Der letzte Atemzug

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Sarah's Sicht:

Meine Augen öffnen sich und ich sehe hinauf in den blauen Himmel.
Erst mit der Zeit merke ich, dass ich auf einer großen grünen Wiese liege.
Plötzlich merke ich, wie jemand meine linke Hand berührt und ich sehe darauf zu meiner linken.
Neben mir liegt Tim, meine große Liebe, der Mann, der alles verändert hat.
Aber wieso bin ich hier? Ich erinnere mich noch, wie mich Stefano vergewaltigt hat. Bin ich tot? Bin ich im
Himmel?

Ich: "Tim, was ist das hier?"
Tim: "Wie du dir dein Glück vorstellst."
Ich: "Also nicht real?"
Tim: "Nicht real!"
Ich: "Schade. Ich wünschte, es wäre so. Ich wünschte, all das wäre nie passiert. Es ist vorbei oder?"
Tim rückt zu mir näher.
Tim: "Selbst wenn. Sarah, du musst wissen, dass du immer tapfer warst. Du hast immer für das richtige gekämpft, du hast immer das Richtige getan."
Er sagt das so schön, dass ich anfangen muss, zu weinen.
Ich: "Ich will nicht, dass mein Leben vorbei ist. Ich bin noch jung. Ich möchte mit dir alt werden und ein glückliches Familienleben haben."
Tim: "Dann kämpfe dafür. Du wirst einen Weg finden."
Ich: "Wie? Er ist übermächtig - Stefano."
Tim: "Wir beide haben schon so viel durchgemacht und wir haben es immer geschafft."

Darauf steht Tim auf und ich auch.
Tim: "Wärst du nicht gewesen, dann wäre ich nicht der, der ich bin. Es war mein größtes Glück, dich kennenlernen zu dürfen. Du hast mein Leben verändert und du bist die einzig große Liebe. Du bist mein Leben."

Darauf küsst Tim mich und es ist ein schöner, langer, romantischer Kuss.

Darauf geht Tim weg. In den nahe liegenden Wald.
Ich rufe noch.
Ich: "Tim!"
Er dreht sich um.
Ich: "Habe ich wirklich eine Chance, das zu überleben?"
Tim: "Man hat immer eine Chance. Aber in diesem Fall denke ich eher nicht."
Ich: "Hilf mir! Bitte!"
Tim: "Wir beide wissen, dass ich das nicht kann."
Ich: "Also werde ich sterben und dich nie wieder sehen. Ich werde alleine sein."
Tim: "Du solltest wissen. Ich bin immer für dich da. Immer. Und zwar in deinem Herzen. Für immer und ewig."

Darauf verschwindet Tim im Wald.
Was das auch immer hier ist, es ist einer meiner schönsten Momente im Leben.

Kurze Zeit später öffnen sich meine Augen.
Ich begreife sofort, dass das gerade ein Traum war.
Meine Füße und Beine sind noch immer gefesselt und ich bin noch immer nackt, doch ich liege nicht mehr in Stefano's Bett, sonder ich bin an seiner Folter-Anlage gefesselt.
Die Haustür öffnet sich und Stefano tritt ein.

Stefano: "Süße, du bist auch einmal wach. Wie du sehen kannst, habe ich dich schon zu meiner Anlage gebracht."
Ich: "Das nennst du eine Anlage?"
Stefano: "Immerhin hat sie schon 1 Menschenleben gekostet. Dort drüben!"

Ich sehe in die andere Ecke der Wohnung und dort liegt eine Leiche. Eine junge Frau, deren Kehle aufgeschlitzt wurde. Meine Angst wird größer.

Stefano befestigt darauf 2 sehr schwere Gewichte bei meinen Füßen und mit Hilfe eines Seils zieht er mich nach oben und mein ganzer Körper ist jetzt gestreckt. Durch die beiden Gewichte tut das sehr weh und ich muss mich bemühen, nicht zu schreien.

Stefano: "Und angenehm?"
Ich: "Sei still!"
Stefano: "Ich wollte mich noch bei dir bedanken. Das war wirklich eine schöne Nacht."
Ich: "Das war eine Vergewaltigung!"
Stefano: "Ich nenne das heißen Sex."
Ich: "Wirklich. Naja. Kommt wohl auf die Definition an."
Stefano: Sehr schade. Dass ausgerechnet du jetzt dafür sterben musst."
Ich: "Für was? Was habe ich dir getan."
Stefano: "Das ist kompliziert."
Ich: "Ich will wissen, wofür ich sterbe."
Stefano: "Gut, dann ist es fair. Dein lieber Ex-Freund Mario Götze hat mir und meiner Familie das genommen, was wir am liebsten geliebt haben und jetzt nehmen wir ihm als Rache das, was er am liebsten liebt."
Ich: "Aber wir sind kein Paar mehr. Da sind keine Gefühle mehr."
Stefano: "Denkst du. Aber tief in dir weißt du, dass sowohl du als auch Mario noch Gefühle füreinander haben."
Ich: "Tim ist meine Liebe"
Stefano: "Schöne Ausrede."

Es kehrt kurzzeitig Stille ein, ehe
Stefano: "Noch ein letzter Kuss."
Ich: "Vergiss es!"

Stefano kommt mir näher, aber ich soll meinen letzten Kuss nicht mit meinem
Vergewaltiger haben. Kurz vor mir spucke ich ihn an.
Stefano: "Ih! Spinnst du! Na warte!"

Stefano holt ein kleines Messer aus seinem Koffer.
Stefano: "Siehst du das. Das haben mir Freunde aus den USA mitgebracht. Nach einem Diebstahl bei BG!"
Ich: "Toll!"

Stefano tritt mir wieder näher und fängt darauf an, in meinen Arm das Wort "Schlampe" einzuritzen.
Es tut sehr weh, aber ich muss nicht schreien. Ich habe mich bereits darauf eingestellt, dass es bald vorbei sein wird.

Stefano: "Schlampe!"
Ich: "Penner!"
Darauf schlägt er mich.

Stefano: "Es wird Zeit zu gehen, Sarah."
Anstatt jetzt um mein Leben zu betteln, gehe ich nochmal tief in mich.
Ich schließe meine Augen und blicke auf mein Leben zurück.
Auf den Absturz, auf die Zeit mit Mario und Tim auf der Insel, auf mein Leben mit Mario, Nico und am Ende mit Tim und auf die Geburt meines geliebten Sohnes Tobias. Ich bin bereit ! Ich bin bereit für den Tod!

Stefano packt aus seinem Koffer ein sehr großes Messer aus.
Er steht vor mir.
Ganz dicht vor mir.
Stefano: "Leb wohl, Sarah."
Einen Moment später sticht er sein Messer in meine Brust.
Es tut gar nicht weh.
Mein Herzschlag wird immer langsamer und das helle Licht, was ich noch sehen kann, wird immer dunkler, ehe es komplett dunkel um mich wird.

Gestrandet mit Mario GötzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt