Mein Handy machte sich durch ein lautstarkes Vibrieren bemerkbar, da es auf der Theke lag und sich nun einige centimeter verschoben hatte. Meinen Blick auf den Teller in meiner Hand gerichtet griff ich danach, doch berührten meine Fngerspitzen nur die glatte Holzoberfläche. Verwirrt hob ich meinen Kopf an und stieß genervt die Luft aus :"Das ist mein Handy, nur mal so zu deiner Information",merkte ich an und legte den Teller vorsichtig ab, ehe ich meine Hand mit dem Geschirrtuch abtrocknete und um den Tresen herumlief. "Hier gibt es Handyverbot, nur mal so am Rande erwähnt", entgegnete er und schaltete das Display ein, auf welchem eine Nachricht erschien. Wut baute sich in mir auf und wuchs mit jedem Schritt, welchen ich auf ihn zumachte weiter an. Wenn er mir das Handy nicht auf der Stelle zurückgab, würde mein Hass ihm gegenüber endgültig größer sein als die chinesische Mauer. "Ich könnte auch einfach aufhören hier zu arbeiten, dann kannst du dir dein Handyverbot sonst wohin stecken!", drohte ich ihm, wobei ich nicht einmal genau wusste, was diese Drohung bewirken sollte. Im Endeffekt wollten wir uns beide doch nicht mehr sehen und da wäre es die perfekte Lösung, wenn ich dieses Cafe nicht mehr betreten würde.
Ein kleines Zucken umspielte Kyu's Lippen, ehe diese wieder eine dünne Linie bildeten :"Das lass ich mir nicht zweimal sagen", meinte er, umgriff mein Handy etwas fester, während er mit der anderen Hand seinen Hosenbund etwas nach vorne zog. Erschrocken blieb ich auf der Stelle stehen und sah meinem treuen Begleiter zu, wie es sich seiner Hose näherte. "Du Perversling!", schrie ich laut auf und wagte einen Sprung nach vorne, doch hatte er wohl damit gerechnet und machte gleichzeitig einen Schritt nach hinten. Den kleinen Metallkasten hielt er nun über seinem eigenen Kopf :"Netter Versuch Yumi, aber Weitsprung war noch nie deine Stärke, oder?", fragte er neckend nach und wackelte mit seiner Hand etwas, doch hielt ich meinen Blick sturr auf seine Augen gerichtet. "Meine Stärke lag darin Vollidioten wie dir auszuweichen, wie in einem ein Slalomlauf", berichtigte ich ihn und konnte eine minimale Änderung in seiner Mimik erkennen, jedoch wusste ich nicht, in welche Kategorie ich dies einordnen sollte. Hatte es ihn geärgert, amüsiert oder verletzt? Wobei ich letzteres wohl schon ausschließen konnte, da es ihm Spaß machte mich zu nerven.
Ich sollte ihm keine Aufmerksamkeit schenken, aber mein Handy wollte ich dennoch zurück haben. "Jetzt gib mir mein Handy wieder!", forderte ich mürrisch und streckte ihm meine Hand entgegen, damit er die Geisel ganz einfach dort platzieren könnte. Überrschanderweise ließ er seinen Arm tatsächlich sinken, als würde er meiner Bitte nachgehen. "Bevor ich das mache, darf ich dir noch eine Frage stellen?", kam es fast schon vorsichtig aus ihm heraus, als würde es ihn interessieren was ich dachte. Ihn hatte es noch nie gekümmert, ob ich diese ganzen Worte aus seinem Mund hören wollte. "Nein. Frage beantwortet. Gib mir mein Handy zurück!", verlangte ich erneut und wollte es ihm einfach aus der Hand reißen, doch schien er mir immer einen Schritt voraus zu sein, wortwörtlich. Mindestens zwei Meter trennten uns nun von einander. Normalerweise wäre ich erfreut über diesen Abstand, aber nicht, wenn er mein Eigentum in Besitz hat. "Was willst du fragen? Autogramme kann ich heute nicht mehr vergeben, tut mir unendlich leid", sagte ich sarkastisch und zuckte leicht mit den Schultern. Seine gesamte Körperhaltung verkrampfte sich ein wenig und selbst seine Augen spiegelten diese plötzliche Anspannung wider. Eigentlich sollte ich mich nicht fragen, warum er so reagierte, aber im Allgemeinen interessierte es mich schon immer zu sehr, was die Menschen dachten. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, in-", ich ließ meinen Blick zu der analogen Uhr schweifen, welche wie in alten Schulzeiten an der Wand prangte, "knapp 20 Minuten öffnen wir", ergänzte ich schnell und überkreuzte die Arme. Diese Geste sollte ihm deutlich machen, dass ich heute keinen Nerv für seine witzigen Sprüche hatte.
Ein tiefes Seufzen ließ seine Schultern schwach erbeben :"Die Frage ist vielleicht komisch, aber warum er?", kam es letztendlich leise aus ihm heraus. Ich konnte ihm deutlich ansehen, dass er einen inneren Monolog führte, doch wusste ich nicht ob er sich dabei über mich lustig machte oder sich über seine eigene Verhaltensweise aufregte. Die Frage begann erst langsam durch mein eigenes Gedankenknäul durch zu sickern und als ich diese endlich verstanden hatte, entfloh ein raues Lachen aus meiner Kehle :"Vielleicht komisch? Wann hast du jemals etwas normales gesagt!? Und warum sollte ich dir soetwas sagen? Bist du neuerdings mein Therapeut?", stellte ich mehrere Gegenfragen, ohne auf seine einzugehen. Das Schmunzeln verschwand nicht von meinen Lippen, doch hatte mein Herz komischerweise begonnen schneller zu schlagen. Ein merkwürdiges Gefühl überschattete mich, ohne dabei den Grund zu wissen, wieso. Kyu ließ den Kopf hängen, sodass ich Schwierigkeiten hatte, ihm in die Augen zu sehen. "Du hast dir bis jetzt noch nicht wirklich meinen Teil des Dramas angehört...", brachte er hervor, wobei er es vermied mir in das Gesicht zu blicken. Dieses anhaltende komische Gefühl wurde schlagartig von meiner Wut überrannt :"Deinen Teil hab ich mir schon perfekt selbst zusammen gelegt. Das alles, nur um diese Zeit wieder zu erwähnen? Du weißt ganz genau wie es mir damals erging und trotzdem machst du dir jetzt einen Spaß daraus? Merkst du es nicht? Du bist alleine, niemand sonst lacht gemeinsam mit dir!", aufgebracht gestikulierte ich mit den Händen vor meinem Körper herum, wobei ich diese viel lieber schlagartig an seiner Wange fühlen wollte. Meine Sicht wurde durch den Zorn getrübt, aber seine Haltung entging mir nicht. Er wirkte wie ein Welpe, welchen man geschlagen hatte, aber nicht wusste warum. "Ayumi, ich weiß auch dass es eine dumme Aktion war-", ein kurzer wütender Schrei meinerseits unterbrach ihn aprubt. "Eine dumme Aktion! Du weißt also wirklich nicht, wie dumm du selbst bist!", ich hatte meine Stimme und meine Gefühle kaum mehr unter Kontrolle. Diese ganze Wut, welche sich immer und immer wieder in mir aufgebaut hatte, platzte förmlich aus mir heraus. Ich hatte nicht bemerkt wie Kyu mein Handy weggelegt hatte, aber nun hielt er sich beide Hände vor das Gesicht, bedeckte seines, damit er meines nicht sehen musste. "Ich weiß es. Du kannst mich anschreien, wenn es dir danach besser geht. Aber ich weiß wie dumm ich war, wie dumm ich bin. Und ich wäre noch dümmer, wenn ich jetzt einen Rückzieher mache. Die ganze Zeit, habe ich geglaubt, ich hasse dich-", er stoppte sich selbst, ließ seine Arme nutzlos neben seinem Körper hängen und sah mich gequält an. "Lass es mich nur einmal erklären, bitte", ich wusste nun nicht mehr, wie ich darauf reagieren sollte. Mein Hass hatte sich in Sekunden auf eine kleine, gut verdauliche Portion reduziert, weswegen ich einfach nur stumm nickte. Ein Gefühlschaos veranstaltete mehrere Naturkatastrophen in meinem Inneren, während ich mich kaum wagte zu atmen.
Der Junge mir gegenüber holte stockend Luft und versuchte wohl, sich selbst ein wenig zu sammeln, ehe er begann mir die Geschichte erneut zu erzählen. Ich kannte sie wie ein Kinderbuch, welches man mir zu oft vorgelesen hatte und dennoch lauschte ich ihr, mit schmerzendem Herzen. "Auf der Party war ich ein Riesenarschloch. Ich hatte zu viel getrunken, hatte die Kontrolle über mich selbst verloren und mir einfach zu viel eingebildet. Selbst nach der Party war ich nicht besser. Ich war der Arsch, an dem du deine Wut auslassen konntest. Ob du es glaubst oder nicht, ich hatte es schon damals bereut, in der Sekunde als die ganzen Wörter meinen Mund verlassen hatten. Ich war einfach sauer in diesem Moment. Wütend auf mich selbst und die gottverdammte Welt, aber das ist schließlich nicht das schlimmste. Das Foto... Ich weiß selbst nicht, was ich mir damals gedacht hatte. Wollte ich unverdiente Rache, dich bloßstellen oder meine Wut, welche für mich bestimmt war an jemandem auslassen. Keine Ahnung, aber vor einigen Tagen ist mir vieles klar geworden. Ich war ein eifersüchtiger Idiot", man konnte hören, wieviel Anstrengung es ihn kostete, diese kleinen Wörter zu sagen. Mein Kopf verweigerte mir für mehrere Sekunden den Dienst. Er war eifersüchtig? Nur auf was? Er wusste, dass ich ihn hasste und demnach hatte er auch begonnen mich zu hassen, also woher sollte diese plötzliche Eifersucht kommen? Ich kam nicht darum herum zu glauben, dass er sich schon wieder einen Spaß erlaubte, aber er wirkte so ernst und.. verletzlich. "Egal ob du mir glaubst oder nicht. Ich werde dich in Ruhe lassen, wenn das dein Wunsch ist. Ich werde eine fremde Person für dich sein, welche manchmal nett nach dem Weg fragen wird. Aber du solltest wissen, warum ich eifersüchtig war", er hielt kurze Inne, wartete wohl auf eine Reaktion meinerseits, doch hatte ich dem nichts hinzuzufügen. Ich war ein Zuschauer, beobachtete eine Figur wie in einem Film und versuchte mir dessen Worte nicht zu Herzen zu nehmen.
Ihm wurde wohl bewusst, dass ich nichts sagen würde und fuhr demnach fort :"Min Yoongi. Er war, nein, ist in deinen Augen wohl perfekt. Ein netter, fürsorglicher Kerl, im Vergleich zu mir dein Prinz auf dem Ross und genau dass hat mich wütend gemacht. Er ist ein Idol und du bist ein Mädchen dass aus Deutschland hierher gezogen ist um ein normales, unbeschwertes Leben zu führen. Trotzdem hast du dir ihn ausgesucht, wissend dass soetwas nur in Serien oder Filmen auf ein Happy End zuläuft. Das Foto, vielleicht wollte ich dir damit ein Bein stellen. Dich in ein normales Leben zurückholen, aber trotzdem hast du ihn nicht losgelassen. Du hast mich ignoriert, immer nur zu ihm aufgeblickt und dich auf diese schweren Zeiten eingelassen. Ich habe mich schon oft gefragt, wie wäre es wohl ausgegangen, wenn nicht ich der verantwortliche für dieses Bild gewesen wäre. Hättest du mich dann endlich beachtet, hätte ich dich dann trösten können? Ich weiß es nicht, aber eines weiß ich ganz sicher...", die Klingel, als die Tür geöffnet wurde ertönte. Die Atmosphäre in diesem Raum schien mir surreal, dieses ganze Gespräch, selbst ich fühlte mich nicht wirklich anwesend. Es war als hätte der Hauptdarsteller sich entschlossen einer Nebenrolle mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als er eigentlich sollte. Ich hatte das Verlangen, mir die Ohren zuzuhalten, damit ich die folgenen Worte nicht hören musste, aber ich konnte mich nicht bewegen. Kyus Augen schienen zu funkeln, als sich Tränen darin bildeten. Warum sollte er weinen? Meine Augenlider schlossen sich eigenwillig, ich wollte nicht sehen, wie er dies zu mir sagte. Seine Stimme klang nah und dennoch so unendlich weit entfernt :"Ich liebe dich, Ayumi".
×××
Wer ist zurück mit einem schlechten Kapitel? Die yoonique, da freut sich doch jeder, was;;
Hasst mich nicht für dieses Kapitel, im nächsten ist Yoongi wieder dabei und heizt die Story etwas ein~ [hoffentlich war das Kapitel nicht zu schlecht, muss mich erstmal wieder an das Schreiben gewöhnen>.<]Ich hatte für diese Story 12 Kapitel eingeplant und wahrscheinlich belasse ich es dann auch dabei :3
Mehr hab ich auch nicht zu sagen, man liest sich im nächsten Kapitel [welches schon heute Abend kommt~] oder in den Kommentaren, über die ich mich immer riesig freue :3
Also dann.
Adios~
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It's Idol. Not Star × bts suga
Hayran Kurgu[Fortsetzung zu It's Suga. Not Sugar] - „Deine Augen sollten nur für mich bestimmt sein", ein warnender Ton schwang in seiner Aussage mit, doch nahm ich dies kaum wahr. Zu sehr war ich von seinen Augen gefesselt, welche auf mich gerichtet waren. - ...