Sirius P.o.V.:
Hin und Her. Und wieder hin und her. Ich rannte kontinuierlich immer weiter. Der Vollmond war seit einer halben Stunde verschwunden. Remus schlief wahrscheinlich schon im Krankenflügel und auch die anderen aus meinem Zimmer wollten nur zu gerne schlafen, doch mein herum Gerenne hielt sie wach.
„Sirius. Können wir nicht darüber nachdenken, wenn wir ausgeschlafen haben?" James drehte sich genervt in seinem Bett herum, sodass er mich böse anfunkeln konnte.
„Ich kann aber nicht schlafen! Sie waren im Wald! Er hätte sie zerfleischen können, sie sogar zerfleischen müssen, aber das hat er nicht!"
„Wenn du so weiter machst, weckst du noch Frank."
„Das ist mir gerade egal! Wie könnt ihr so ruhig schlafen? Sie hätten tot sein können! Tot!"
„Sind sie aber nicht!"
„Und ich will wissen warum!"
„Dann geh sie fragen."
„Und wie soll ich sie bitte fragen? Hey, Carolin. Ich weiß, dass du letzte Nacht draußen warst und mit einem Werwolf gekuschelt hast. Wie hast du das gemacht?"
„Ein bisschen unauffälliger, wäre schon gut. Ansonsten verrätst du noch Remus."
„Ich glaube kaum, dass es Carolin oder Marlene etwas ausmachen würde, wenn sie es wüssten."
„Sie würden es, aber Mary erzählen."
„Die ein Recht darauf hat es zu erfahren."
„Wenn Remus dazu bereit ist. Lass die beiden doch erst einmal ihre Beziehung richtig in Gang bringen, bevor du so ein Geheimnis zwischen sie wirfst."
„Das würde sie eher näher zusammenbringen. Es würde nämlich beweisen, dass Remus Mary vertraut."
„Und du bist der Beziehungsexperte?"
„Ich habe die meiste Erfahrung mit Mädchen. Das kann niemand bestreiten."
„Du weißt, wie du sie für eine Nacht bekommst. Wie du sie länger halten kannst, ist ein Rätsel für dich."
„Hey, ich habe immer Probleme, sie wieder loszuwerden." James seufzte genervt.
„Von mir aus. Aber jetzt geh ins Bett." Grummelnd ließ ich mich in mein Bett fallen.
„Meinst du die beiden schlafen jetzt auch?"
„Sie waren die ganze Nacht unterwegs und es ist Samstag. Ich verwette meine ganzen Ersparnisse darauf, dass sie schlafen."
„Dann fühle ich ihnen nach einem Nickerchen auf den Zahn."
„Danke, Merlin. Danke."
„Halt die Klappe, James."
„Sagte der Junge, der nicht Ruhe geben wollte." Ich verdrehte die Augen, was der andere Gryffindor nicht sehen konnte, da meine Vorhänge am Bett zugezogen waren, bevor ich mich in meine Kissen kuschelte und einschlief.Immer noch verschlafen, trottete ich die Treppe herunter. Die paar Stunden Schlaf waren auf jeden Fall zu wenig, aber wenn wir nicht beim Mittagessen auftauchten, würden die Leute nur Verdacht schöpften. Es war schon ziemlich merkwürdig, wenn wir dauernd nach Vollmond bis vier oder so schliefen. Ich ließ mein Blick über den Gryffindortisch gleiten. Ich brauchte nicht lange um Carolin und Marlene bei den anderen Mädchen zu finden. Müde ließ ich mich neben die Brünette auf die Bank fallen.
„Du siehst so aus, als müsstest du noch mal ins Bett."
„Habe wenig und schlecht geschlafen."
„Wart wohl gestern noch lange mit Jungssachen beschäftigt gewesen, was?" Marlene sah mich neugierig an.
„Ja. Was habt ihr gestern noch gemacht?" Ich sah die beiden Freundinnen an.
„Mädchensachen", kam es von Marlene. Ach so, mit einem Werwolf zu kuscheln waren also Mädchensachen. Klar machte auch jedes Mädchen. Lily und Mary waren auch jede Vollmondnacht bei Remus, um mit ihm Stöckchen holen zu spielen!
„Wann wart ihr denn im Bett? Frank hat erzählt, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass ihr wiedergekommen seid", fragte ich.
„Ach hat er das?" Carolin sah zu Frank, der zwischen Dorcas und Alice sah und sich den neusten Klatsch und Tratsch anhören durfte.
„Ja, das hat er."
„Es war wohl schon ziemlich spät."
„Und trotzdem so wach?"
„Soll das ein Verhör werden? Sirius, du nimmst deine Aufgabe als Carolins Aufpasser ein bisschen zu ernst", kam es genervt von Marlene.
„Ich habe nun einmal Samuel versprochen auf euch aufzupassen, auch wenn ich nicht verstehe, warum ich auf dich aufpassen soll, McKinnon."
„Das müssen nur Carolin, Samuel und ich verstehen. Du musst es einfach machen."
„Ich mache allerdings nicht einfach Sachen. Ich würde gerne wissen, warum ich für dich mein Leben riskieren soll."
„Weil mich Carolin und Samuel furchtbar lieb haben und sie lieber mich als dich lebend wollen." Ihre Worte versetzten mir einen kleinen Stich, doch ich ignorierte es.
„Das stimmt doch gar nicht! Carolin, wen hast du von uns lieber?" Die Brünette sah uns entsetzt an.
„Warum stellt ihr mir fragen, auf die ihr keine Antwort wollt?"
„Wenn wir keine Antwort wollen würden, würden wir nicht fragen." Die Gefragte sah hilfesuchend zu den anderen.
„Jetzt kommt die dreckige Wahrheit heraus!", kicherte Alice sichtlich amüsiert. Das Lästermaul hatte, genauso wie ihre beiden Gesprächspartner und unsere anderen Freunde, ihre Aufmerksamkeit auf uns gelenkt. Der Blick der Gryffindor glitt zu Mary und Lily in der Hoffnung irgendeinen Hinweis zu bekommen, wie sie mit der Situation umzugehen hat.
„Wisst ihr, wie gemein es von euch ist so etwas zu fragen? Sie kann doch nur einen von euch kränken und wenn sie sagt, dass sie euch gleich lieb hat, dann streitet ihr weiter", sprang Lily für sie ein. Carolin sah die Rothaarige dankbar an, die ihr freundlich zulächelte. Danach bekamen Marlene und ich einen mahnenden Blick von der Vertrauensschülerin. Ok, ja, diese Frage war wirklich fies gewesen. Das war genauso, als würde sie mich fragen, ob ich sie oder James lieber hätte.
„Tut uns leid. Wir sollten dich nicht mit da rein ziehen", meinte Marlene schuldbewusst. Ich nickte zustimmend.
„Ihr solltet euch gar nicht streiten."
„Also gar nicht mehr reden?" Ich bekam von Carolin einen Tritt gegen mein Schienbein.
„Sirius! Versuch, dich mit Marlene zu vertragen!"
„Natürlich Madame." Ich salutierte, was ihr ein amüsiertes Lächeln ins Gesicht zauberte, während sie demonstrativ die Augen verdrehte.
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Hexagramm - Vogelfrei
FanfictionDreizehn Familien, verbunden durch längst vergessene Mächte. Dreizehn Familien, die schon längst vergessen haben, wer die anderen von ihnen sind. Dreizehn Familien, die nicht nur die Magie der Zauberer weitervererben, sondern auch noch eine weitere...