19 - Aftermath

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A/N: "Spring Day" hat mich wirklich gekillt asdfhkl und dann hommt heute auchnoch "Not Today" raus uff :')
Happy dying everyone!

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Taehyung P.O.V


"Wie lange weißt du es schon?"

Nervös kaute ich auf meiner unterlippe herum, kratzte mit meinem Fingernagel an der Oberfläche der Bierdose herum. Das dumpfe Geräusch welches dadurch entstand ging mir durch Mark und Bein.

Seojoon, mein ehemaliger Klassenkamerad und bester Freund zu meiner High School-Zeit, nahm seufzend einen Zug von seiner Zigarette und stubste anschließend den Stummel mit seinem Finger an, damit die überschüssige Asche auf der leeren Chipstüte landete.
Ich hatte ihm bereits tausende Male vorgerwarnt mit dem Rauchen aufzuhören. Es tat seiner Gesundheit einfach nicht gut, vorallem in seinem Alter.

"Ich weiß es nicht", ich zuckte mit den Schultern als wäre es keine große Sache und nahm noch einen Schluck von meinem Bier. Der saure Geschmack der sich auf meiner Zunge entfaltete ließ mich mein Gesicht zusammenziehen.
"Ich bin gerade ziemlich verwirrt"

Seojoon nickte und quetschte seinen Zigarettenstummel auf der Chipstüte aus.
"Hast du es sonst noch jemandem erzählt?"
Mein bester Freund tastete sich langsam an mich heran. Er wusste auch nicht wie er sich in dieser Situation verhalten sollte. Immerhin war dies das erste Mal, dass ihm ein Freund beichtete, dass er schwul war.

Ich schüttelte meinen Kopf, fixierte meinen Blick auf der Bierdose. Ich wagte es nicht ihn anzusehen. Mir war klar, dass ihm dieses Gespräch gerade höchst unangenehm sein müsste. Ich hatte sonst immer meine Gefühle für mich behalten, wollte niemandem mit meinen Problemen zur Last fallen.
In den 5 Jahren in denen Seojoon und ich uns nun kannten, kam es nicht einmal vor, dass ich eines dieser tiefgründigen Gesrpäche mit ihm führte in denen ich ihm von meinen Ängsten oder Geheimnissen erzählte. Wir  redeten nie über soetwas. So waren wir nicht.

"Nein, du bist der Erste", ich sah kurz zu ihm rüber und warf ihm ein schüchternes Lächeln zu. Ich vertraute ihm genug um es ihm zu erzählen. Auch wenn wir uns hauptsächlich nur trafen um billiges Tankstellenbier zu trinken und Videospiele zu spielen, standen wir uns nahe genug, dass ich für ihn durchs Feuer gehen würde.

Ich kicherte leise auf und starrte an die Decke, ich spührte seinen Blick auf mir.
Seinen verwirrten und zugleich besorgten Blick. Er wusste, dass es mir nicht gut ging. Es ging mir sogar ziemlich beschissen.
Ich befand mich in einem gewaltigen Gefühlschaos und wusste nicht was ich dagegen tun sollte. Es war nicht leicht für mich es mir selbst einzugestehen geschweige denn war es einfach es Seojoon zu erzählen. Ich trug dieses Geheimniss nun schon seid einigen Wochen mit mir herum, versuchte selbst damit klarzukommen.
 Und nun hatte ich beschlossen es meinem besten Freund anzuvertrauen. Ich brauchte jemanden an dessen Schulter ich mich lehnen konnte. Meine Schwester wollte ich zur Zeit nicht belasten.

"Es ist einfach alles so beschissen", seufzte ich, vesuchte mein Lachen unter kontrolle zu halten. Ich fühlte mich wie auf Drogen. Ich hatte daws Gefühl, als könnte ich mich nicht selbst kontrollieren. Gleichzeitig jedoch war ich von so einer Ausgeglichenheit durchflutet und ich war glücklich. Glücklich, dass ich diese Worte endlich über meine Lippen gebracht hatte;
" Seojoon?"
-"Hm?"
"Ich glaube ich stehe auf Jungs"

"Tae-", Seojoon wollte mich unterbrechen doch ich gab ihm keine Chance dazu. Er wollte mich beruhigen, mir sagen, dass alles gut werden würde, das alles seine Zeit benötigte und ich nur abwarten brauchte.
Doch ich konnte und wollte seinen Worten einfach keinen Glauben schenken. Es war doch nur leeres Geschwätz, ohne irgendeinen Wert und einfach nur dazu da, um mich für den Moment zu beruhigen.

"Ich bin mir nichtmal sicher ob ich wirklich auf Jungs stehe, Seojoon", meinte ich. "Ich...", ich seufzte, versuchte meine Gedanken zu ordnen. Meine Hände umklammerten die Dose noch fester und ich spührte wie mein Puls anstieg. Ich war nervös und komplett erschöpft. Ich wollte einfach nur, dass diese Kopfschmerzen aufhörten, dieses ständige Kopfzerbrechen darüber, was da nun wirlich mit mir los war.

Thin Lines | VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt