Neugierig beobachtete ich wie Taehyung in einem großen Buch herumblätterte, welches voller Bilder und Informationen zu Kunswerken und berühmten vollgespickt war.
Nebenbei notierte er auf einem Zettel etwas und unterstrich das wichtigste mit einem gelben Textmarker.Ich hätte kaum erwartet das Taehyung ein Student war. Ich war es gewohnt dass Studenten immer sehr vernünftig waren, kaum an etwas anderes dachten als Lernen und ziemlich ernst waren.
Taehyung war das komplette Gegenteil. Er machte gerne Scherze, arbeitete nebenbei und schien mir ein weltoffener und freundlicher Mensch.
Vermutlich waren Kunststudenten einfach so.Ich sah ihm eine Weile dabei zu wie er seine Aufgaben erledigte. Als er das große Buch zuklappte, widmete er sich einem der Plakate und begann dort groß die Notizen von seinem Zettel zu übertragen.
Ich spielte nervös mit einem seiner Stifte und verkrampfte meine freie Hand."Wie lange hast du noch vor mich so anzustarren?", fragte er, würdigte mich jedoch keines Blickes. Er war vollkommen in seine Arbeit vertieft.
Meine Wangen erhitzten sich. Hatte ich ihn wirklich angestarrt?
Ich räusperte mich und versuchte mir etwas einfallen zu lassen, damit ich das Thema wechseln konnte."Wie lange studierst du schon?", in dieser Situation schien mir dies die logischte und zugleich einfachste Frage.
Mein Herz hämmerte schnell gegen meine Brust und ich hoffte einfach, dass er den Köder schluckte."Ich bin jetzt in meinem zweiten Semester", gab er zurück und blätterte weiter in seinem Buch herum.
"Achja, das habe ich noch garnicht gefragt. Was machst du eigentlich? Arbeitest du?"Ich blinzelte einige Male und vergewisserte mich, dass ich mich nicht verhört hatte.
Während er mir diese Frage gestellt hatte, blickte er kurz auf und seine dunklen Augen bohrten sich in meine. In ihnen lag ein undefinierbarer Glanz und sein Tonfall war aufgedreht. Er schien wirklich interessiert daran zu sein, mehr über mich zu erfahren.
- Und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte.
Ich hatte es in den letzten Jahren verlernt Menschen etwas von mir Preis zu geben. Einfach, weil so lange Zeit jeder so getan hatte als wäre ich keine Person, sondern ein Gegenstand.Ein Gegenstand ohne Gefühle oder Gedanken. Als wäre ich eine Marionette die sie bedienen konnten, und nur das tat was sie wollten.
- Auf meine Mutter traf dies jedenfalls zu."Ich?", fragte ich verwirrt. Er konnte unmöglich etwas von mir wissen wollen.
Ich war der wohl ziemlich uninteressanteste Mensch dem man begegnen konnte."Ja du", nickte er, warf mir erneut einen schnellen Blick zu während er etwas auf das Plakat klebte. "Oder ist hier sonst noch irgendwer? Was ist denn das für eine Frage"
Auch wenn seine Antwort als Scherz gemeint war, fasste ich sie nicht ganz so auf. Irgendwie schmerzte mich dieser Sarkasmus.Taehyung kicherte kurze Zeit später und ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange.
"Ich mache bald meinen Abschluss von der High School", antwortete ich kleinlaut und er hob seine Augenbraue bei meinen Worten."Du gehst noch zur High School?", der Ton in dem er dies sagte gefiel mir garnicht. Er war gefüllt mit Vorurteil und Hohn.
Ich runzelte meine Stirn. Ich durfte jetzt nicht die Fassung verlieren."Versteh' mich nicht falsch", er wendete seinen Blick ab und ich sah genau wie die Röte in sein Gesicht schoss."Es ist nur...du sieht ziemlich reif für dein Alter aus"
"Ich hoffe für dich, dass es als Kompliment gemeint ist", ich wollte ihm nicht drohen. Ich wollte witzig sein, so wie er es vorhin war. Es war schon lange her seid ich mit jemandem Scherze gemacht hatte oder jemanden so richtig verarscht hatte.
Aber irgendwie kamen meine Worte so monoton wie eh und jeh heraus, weshalb Taehyung mit seiner Antwort zögerte. Seine Mimik war versteinert und er schien unsicher.
DU LIEST GERADE
Thin Lines | Vmin
Fanfiction》There are thin lines between light and dark, between peace and chaos and happiness and sadness《 Park Jimin ist geplagt von Demonen die er Tag für Tag bekämpfen muss. Sie fressen ihn auf, so lange bis kein Stück mehr von ihm übrig ist. Nachdem sein...