20 - Aftermath (pt 2)

154 20 10
                                    

Taehyung's P.O.V

"Wie lange hast du noch vor dich hier zu verkriechen?", fragte Jin als er meine hoffnugslose Gestalt auf der Couch erblickte.

Ich zuckte mit den Schultern. "Das hängt ganz davon ab wann er sich meldet"

Jin fuhr sich durch sein Haar. "Das ergibt keinen Sinn...es ist als sei er wie vom Erdboden verschluckt. Es ist so garnicht seine Art sich nicht zu melden...sonst macht er immer den Anschein als könnte er keinen Tag ohne dich..."

Mein Herz schmerzte und am liebsten wollte ich das mir naheliegenste Objekt gegen die Wand schmettern.
Ich war wütend und besorgt und wusste nicht mehr weiter. Jimin ignorierte einfach meine Anrufe und Nachrichten und langsam gab ich die Hoffnung auf.

Wollte er nichts mehr von mir?
Und wenn schon wieso musste er es mir auf solch eine grausame Art und Weise mitteilen? Ein einfaches "Ich will mich nicht mehr mit dir treffen" wäre durchaus gnädiger gewesen.

Allerdings hatte Jin Recht. Es war total untypisch für ihn sich so zu verhalten.
Hatte ihm seine Mutter sein Handy weggenommen? Hatte sie ihn etwa irgendwo weggesperrt nur damit er ja keinen Kontakt mit mir aufnam?
Es war einfach lächerlich was ich mir da ausmalte aber man konnte nie wissen.

"Und du hast auch wirklich jeden den du kennst gefragt wo er sein könnte?"

"Wie oft soll ich es dir denn noch sagen? Ja habe ich!", langsam verlor ich die Geduld.
Mein Freund sollte sich endlich melden. Es waren noch so viele Dinge ungeklärt zwischen uns nach dem Kuss und die Tatsache, dass er sich genau danach nicht mehr meldete trug wirklich nicht viel zu meinem Selbstwertgefühl dazu.

Eine Weile herrschte Stille zwischen uns. Jin wusste auch nicht mehr was er tun sollte um mich zu beruhigen. Er hatte schon so vieles Versucht um mich aufzumuntern und mich dazu zu bringen das Haus zu verlassen, zur Uni zu gehen. Aber ich konnte mich einfach nicht dazu bringen.

"Ich muss jetzt los. Jaehwan und Hakyun haben mich auf was zu Trinken eingeladen. Mach keine Scheiße solange ich weg bin und bitte setz dich an dein Abschlussprojekt, okay?"

"Wie du meinst", winkte ich ab und starrte weiterhin auf die karge Decke.

Ich hörte ein Seufzen von Jin's Seite und daraufhin das Zufallen der Wohnungstür.

Jin hatte mein Schmollen auch satt. Er war es nicht gewohnt, dass ich so lange Zeit so unglücklich war. Jin sorgte sich mehr um mein Wohlergehen als er es eigentlich sollte und das tat ihm und seinen Nerven ganz und garnicht gut. Besonders in meinem jetzigen Zustand.

Völlig in meinen Gedanken versunken erklang mein Schriller klingelton. Ich erschrack und es war als bliebe mein Herz stehen.
Mit kribbelnden Fingern griff ich nach meinem Handy das ich auf dem Couchtisch platziert hatte.

Nach dem dritten Klingeln nahm ich hektisch ab.
"Jimin?"

_________

Jimin's P.O.V

Es war als hätte man mir jegliche Lebensenergie genommen. Die Freude und nicht zu vergessen die Unbehaglichkeit die ich bereits seid Monaten durch die Hilfe von Tae spührte, wurde gegen Hoffnungslosigkeit und wildes angespanntes Herzrasen eingetauscht.

Ich fuhr mir nervös durch mein Haar, schaute mich unsicher im Raum um.
"Und es macht dir wirklich nichts aus?"

"Keine Sorge", Hoseok grinste mich an, schüttelte währenddesden seinen Kopf. "Du kannst so lange bleiben wie du willst"

Ich nickte und lächelte ihn schüchtern an. Ich gab ein kleinlautes "Danke" von mir und konzentrierte mich wieder darauf meine Füße anzustarren.

Thin Lines | VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt