Wisst ihr was das Beste an Sommerferien oder Ferien generell ist?
Ja richtig, dass man keine Verpflichtungen hat und, vor allem, dass man so lange schlafen kann wie man nur will und sich niemand darüber aufregt.
Naja, normalerweise ist das so, aber nicht bei mir.
Ich hatte nämlich nicht nur einen Freund an meiner Seite, der es unter anderem überhaupt nicht leiden konnte, wenn ich auch nur ein paar Minuten verschlief, nein, dieser wundervolle Freund den ich grade erwähnt hatte, hatte mir und sich selbst, natürlich, einen wundervollen Job gesucht, damit wir ja nicht unsere Ferien genießen können.
Jedenfalls fühlte es sich für mich so an, als wäre es sein Ziel mir dadurch meine freien Wochen zu vermiesen. Auch wenn ich keinen Beweis dafür hatte, ging mir dieser Gedanken nicht aus dem Kopf.
Ich lag immer noch in meinem „Bett" in Tom's Zimmer und kuschelte mich wieder tiefer in das Kissen.
Das Sonnenlicht schien nur bedingt in den kleinen, engen Raum und ließ kleine Staubpartikel aufwirbeln.
Es war wirklich ruhig hier, eine Seltenheit, und irgendwie auch so friedlich, dass man fast für einen Augenblick vergessen konnte, dass wir hier in einem Waisenhaus waren.
Aber eben nur fast, denn schon gleich nachdem ich diesen Gedanken fertig gedacht hatte, hörte ich draußen auf dem Gang ein kleines Kind weinen. Lautstark.
Ich musste mich gar nicht fragen warum, denn keine zwei Sekunden später trat auch schon Tom ein. Sein Blick war wie immer mehr als verbittert und das änderte sich, anders als sonst, auch nicht als er seine Augen auf mich richtete.
Das konnte nur eines bedeuten. Tommy war wütend. Sehr wütend.
„Will ich überhaupt wissen, warum du jetzt schon wieder so schlecht gelaunt bist?", fragte ich ihn gähnend.
Am liebsten hätte ich ihn aus dem Zimmer geschickt bis er sich beruhigt hatte, damit ich hier in Ruhe schlafen konnte. Doch das konnte ich beim besten Willen nicht tun.
Also wartete ich auf seine Antwort, die nach nur einem weiteren genervten Schnauben seinerseits kam.
„Lass mich kurz überlegen...", fing er gespielt nachdenklich an.
Daraufhin konnte ich nur mit großer Mühe ein Augenverdrehen zurückhalten.
„Ach ja, genau. Ich bin aufgebracht, weil du immer noch hier im Bett rumliegst, obwohl ich dir schon vor zwanzig Minuten gesagt hatte, dass du aufstehen sollst um dich fertigzumachen. Falls du es glaubst oder nicht, wir haben nur noch zehn Minuten Zeit, dann müssen wir wirklich los und mir macht es rein gar nichts aus dich in deinem Pyjama zur Winkelgasse zu schleppen."
Nachdem er geendet hatte, atmete er tief durch und ich konnte nicht anders, als wieder in meine Gedanken zu versinken.
Warum, bei Merlins Unterhose, kümmerte es Tom so sehr, wenn wir zu spät kamen? Besser gefragt: Warum kümmerte es IHN, dass ICH zu spät kam? Normalerweise würde er mich doch nach der zweiten Verwarnung seinerseits einfach weiter liegen lassen und gehen um selbst nicht zu spät zu kommen.
Das Verhalten, das er jetzt an den Tag legte, passte einfach nicht. Steckte dahinter vielleicht irgendwas? War ihm aus irgendeinem Grund wichtig, dass ich diesen Job behielt? Aber was könnte er denn dort haben wollen? Ich meine, es war doch nur eine Anstellung in einer Buchhandlung. Nichts Besonderes, oder?
Doch bevor ich mir darüber weitere Gedanken machen konnte, wurde ich von Tom in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Er saß nun neben mir auf dem Bett und hatte einen Arm um mich gelegt.
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Vor dem Abgrund (Tom Riddle/OC)
RomanceNachdem Mia jetzt in der Vergangenheit bei Tom lebt scheint alles in Ordnung zu sein. Aber es ist nicht immer alles so wie es scheint. Was passiert, wenn Tom plötzlich doch, trotz seiner großen Veränderung, Interesse an der dunklen Zauberei entwicke...