Kapitel 17

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Auf dem Bild ist David

Sirius P.o.V.:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, blendete mich die Sonne mitten ins Gesicht. Stöhnend wollte ich den Vorhang an meinem Bett zu machen. Die Sonne tat meinem Kater echt nicht gut. Die war so hell und mein Kopf schien zu explodieren. Allerdings kam ich nicht bis zum Vorhang. Ein Arm war um meinen Bauch geschlungen. Mit wem war ich bitte in unser Zimmer gegangen? Das war doch das Zimmer von mir und den anderen Rumtreibern, oder?
Ich sah mir kurz den Boden an. Ja, auf jeden Fall unser Zimmer. Da lagen genug von James und meinen Sachen, sowie ein paar von einem Mädchen. Ein dicker Pullover, eine Jeans und ein paar Winterstiefel lagen auf dem Boden, allerdings ordentlich auf einem Haufen, was irgendwie beruhigend war. Ich wandte mich wieder an das Mädchen neben mir.
Mir rutschte fast das Herz in die Hose, als ich merkte, dass die Hand zu Carolin gehörte. Das brünette Mädchen hatte ihre Augen geschlossen und atmete gleichmäßig aus und ein. Bubble lag auf ihrem Bauch, sah mich aber leicht verschlafen an.
„Scheiße", entfuhr es mir.
„Sirius, sei leise", grummelte meine Klassenkameradin und zog mich wieder etwas näher an sich heran.
„C – Carolin?" Sie machte ihr rechtes Auge auf.
„Was ist denn?", nuschelte sie vollkommen verschlafen.
„Warum bist du hier?"
„Weil du nicht nach dem Streit mit Regulus alleine schlafen wolltest. Also bin ich hiergeblieben. Jetzt sei still." Sie war hiergeblieben? Wegen des Streites mit Reg? Warum? Sie musste meinen verwirrten Blick mitbekommen haben, denn sie machte seufzend das zweite Auge auf.
„Du hast wohl einen Filmriss, was?"
„Filmriss?"
„Eine Erinnerungslücke." Ich spürte, wie ich rot wurde.
„Du hast dich komisch verhalten, also habe ich dich dazu gezwungen mit mir zu reden."
„Was habe ich alles erzählt?"
„Du hast mir von deiner wirklich sympathisch klingenden Mutter erzählt und von deinem wirklich netten Vater." Ich lief rot an.
„Ich wollte dich nicht mit meinen Problemen belasten."
„Hast du nicht. Jetzt versuche, wieder zu schlafen." Sie schloss ihre Augen wieder. Seufzend befreite ich mich von dem Arm des Mädchens. Ich durchwühlte kurz die Schublade meines Nachttischs nach dem Antikatertrank. Dieser war schnell gefunden. Nach einem Schluck schien die Sonne nicht mehr ganz so hell zu sein und nach zwei hörten auch die Kopfschmerzen auf. Zufrieden kuschelte ich mich wieder an Carolin. Kurz darauf war ich auch schon wieder eingeschlafen.

Carolins P.o.V.:
Ich spürte Sirius Kopf wieder an meine Schulter gekuschelt.
„Sirius?", murmelte ich leise, damit ich ihn nicht wecken würde, wenn er noch schlief.
„Mh?"
„Hab ich dich geweckt?"
„Ich bin seit einer halben Stunde wach."
„Ach so." Ich machte vorsichtig ein Auge auf. Die Sonne wurde gut durch die Vorhänge von Sirius Bett abgedunkelt, trotzdem war es mir zu hell. Morgens war immer alles zu hell. Es dauerte nicht lange, da hatte ich mich an das Licht gewöhnt, und es schien nicht mehr ganz so unerträglich hell zu sein. Sirius lächelte mich leicht an. Auf seinem Bauch lag meine Katze und ließ sich offensichtlich mit viel Freude von dem Jungen kraulen. Der Schwarzhaarige hatte mindestens genauso viel Freude daran das Kätzchen zu kraulen.
„Wie viel Uhr haben wir?"
„Fast halb zehn."
„Wir müssen Felicitas füttern!"
„Remus hat sie gefüttert und mit Seidenschnabel auf die Weide gebracht." Ich entspannte mich wieder.
„Dann ist ja gut." Sirius Magen grummelte laut. Bubble starrte ihren Sitzplatz böse an.
„Ich glaube, dass ich aufstehen sollte, um mir in der Küche Frühstück zu besorgen."
„Glaube ich auch." Der Schwarzhaarige lächelte breit.
„Kommst du mit?" Als Bestätigung grummelte auch mein Magen laut.
„Noch irgendwelche Fragen?" Der Junge schüttelte den Kopf, doch dann stockte er.
„Was hast du an? Deine Anziehsachen liegen auf den Boden."
„Glaubst du, ich hatte nur das an? Dann wäre ich erfroren." Ich schob die Decke runter, sodass Sirius seinen schönen, flauschigen Pullover sehen konnte. Er fing an zu grinsen, als er meine Kleidung sah.
„Den Pullover kenne ich doch irgendwoher."
„Ich frage mich, woher du meine Pullover kennst. Ist mein Stallbursche etwa ein Stalker?" Sirius lachte bellend.
„Du hast mich erwischt."
„Bekomme ich von meinem Stalker meine Jeans?"
„Ich als Stalker würde auch gerne deine Unterwäsche sehen."
„Du bist ja ein lausiger Stalker, wenn du die noch nicht kennst."
„Noch nicht an dir dran." Schmunzelnd stand ich auf. Der Pullover reichte mir so gerade über den Hintern, aber er verdeckte alles Wichtige.
„Jetzt bin ich wirklich enttäuscht." Sirius versuchte zu schmollen, was ihm nicht so richtig gelang, da er lachen musste. Während ich mit meine Jeans, Socken und Stiefel wieder anzog, streifte sich Sirius nur eben seine Schuhe über. Anscheinend hatte er vor in Jogginghose und dem verwaschenen T-Shirt runter in die Küche zu gehen.
„Können wir los?", fragte er ungeduldig.
„Sehen meine Haare sehr schlimm aus?"
„Nein. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen." Ich nickte erleichtert.
„Können wir dann?" Ich nickte kurz.

Hexagramm - VogelfreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt