Kapitel 8

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Auf dem Bild ist Bubble

Die Tage vergingen viel zu schnell. Aus der Woche wurden sechs Tage, dann fünf und bevor ich mich versah, war es schon wieder Samstag und Zeit für mich nach Hogwarts zurückzukehren. Ich hatte jeden einzelnen Tag damit verbracht, meine Kräfte zu trainieren. Samuel musste deshalb zwei Stunden mit wirklich süßen Schlappohren herumlaufen, allerdings fand er das nur halb so lustig wie alle anderen. Nachdem die 4P ihn zwei Tage lang damit genervt hatten, verpasste ich allen von ihnen neue Ohren und aus Versehen auch neue Nasen.

Am Tag meiner Abreise schaffte ich es, meine Kräfte zumindest zuverlässig zu unterdrücken. Zwar hatte ich längst noch keine Kontrolle, aber besser als gar nichts. Morgens wachte ich wie immer um sechs Uhr auf. Samuels leises Schnarchen hinter mir beruhigte mich wie jeden Morgen, sodass ich schnell wieder einschlief. Seit ich wieder hier war, habe ich kein einziges Mal in meinem Bett geschlafen. Ich war immer auf dem Sofa sitzen geblieben, um mit Samuel zu reden, bis ich einschlief und mein Großcousin war dann zu faul ins Bett zu gehen. Also schliefen wir zusammen dort.
Als ich am Samstag ein zweites Mal aufwachte, war Samuel ausnahmsweise schon wach. Elaina saß auf seinem Schoß und versuchte, seinen Finger zu fangen, den er allerdings immer wieder wegzog. Ich hielt seine Hand fest, sodass Elaina den Finger fangen konnte.
„Elaina gewinnen!", jubelte das kleine Mädchen.
„Frechdachs." Samuel stürzte sich auf mich.
„Mit spielen!" Meine Großcousine sprang auf den Rücken, des Jungen, der mich durchkitzelte.
„Ein kleines Monster greift mich an." Lachend ließ er sich auf das Sofa fallen.
„Geschieht dir recht, weil du mich gekitzelt hast."
„Boser Samuel!", schimpfte Elaina mit ihm. Elaina und ich kitzelten Samuel durch.
„Wer von uns ist jetzt böse?", lachte mein Großcousin. Er schaffte es endlich, mich zu packen. Im nächsten Moment lag er auf mir drauf, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.
„Du wirst ja so frech wie ein richtiger Teenager", lachte Samuel.
„Ich bin ja einer. Also ist das erlaubt."
„Du bist ein Teenager? Hätte ich nie gedacht." Der Sarkasmus war nur sehr schwer zu überhören.
„Ich weiß, das kommt jetzt plötzlich für dich." Samuel fing an zu lachen.
„Ich werde dich vermissen, Kleine." Ich bekam ein Kuss auf die Stirn, dann gab mich mein Großcousin frei.
„Ich muss dich um spätestens dreizehn Uhr in Hogwarts abliefern. Die Lehrer vermissen dich anscheinend." Er nahm Elaina hoch.
„Wir beide gehen jetzt zu den Pferdchen."
„Pferchen!" Das kleine Mädchen klatschte glücklich in die Hände.
„Ich gehe duschen und komme dann nach."
„Das wird die Tiere freuen."

„Ich werde dich auch vermissen." Siara kuschelte sich noch mehr an mich.
„Ich komme zu Weihnachten wieder."
„Pass auf dich auf", wieherte das Pferd und stupste gegen meine Schulter.
„Natürlich. Bis Weihnachten." Ich kraulte den Schimmel noch einmal hinter den Ohren, bevor ich mich abwandte. Samuel saß auf dem Zaun und wartete, dass ich mich endlich von den Tieren verabschiedet hatte.
„Dann mal zurück nach Hogwarts mit dir", seufzte mein Großcousin. Er reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie. Bubble kam wieder auf meinen Arm gehüpft.
„Wir können los." Er nickte.
„Warten!" Elaina kam auf uns zu gerannt und klammerte sich an mein Bein, gerade als Samuel nach Hogsmeade apparierte, weshalb sie mitgezogen wurde. Das kleine Mädchen fand das Apparieren genauso lustig wie ich: „Appairen bose!" Die Kleine klammerte sich noch fester an mein Bein.
„Ich weiß, Süße. Und soll ich dir was sagen? Es wird nicht-" Samuel sah mich streng an. „-nochmal so schlimm sein. Du gewöhnst dich daran." Nicht. Ich hob meine kleine Großcousine hoch.
„Nicht lugen!" Sie tippte mir auf die Nase.
„Lugen bose!"
„Du musst noch einmal apparieren und dann – hoffen wir, dass wir beide es nie wieder müssen."
„Warum bist du überhaupt hier?" Samuel sah das kleine Mädchen neugierig an. Sie hielt mir meine Blumenhaarspange hin.
„Vergessen."
„Danke." Ich gab ihr ein Kuss auf die Stirn.
„Bitte." Sie steckte sie mir in die Haare.
Währenddessen liefen Samuel und ich los. Meine Großcousine wurde unruhig. Offensichtlich wollte sie lieber selber laufen. Ich ließ sie runter, dann griff sie nach meiner und Samuels Hand. Sobald sie von jedem von uns eine Hand hatte, tapste sie summend los. Bubble fing nach ein paar Sekunden an zu singen. Für die anderen mauzte sie mit, schließlich war ich die Einzige, die wusste, dass sie wirklich den Text mitsang. Samuel musste sich ein Lachen unterdrücken. Wir bogen um eine Ecke, Hogwarts kam in Sicht.
„Prinzessinnen!" Elaina sah begeistert das Schloss an.
„Das ist Hogwarts, Kleine."
„Schule ist Prinzessinnenschloss!"
„Ja, ein bisschen."
„Elaina auch Hogwarts."
„Dann musst du ausziehen", erklärte Samuel freundlich.
„Ziehen zu Carolin." Elaina strahlte mich an.
„Sobald du alt genug bist, darfst du das." Sie hüpfte glücklich auf und ab.

Hexagramm - VogelfreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt