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Pov Izzi:
Sich selbst zu verletzen war ein unglaublich großer Schritt für mich, denn es bedeutete das etwas mit mir nicht Ordnung sein konnte.

Bis jetzt hatte ich das immer auf meine 'Andersartigkeit' schieben können, auf meine sexuelle Ausrichtung aber ich musste mir wohl oder übel eingestehen das ich unter Depressionen litt, was trotz der offensichtlichkeit etwas war das ich mir nur schwer zugestehen konnte.

Es war in meiner Lebenslage zwar kein Wunder unter so etwas zu leiden aber ich fürchtete mich trotzdem ungemein davor dieses Schicksal anzunehmen, denn für mich stellte sich zu Ritzen wie eine Bestätigung meiner Depressionen da und das wollte ich nie tun.

Denn ich hatte zu große Angst davor das ich nicht stark genug sei um das durchzustehen, dass ich aufgrund dessen bald als der Junge der tot in mitten seiner Blutlache in seinem Zimmer gefunden worden, galt.

Doch für einen Moment dachte ich das es vielleicht garnicht so schlecht wäre, immerhin würde ich den Menschen damit im Gedächtnis bleiben,- wenn auch nur kurz und damit nicht komplett von dieser Welt verschwinden.

Möglicherweise würde mein Fall sogar einige Mobber abschrecken und somit das Leben für manche verbessern. Wer weiß?

Ich nahm vorsichtig mein Handy aus meiner Hosentasche und ging auf Felix' und meinen Whatsapp Chat.

Ich hatte ihn wegen Aiden blockieren müssen, da er immer wissen wollte wie es mir geht und wo ich mich aufhalte,- und da die Antwort auf diese Frage meistens in Aiden's Gewalt war zwang er mich ihn von nun an zu ignorieren.

-ich liebe dich ♡

Schrieb ich ihm und wischte vorsichtig die Träne von meinem Display.

Dass ich überhaupt wieder fähig war zu weinen und damit Gefühle zu zeigen die über einen schmerzvollen Schrei hinaus ging grenzte beinahe an ein Wunder.

Mit den Gedanken ganz bei Felix atmete ich tief durch, setzte den silbernen Gegenstand an meinem linken Unterarm an und schnitt mit der ganzen Kraft die ich noch aufbringen konnte in mein Fleisch.

Das Geräusch von zerreißender Haut und aufplatzen von Blutgefäßen jagte eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper.

Ich atmete zischend ein und versuchte das pochen und brennen meines blutüberströmten Handgelenkes zu irgnorieren.

Meine Hand zitterte mit jeder Sekunde stärker und erschwerte den Schnitt auf meinem rechten Handgelenk,- welches sofort begann stark zu bluten, etwas aber ich schaffte es dennoch.

Ich beochtete wie die dunkelrote Flüssigkeit an meinen Unterarmen hinab lief und entweder auf meine Jeans tropfte oder in die kleine Blutlache die sich um mich herum gebildet hatte.

Es viel mir zunehmend schwerer bei Bewusstsein zu bleiben und ich blinzelte öfters, schloss aber irgendwann meine schweren Augenlieder und merkte wie das Gefühl von Schmerzen langsam verschwand, stadessen nahm ich ein federleichtes Empfinden von Erleichterung wahr.

Die Geräusche im Hintergrund,- die beinahe so klangen als klopfte jemand kraftvoll gegen die Haustür blendete ich aus und zum ersten Mal seit langer Zeit bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht

Ich spürte wie mein Atem flacher wurde, mein Körper sich leicht beinahe schon schwerelos anfühlte und alles um mich herum in ein angenehmes Licht getaucht wurde.

Als ich meine Augen wieder öffnete stand Felix vor mir, um ihn herum war ebenfalls alles weiß.

Er streckte mir lächelnd seine Hand entgegen die ich annahm und mich anschließend von ihm in ein strahlendes Licht führen ließ

Dizzi|| Kuntergrau DunkelbuntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt