg über herrschte Schweigen zwischen uns. Aber nicht, weil wir uns nichts zu sagen hatten, sondern weil wir die kunstvoll Schmückung begutachteten. Nur im zarten Licht der gedämmten Lampen und mit den ganzen Bändern, Luftballons und Glitzer in Silber weiß und hell blau, sah unsere Schule so ganz anders aus als gewohnt.

Kurz bevor wir den Saal erreichten, hörten wir diese mir all zu bekannte Stimme hinter mir.

"Hey, Louisa."

Augenblicklich zuckte ich zusammen und drehte mich um. Leandro stand in einem schwarzen Smoking vor uns und musterte mich von Kopf bis Fuß. Ich musste zugeben, ihm stand der Smoking gut. Ich spürte wie Tom mich noch mehr an sich heran zog und ich blickte zu ihm auf. Sein Gesicht war angespannt und als er auch zu mir guckte, konnte ich die Sorge in seinem Gesicht lesen. Natürlich wusste ich, was er von Leandro hielt und eigentlich hatte ich gehofft, dass Leandro mich in Ruhe ließ. Hatte ich ihm denn nicht deutlich genug zu verstehen gegeben, dass ich nichts von ihm wollte?

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