Als ich am nächsten Tag die Schulflure durchquerte, war ich mit den Gedanken ganz woanders.
Um meinen Hals war Tarhyung's Schal gewickelt.
Mir entgangen die sonst so verurteilenden Blicke nicht. Normalerweise würden sie mich stören, mich verrückt machen bis ich an einem Punkt des Tages einen inneren Kampf mit mir selbst führte.
Doch heute waren sie mir egal.Ich wusste nicht ob es daran lag dass ich seid langer Zeit endlich mal wieder einen guten Schlaf hatte oder an der Tatsache dass ich Taehyung's Schal trug. Oder vielleicht war es auch beides.
Heute hatte ich einfach nur das Gefühl dass der Tag nicht ganz miserabel sein würde.Dies dachte ich jedenfalls. Und dann kam der Chemieunterricht.
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Ich war es eigentlich gewöhnt keinen Partner zu haben.
Als ich mich nach jemandem umsah, waren die Paare oft schon gebildet und ich musste die Versuche wohl oder übel im Alleingang machen.Doch als der Lehrer uns dann aufforderte und in Gruppen zusammen zu tun, spührte ich überraschend eine Präsenz neben mir.
Ich sah auf und starrte sogleich in das Gesicht der Menschen die mich damals fallen gelassen hatten wie eine heiße Kartoffel."Uh...", meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich war viel zu schockiert um einen gescheiten Satz hinaus zu bringen, also starrte ich sie erst einmal mit halb geöffnetem Mund an.
"Du hast noch keine Partner?", Yoongi zog eine Augenbraue hoch. Er kaute auf einem Kaugummi. Normalerweise war das während des Unterrichts verboten.
Perplex sah ich zwischen den dreien hin und her. Während Namjoon und Yoongi mich mit höflicher Desinteresse betrachteten, wandte Jungkook seinen Blick von mir ab. Der Linoliumboden schien ihm viel interessanter zu erscheinen."Hast du nun oder hast du nicht?", langsam wurde Yoongi ungeduldig. Das hatte ich schon immer an ihm gehasst: sein Fehlen an Geduld.
Ich schüttelte stumm meinen Kopf. Meinen Blick wandte ich sofort ab, konzentrierte mich auf den Bleistift zwischen meinen Händen.
Ich hörte wie jemand neben mir Platz nahm, die anderen beiden rückten Stühle an meinen Tisch und setzten sich."Was war die Aufgabe?", hörte ich Yoongi fragen und ich schob ihm ein Blatt mit der Aufgabenverteilung hinüber.
Diverse Becher- und Reagenzgläser mit farblosen Flüssigkeiten waren bereits auf dem Tisch verteilt."Aha", nickte Yoongi dann und ich observierte die Gläser und überlegte wie man auf die Lösung des Problems kommen könnte.
Um uns herum brach lautes Gemurmel aus. Ich spührte einige verdutzte Blicke auf mir, doch wenn ich mich umsah wandten sie ihre Augen schnell ab. Sie wollten nicht erwischt werden, wenn sie mich beobachteten."Schöner Schal", warf plötzlich Namjoon ein und mein Kopf schoss hoch.
Ich hörte das wilde Pochen meines Herzens in meinen Ohren, meine weit aufgerissenen Augen starrten in seine.
Um seine Lippen spielte ein verschwörerisches Grinsen und auch die anderen sahen mich eindringlich an."Was?", fragte ich verwirrt.
Woher kam denn plötzlich diese Höflichkeit?
Ich wurde so sehr aus der Bahn geworfen, dass ich erst garnicht merkte dass sie etwas ausheckten."Er sagte: Schöner Schal", wiederholte Yoongi, der such nun nach vorne an den Tisch lehnte. Seine Arme verschränkte er vor sich auf der Tischplatte.
"Ist der neu?", fragte Namjoon, lehnte sich vor um den Stoff des Schals zu inspizieren.
Ich zuckte zurück. Ich wollte nicht dass ihre dreckigen Hände das Geschenk berührten, das mir Taehyung gegeben hatte. Dazu war es mir viel zu kostbar."Uh, ja", gab ich einfach zurück und weichte ihren Blicken aus.
Ich fühlte mich unwohl in ihrer Nähe. Mir war damals nie aufgefallen wie...einschüchternd sie doch waren. Ich warf einen kurzen Blick zu Jungkook der sich bis jetzt komplett aus dem Gespräch rausgehalten hatte.
Ihm war die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Er kaute nervös auf seiner Unterlippe herum, mit seinem Zeigefinger knibbelte er nervös an seinem Daumen herum.
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Thin Lines | Vmin
Fanfiction》There are thin lines between light and dark, between peace and chaos and happiness and sadness《 Park Jimin ist geplagt von Demonen die er Tag für Tag bekämpfen muss. Sie fressen ihn auf, so lange bis kein Stück mehr von ihm übrig ist. Nachdem sein...