Kapitel 29

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Ich schob mich durch die Gänge des Hogwartsexpresses auf der Suche nach den Rumtreibern. Wir fuhren jetzt schon fast eine halbe Stunde und ich hatte die vier Jungen noch nicht gefunden. Remus war wahrscheinlich wie Lily auf einem Vertrauensschülertreffen, aber die anderen müssten ja irgendwo ein Abteil haben, das man finden müsste. Doch bisher hatte ich noch keine Spur von ihnen gefunden.
Ich betrat den nächsten Wagen. Ich musste auch diesen fast durchqueren, bevor ich die Rumtreiber entdeckte. Sirius saß in einer Ecke und schlief ganz offensichtlich, während James und Peter in einer Partie Zauberschach vertieft waren. Ich schob die Tür vorsichtig auf, um den schlafenden Jungen nicht zu wecken.
„Hallo ihr beiden."
„Schön dich wieder zu sehen, Carolin." Ich ließ mich neben Sirius auf die Bank fallen.
„Und wie waren eure Ferien?" Die des Frauenhelden haben wohl nicht allzu viel Schlaf beinhaltet.
„Sie waren super. Schließlich hatten wir keine Schule. Wie waren deine?" Der Brillenträger grinste mich frech an.
„Sie könnten von mir aus immer weiter gehen. Ich vermisse jetzt schon meine Familie."
„Dafür hast du uns jetzt wieder."
„Das verbessert die ganze Sache natürlich. Und deine Ferien Peter?"
„Waren toll." Ob der Junge irgendwann einmal mehr als ein Satz zu mir sagen würde?
„Freut mich. Was habt ihr denn gemacht?"
„Streiche geplant, geschlafen und ansonsten faul in der Ecke gelegen. Du?"
„Ich habe mit den Kleinen gespielt, war mit Samuel ausreiten, habe gelernt, dass es dreimal die weltbeste Zaubererschule gibt. Ich glaube, die Schule wird ziemlich entspannend dagegen."
„Sollten die Ferien nicht eigentlich entspannen?"
„Ich mag es, wenn viel los ist. Entspannung wird überbewertet."
„Du willst später mal zehn Kinder, oder?"
„Nein, nur fünf. Ich erwarte, dass Samuel noch ein paar beisteuert und die anderen auch."
„Und wer wird der Vater?"
„Das wird die Zukunft zeigen."
„Hast du schon einen im Auge?"
„Nein, habe ich nicht. Kein Quidditchspieler. Meine Kinder sollen mit ihren Eltern aufwachsen und ich will ihnen nicht erklären, dass Daddy leider von einem Klatscher erschlagen wurde."
„Beim Quidditch ist schon seit Jahren keiner mehr gestorben."
„Er soll auch nicht im Koma im Krankenhaus liegen."
„Du bist einfach zu ängstlich."
„Du nennst es ängstlich, ich nenne es vernünftig." James fing an zu grinsen.
„Ich verschwinde mal wieder zu den Mädchen. Doras und Alice sind unbeaufsichtigt mit Marlene zusammen."
„Was ist mit Mary?"
„Die hat sich verquatscht und ich bin nicht sicher, ob sie es inzwischen in unser Abteil geschafft hat."
„Dann gehe mal Marlene retten."
„Ich mache mir mehr Sorgen um die Slytherins zwei Abteile weiter. Sie mögen sich jetzt und verarschen gerne andere Leute."
„Du meinst die Lesbensache?"
„Ja, genau die."
„Ich fand es lustig."
„Ich auch. Grüß Sirius, wenn er aufwacht."
„Wo sitzt ihr?"
„Zehn Kilometer in die Richtung!"
„Ich schick ihn später hallo sagen." Ich nickte erfreut.

Wir setzten uns an den Gryffindortisch. Marlene links von mir, Lily rechts, und die anderen drei sich uns gegenüber. Einige Zeit später kamen auch die Rumtreiber in die Halle, die sich allerdings in Tür nähe an den Tisch setzten. Da wir relativ mittig vom Tisch saßen, waren sie ziemlich weit weg.
„Wen himmelst du denn an Carolin?" Marlene musterte das Tischende.
„Ich himmle niemanden an."
„Oh doch! Du siehst ganz verträumt zu Tür."
„Aber nicht weil ich irgendjemand anhimmele!"
„Ah da sitzen die Rumtreiber. Sie himmelt ihren Sirius an!" Dorcas fing an, breit zu grinsen.
„Also erstens himmle ich ihn nicht an und zweitens ist er ganz sicher nicht mein Sirius."
„Aber du bist enttäuscht, weil er nicht zu uns gekommen ist um hallo zu sagen."
„Er hat bestimmt die ganze Zugfahrt verschlafen."
„Und warum starrst du ihn so an?"
„Ich frage mich, warum er so müde war."
„Vielleicht ist er erst spät aus Schottland gekommen."
„Er wollte eigentlich gestern wieder zurück sein und mir schreiben, wenn er zu Hause ist und er hat sich nicht gemeldet, ok? Ich frage mich einfach, was los ist."
„Er hat im Stau gestanden, kam spät nach Hause und war zu müde, um noch ein Brief zu schreiben. Jetzt hör auf, darüber nachzudenken."
„Wahrscheinlich habe ich mich einfach nur da rein gesteigert."
„Du wirst schon genauso paranoid wie meine Eltern."
„Normalerweise schreiben wir halt jeden einzelnen Tag."
„Und sie steht auf ihn. Deshalb dreht sie durch." Alice grinste breit.
„Ich stehe nicht auf ihn!"
„Ist klar." Die anderen sahen sich vielsagend an.
„Ihr seid doof, wisst ihr das?"
„Oh ja, das wissen wir."

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