Als wir den „Tropfenden Kessel" betraten, kam mir ein Schwall von Zigarettenqualm entgegen. Während ich deshalb krampfhaft versuchte nicht einen Hustenanfall sondergleichen zu bekommen, schien Tom dies überhaupt nicht zu stören.
Voller Entschlossenheit ging er voran und blickte dabei nicht einmal nur in meine Richtung.
Eigentlich wäre dies der perfekte Moment um wegzulaufen, vor Tom und all den Vorhaben, die er zu haben schien, doch aus einem mir unerfindlichen Grund konnte ich das einfach nicht. So sehr ich es auch versuchte, meine Füße wollten sich einfach nicht vom Fleck bewegen. Vielleicht war es auch besser so. Es war eine schreckliche Idee meinen Freund auch nur für zehn Sekunden alleine in Albanien herumgeistern zu lassen.
Gerade als ich mich vollkommen in meinen Gedanken zu verlieren schien, begann Tom das Gespräch mit einem buckligen und nicht besonders vertrauenerweckend, alten Zauberer, der wohl der Besitzer des Lokals, in dem wir uns gerade befanden, zu sein schien in dieser Zeit.
Auch wenn ich mir in meiner Zeit niemals wirklich große Gedanken darüber gemacht hatte, wünschte ich mir jetzt Tom, den Inhaber des „Tropfenden Kessels" zurück, der immer mit einem ansteckendem Lächeln hinter der Theke stand und mir des Öfteren eine heiße Schokolade spendierte.
Aber ich war nun einmal nicht in meiner Zeit und bald auch nicht mehr in England, denn soeben schüttelten sich die Beiden vor mir die Hände und mit einer einladenden Handbewegung deutete uns der zwielichtige Gesprächspartner von Tom den Weg zum Kamin, den wir beide mehr oder weniger enthusiastisch bestritten.
Mein Freund vor mir stolzierte in die Richtung unseres Transportmittels, die kleine Schlange, die er als „unser neues Haustier" bezeichnete um sein Handgelenk geschlungen, als wäre es das Aufregendste und Beste das er je gesehen hatte.
Ich stattdessen, versuchte angestrengt mich nicht jetzt schon zu übergeben, wenn ich auch nur an unsere Reise dachte.
Kurz bevor Tom in den Kamin stieg und, schon mit Flohpulver in der Hand, bereit war für die Reise in das fremde Land, blickte er mich noch einmal schon fast zu liebevoll an und erinnerte mich dabei noch einmal, dass ich die Worte unserer Destination, Druri Inn inmitten von Albanien, nicht vergessen durfte und so klar wie möglich auszusprechen hatte, wenn ich nicht irgendwo im Nirgendwo verloren gehen wollte.
Mit diesen mehr als freundlichen und aufheiternden Worten, war er auch schon mit einem Knall verschwunden und nun lag es an mir die Reise anzutreten.
Noch im Kamin plagte mich mein schlechtes Gewissen.
Was, wenn Dumbledore, trotz meiner gegenteiligen Annahme, nicht wusste wo wir uns befanden? Würden wir denn je wieder unbeschadet zurückkommen? Schließlich hatten wir etwas vor, das nicht wirklich auf der Liste der sichersten Sachen stand, die man nur machen konnte.
Doch länger hatte ich nicht Zeit darüber nachzudenken, denn ich wurde von dem Buckligen aus meinen Gedanken katapultiert und mit schroffer Stimme darum gebeten, doch gnädigerweise endlich zu verschwinden.
Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen und so nahm ich mir eine Handvoll Flohpulver, schloss meine Augen fest, so dass es schon fast weh tat, und versuchte so deutlich wie möglich, doch mit zitternder Stimme, die Worte „Druri Inn, Albanien" zu sagen.
Ich spürte das altbekannte Gefühl, das ich immer bekam, wenn ich auf diese Art und Weise unterwegs war, doch schon nach einigen Minuten hatte ich wieder festen Boden unter meinen Füßen.
Kurz glücklich über die gelungene Reise öffnete ich meine Augen, nur um danach sofort den Drang zu verspüren sie wieder zu schließen.
Ich stand mitten in einer Ruine.
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Vor dem Abgrund (Tom Riddle/OC)
Storie d'amoreNachdem Mia jetzt in der Vergangenheit bei Tom lebt scheint alles in Ordnung zu sein. Aber es ist nicht immer alles so wie es scheint. Was passiert, wenn Tom plötzlich doch, trotz seiner großen Veränderung, Interesse an der dunklen Zauberei entwicke...