Kapitel 18:
Seine Antwort traf mich unvorbereitet. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand seine Faust in den Magen gerammt. Ich konnte nicht das mir eine Träne über die Wange lief. Ohne lange nachzudenken, rannte ich in den Keller, den so gut wie niemand betrat und verkroch mich in meiner Ecke. Das Gespräch mit Tom hatte ich noch immer nicht ganz realisiert und dachte nur an eines: Ich durfte jetzt nicht anfangen zu weinen. Würde ich mit verweinten Augen zum Unterricht erscheinen, wüsste Tom sofort, dass ich mir etwas anderes erhofft hatte. Vielleicht würde er sogar denken, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Aber das durfte nicht so rüberkommen, ich wollte tough wirken und nicht wie der letzte Schwächling!
Ich ließ die nächsten fünf Minuten das ganze Gespräch mit Tom revue passieren.
Erst jetzt verstand ich was er eigentlich gesagt hatte. Mein Magen krampfte sich zusammen und ich presste meine Fingernägel in meine Handflächen. Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt, oder?
Ich konnte es glauben. Nein, das konnte doch nicht wahr sein! Alyson tat so was niemals! Aber auch wenn sie es nicht getan hatte, seine Worte waren klar verständlich und unglaublich verletzend.
Er wollte nichts von mir wissen und er hatte mehr als deutlich gemacht, dass er nicht einmal freundschaftlich etwas mit mir zu tun haben wollte.
Irgendwann spürte ich, wie mir die Tränen doch über die Wangen rollten. Egal wie sehr ich versuchte sie zurück zu halten, der Damm war gebrochen und jetzt strömten sie wie ein Wasserfall meine Wangen hinunter.
Mein Körper ließ mich immer und immer wieder dieses wunderbare Gefühl spüren wie Tom seinen Arm um mich gelegt hatte. Und wenn ich fest meine Augen auf einander presste, sah ich sein Gesicht vor meinem.
Wie er lächelte.
Dieses Funkeln in seinen Augen,
kurz bevor seine Lippen meine Wange berührten.
Die ganze Zeit über rief ich mir seine Antwort ins Gedächtnis und ging den Samstag immer wieder und wieder durch. Nach einiger Zeit versiegten meine Tränen und ich wusste aus Erfahrung was jetzt mit mir passieren würde.
In Gedanken immer noch bei Tom ging ich automatisch zum Sekretariat und holte mir einen Kühler mit der Erklärung hingefallen zu sein. Dann ging ich zu meinem nächsten Kursraum und klopfte an. Ich hörte wie hinter der Tür alle Stimmen verstummten und alle Blicke auf mich gerichtet waren. Doch das alles interessierte mich nicht.
"Bin bei einem Sturz auf das Gesicht geflogen.", sagte ich entschuldigend zu der Lehrkraft und setzte mich auf meinen Platz. Den Kühler hielt ich schräg auf das eine Auge, so dass es fast mein ganzes oberes Gesicht verdeckte. Starr blickte ich gerade aus und nicht einmal Veronica traute sich mich anzusprechen. Ich folgte dem Unterricht kaum und war in meinen Gedanken versunken. Dennoch spürte ich, dass mich jemand die ganze Zeit anstarrte. Mir war es vollkommen egal wer es war. Jetzt würde es erst richtig anfangen. Das wurde mir klar und zusätzlich wurde mir auch etwas anderes klar: Tom hatte angefangen mir mehr zu bedeuten, als ich es eigentlich wollte.
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Adentskalender Geschichte
Novela JuvenilHier ist mein Wattpad Adeventskalender für euch! ♥ Als der Jahrgangsschwarm Leandro am Montag Morgen mit Louisa zusammen stößt, scheint sein Interesse geweckt zu sein und auch Louisa ist keines wegs abgeneigt. Doch nach einem Treffen stellt sich her...