Kapitel 21

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Spät Abends liefen wir zu dritt zum Schloss. Mein Vater war noch auf, weil er sicher gehen wollte, dass ich wieder heil nach Hause kam.
"Wer ist das?" Fragte er mich. Ich hatte Mave extra ein Stück entfernt von ihm und mir warten lassen, damit ich erst allein mit meinem Vater sprechen konnte.
"Mave" Sagte ich.
"Du meinst der, der dich entführt hat?" Mein Dad machte große Augen. Ich schluckte.
"Ja. Ich hab ihm angeboten, heute Nacht hier zu schlafen"
"Was?"
"Vater, es ist nur eine Nacht. Er schläft in einem eigenen Zimmer. Er wird mir nichts tun. Bitte, vertrau mir" Sagte ich und sah ihn mit flehendem Blick an.
"Das ist eine große Sache, die du da verlangst" Meinte mein Vater.
"Ich weiß" stimmte ich zu. "Bitte" Fügte ich noch einmal hinzu.
"Okay...na gut. Aber ich will, dass du dein Zimmer heute Nacht von innen abschließt. Sonst kann er sich was anderes suchen" Bestand mein Vater darauf.
"Danke" Ich umarmte ihn kurz, und dann ging er.
"Du kannst kommen" Sagte ich zu Mave.
"Er sah nicht gerade glücklich darüber aus" Meinte er leise, als wir die Gänge entlang liefen. Man hörte unsere Schritte auf dem Boden hallen.
"Ja, ich muss auch meine Tür abschließen, damit du mich nicht wieder entführen kannst" Erzählte ich ihm.
"Das würd ich wahrscheinlich eh nicht hinkriegen, nachdem wir gemeinsam kämpfen geübt haben und du mich ja jetzt ganz leicht besiegen kannst" Ich hörte ein Lächeln in Maves Stimme. Er machte sich lustig.
"Du wirst schon sehen, wenn ich noch ein bisschen Übung hab, mach ich dich fertig" Sagte ich grinsend. Wir waren an dem freien Zimmer angekommen, in dem Mave heute Nacht schlafen konnte. Es lag schräg gegenüber von meinem.
"Gute Nacht" Sagte ich.
"Gute Nacht" Meinte Mave, und jeder ging in sein eigenes Zimmer.
Als ich drin war, nahm ich meinen Schlüssel und schloss ab. Ich hielt es nicht für nötig, doch ich war froh, dass mein Vater überhaupt Mave im Schloss erlaubte zu schlafen, da wollte ich wenigstens seine Bedingungen einhalten.
Ich zog mein Kleid aus und mein langes Nachtshirt stattdessen an. Ich schlüpfte in mein Bett und deckte mich zu, schaute dann durch das Fenster gegenüber meines Bettes nach draußen. Es war fast Vollmond, er schien hell durch mein Fenster. Viele Sterne waren aber nicht zu sehen. Ich dachte an Tara und fragte mich, wie es ihr wohl gerade ging. Immernoch unverändert? War sie schon...gestorben? Ich schüttelte den Gedanken ab.

Ice Princess (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt