Adentskalender Geschichte

Türchen Nr. 22 ♥

Kapitel 22:

Knapp eine Woche war unserer Aussprache nun her. Wir unterhielten uns fast jede Pause, alberten herum und hin und wieder legte er auch den Arm um mich und zog mich fest an ihn heran. Jedes Mal, wenn er das tat, fing man Herz an schneller zu schlagen, meine Knie wurden weich und all meine Gedanken waren wie weggeblasen.

Doch diese eine unausgesprochene Frage hing zwischen uns in der Luft. Noch einmal hatten wir nicht über "unsere" Gefühle gesprochen.

Weder hoffte noch glaubte ich, dass sich seine Gefühle für mich geändert hatten, aber welches Mädchen verstand schon die Jungs?

Ich war mir nicht sicher, was das für eine Freundschaft war die wir führten. Wenn ich ihn und Alyson betrachtete, wurde mir klar, dass wir eine andere Art von Freundschaft führen mussten, denn die beiden umarmten sich zwar, aber andere körperliche Annäherungsversuche startete keiner von beiden. Im Gegensatz zwischen Tom und mir. Dennoch war mir bewusst, dass Tom und Alyson mehr freundschaftlich etwas mit einander zu tun hatten, während sich es bei uns in eine Richtung entwickelte, in der ich absolut unerfahren war.

Es war der Montag vor dem Freitag an dem der Ball stattfand. Die zwanzig Minuten Pause war schon fast vorbei und ich stand vor dem Vertretungsplan um zu gucken, wen ich in der nächsten Stunde als Vertretung hatte. Das ich überhaupt Vertretung hatte, war mit vor zwei Minuten gerade erst mitgeteilt worden und unnötigerweise war ich gestern noch extra lange aufgeblieben um genau in dem Fach meine Hausaufgaben zu machen. Mist!

Zwei starke Arme wurden von hinten um meinen Körper geschlungen und im ersten Moment erschreckte ich mich und wollte mich wehren, bis mir Toms vertrauter Geruch in die Nase stieg und ich mich wieder beruhigte.

Sein warmer Atem kitzelte mich an einer empfindlichen Stelle am Nacken, als er leise und rau auflacht.

"Hey Kleine.", sagte er und drehte mich zu sich um ohne mich auch nur loszulassen. Wir standen in einer engen Umarmung da. Seine Hände lagen warm und sanft auf meinem Rücken, während meine Hände auf seine Brust gerückt waren.

Mit einem Grinsen auf den Lippen starrte ich zu ihm herauf und erwiderte seine Begrüßung. Mein Herz fing an zu rasen und es war unglaublich wie geborgen und sicher ich mich bei ihm fühlte, aber denn noch so aufgeregt und nervös war.

Seine blauen Augen strahlten mich an und ich konnte mich nicht aus seinem Blick lösen, während wir den üblichen Small-Talk hielten.

"Was ich dich eigentlich fragen wollte,", sagte er und kam mir noch ein bisschen näher. Meine Knie fingen an zu zittern, mein Herz raste noch schneller und hätte er mich nicht schon festgehalten, wäre ich bestimmt auf dem Boden zusammengesackt. "Hast du schon eine Begleitung für den Ball?"

Die ganze Woche über hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, ob mich noch jemand als seine Begleitung zum Ball einladen würde. Natürlich hatte ich oft darüber nachgedacht, wie es wohl sein würde, wenn Tom mich eingeladen hätte, aber dass es wirklich passieren würde, hätte ich nicht gedacht. Etwas unsicher, ob ich mich nicht verhört hatte, guckte ich ihn fragend an. Aber er guckte nur fragend zurück. Ohne überhaupt darüber nachzudenken, verneinte ich seine Frage und sofort fingen seine Augen zu blitzen an.

Genau in dem Moment klingelte es, aber Tom beugte sich zu meinem Ohr vor und flüsterte: "Ich hol dich Freitag um 20 Uhr bei dir zu Hause ab."

Er drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann.

Wie angewurzelt blieb ich stehen. Hatte ich das eben richtig verstanden? Tom hatte mich zum Ball eingeladen? Ein breites Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich mich auf den Weg zu Alyson machte und mit hochrotem Kopf alles erzählte.