Als ich auf Myrias Gaststätte zulief, sah ich im Halbdunkeln eine Gestalt auf dem Dach. Ich dachte erst ich hätte mich versehen, aber beim genauer hinsehen sah ich, dass sich da oben wirklich jemand bewegte.
Ich kam noch näher und bemerkte dann, dass es Mave war.
Der Markt war nun ganz leer und alles war leise im Dorf, wenn ich genau hinhörte, hörte ich aber Maves angestrengte Atmung. Er hatte sein Schwert in der Hand und kämpfte. Alleine. Da war niemand außer ihm auf dem Dach. Ich blieb stehen und beobachtete ihn.
Sein Schatten bewegte sich leichtfüßig auf dem Boden. Immer mal wieder stieß er mit dem Schwert nach vorne in den unsichtbaren Gegner. Ich musste zugeben, dass es mich ein wenig beeindruckte. Ich hatte es gar nicht vorgehabt aber unterbewusst verglich ich ihn mit Damien. Ich hatte Damien bisher 3 Mal beim Kämpfen zugesehen, wenn er alleine oder mit jemand anderem trainierte. Bei ihm sah es viel schwerer aus. Seine Füße bewegten sich nicht so leichtfüßig auf dem Boden und sein Schwert schien viel schwerer in der Hand zu liegen.
Bevor ich noch weiter darüber nachdachte, beschloss ich nach drinnen zu gehen.
Dort saßen viele schon an den Tischen, Myria und Gwin brachten gerade das Essen. Ich setzte mich zu Artus und Ivan, die mich aufmerksam anguckten. In dem Moment kam auch Mave.
"Wo warst du die ganze Zeit?" Fragte Artus mich.
"Ich hab bei der Krankenstation im Dorf geholfen" Sagte ich. Mave setzte sich gegenüber von mir und guckte etwas verärgert.
"Wir sollen dich gesund zur Königin bringen" Sagte er leise, aber bestimmt.
"Das wird mich nicht davon abhalten morgen wieder da hin zu gehen, falls die Tore immer noch zu sind" Fuhr ich ihn an. Er war respektlos gegenüber den Kranken. Nur weil ich mich anstecken konnte, sollte ich ihnen nicht helfen oder was?
"Wo willst du morgen wieder hingehen?" Myria kam gerade mit unserem Essen an und stellte es ab.
"Zur Krankenstation" Antwortete ich.
"Oh, das ist toll von dir! Ich würde ihnen dort auch gerne helfen, aber ich hab hier einfach schon zu viel zu tun" Meinte sie. "Sie sind da nur zu zweit, oder?"
"Ja, nur Adam und Claire. Sie können jede Hilfe brauchen und ich hab sowieso nichts anderes zu tun" Sagte ich und warf Mave einen bösen Blick zu.
"Ich hab gesehen, dass du mir mein Kleid zurückgegeben hast. Zeig mal dein neues" Wechselte Myria das Thema. Ich lehnte mich ein Stück zurück, so dass sie es besser sehen konnte.
"Gute Wahl, es steht dir" Sie lächelte mich an.
Als sie weg war, bekam ich den bösen Blick von Mave zurück, doch er sagte nichts mehr.Nachdem ich gegessen hatte ging ich hoch ins Zimmer. Ich war todmüde. Als ich das Bett ansah und dann den Boden, auf dem ich letzte Nacht geschlafen hatte, seufzte ich. Mave würde ganz sicher nicht freiwillig auf dem Boden schlafen. Ich schaute wieder auf das Bett und stellte mir vor, wie viel gemütlicher es war. Ich legte mich hinein und deckte mich zu, starrte an die Decke. In dem Moment konnte ich mir nichts besseres vorstellen, als einfach liegen zu bleiben. Also tat ich es auch. Ich würde einfach ganz nah am Bettrand schlafen, so dass Mave so weit es ging entfernt von mir war. Und Damien müsste es ja auch nie erfahren, dass ich mit einem anderen Mann in einem Bett geschlafen hatte.
Ich schloss meine Augen und schlief sofort ein.Am Morgen lief ich nach unten, wo Myria Mave, Artus und Ivan gerade mitteilte, dass die Tore immer noch geschlossen waren.
"Aber morgen werden sie wahrscheinlich geöffnet" Sagte Myria.
"Hoffen wirs mal" Mave ging davon. Ich kam zu den anderen.
"Warum hat er es denn so eilig?" Fragte Myria. Niemand antwortete ihr.
"Ich geh zur Krankenstation" Sagte ich schnell und Myria schien ihre Frage schon wieder vergessen zu haben.
"Wenigstens eine, die es hier zu gefallen scheint" Myria lächelte.Bei der Krankenstation begrüßte ich kurz Claire und Adam, die sich freuten mich zu sehen. Danach kümmerte ich mich gleich um die Kranken Leute. Das den ganzen Tag über, nur Mittags machten wir drei eine kurze Pause um kurz was zu essen. Stundenlang versorgte ich die Wunden mit Salbe, gab den Leuten Medikamente, wusch sie, und redete mit ihnen. So auch mit Elaine, die mir wieder was über ihr Leben erzählte, und ich ihr gespannt dabei zuhörte.
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Ice Princess (M.)
Fantasy"Vater! Das kannst du nicht machen!" Ich versuchte mit ihm mitzuhalten, doch mit meinen kurzen Beine kam ich mit seinen großen Schritten kaum hinterher. "Amberly, lass es gut sein" In der Stimme meines Vaters lag etwas drohendes. „Aber-" "Nein!" Me...