Angels in paradise [Maze Runner/Newt FF]

Kapitel 1

Der zehnte Tag ist gerade angebrochen. Der zehnte Tag, an dem alles anders ist, als es vorher jemals gewesen ist. Ich bin nicht mehr dort, wo ich mein ganzes Leben verbracht habe, ich bin in einer anderen Welt. In der ich außer meinen paar Freunden niemanden kenne. Meine Familie, sie werde ich nie wiedersehen, der Brand hat sie geholt, zumindest ist er gerade dabei. Sie durften nicht mit an diesen heilen Ort, sie wurden zurückgelassen, damit sie sterben. Sie lassen die Menschheit einfach aussterben, lassen sie alle verkommen und wir sollen ihnen allen eine neue Zukunft bringen. Wir, die Immunen. Ich weiß nicht, was an uns anders ist, doch wir sind gegen diese tödliche Seuche, das Virus, das sich 'der Brand' nennt immun und können davon weder krank noch verrückt werden und auch nicht sterben. Vor vielen Jahren ist diese Seuche ausgebrochen und hat so viele Menschenleben gekostet. Es gab eine Organisation, die dachte, dass sie es schaffen könnte, alle Leute zu heilen. Sie hieß ANGST, was so viel bedeutet wie Abteilung nachepidemische Grundlagenforschung Sonderexperimente Todeszone. Die Todeszone ist das Gehirn, in dem der Brand wütet und einen zerstört. Bei uns ist irgendetwas anders, irgendetwas macht uns besonders und wir haben eine andere Struktur des Gehirns oder so in der Art. Wenn ich ehrlich bin, ich verstehe all das nicht wirklich und ich will mich damit eigentlich auch nicht beschäftigen, doch der Alltag gibt mir keine andere Chance. Jahrelang habe ich versucht, es zu ignorieren und zu verdrängen, denn ich habe in Denver gelebt, die Stadt war wohl zu dieser Zeit die sicherste, die es gab. Ich lebte bei meiner Familie, ging zur Schule und hatte Freunde. Als die Sonneneruptionen alles zerstört hatten, war ich noch so klein gewesen, dass ich mich da nicht mehr dran erinnern kann. Natürlich habe ich immer wieder von Cranks gehört, dass es sie gibt und habe sie in den Nachrichten gesehen, doch es war dennoch so, dass es sie in Denver nicht gab. Ich habe mich wirklich sicher gefühlt. Doch diese Stadt ist irgendwann auch infiziert worden, vor gar nicht allzu langer Zeit und es hat meine Familie getroffen, sie wurden immer komischer und ich habe Angst vor ihnen bekommen. Nicht lange, dann hat ANGST mich aufgesucht, ich konnte ihnen nicht einmal auf Wiedersehen sagen und ich wurde mit ganz vielen anderen Leuten, Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen auf eine Grasfläche umgeben von einem Labyrinth gesteckt. Doch auch dort blieben wir nicht lange. Ich hatte noch nicht einmal Zeit, richtig zu realisieren, was geschehen war, denn alles war zu hektisch und ging zu schnell. Wo war meine Familie? Dann wurde meine Gruppe auch schon abgeholt und zusammen mussten wir fliehen. Wieso, wusste ich nicht, ich bin einfach all den anderen gefolgt und zusammen sind wir durch viele Gebäude geflüchtet. Alles war am Wackeln und wir haben alle solche Angst gehabt, wir wussten nicht, was wir machen sollten, da wir Angst hatten, dass in jeder Sekunde etwas über uns zusammenkrachen konnte und es das dann mit unserem Leben gewesen wäre. Dann sind wir durch ein Flat Trans gegangen, was ich vorher nur im Fernsehen gesehen hatte. Diese Dinge sind unbezahlbar und da stand einfach eines. Ich hatte solche Angst, habe meine Freunde neben mir an die Hand genommen und bin da hindurch gegangen. Danach war alles anders. Wir sind hier in einer anderen Welt, es kommt mir nicht bekannt vor. Es gibt keinen Weg zurück. Wir leben hier und müssen uns ein neues Leben aufbauen und irgendwie überleben. Es ist wirklich merkwürdig, hier gibt es zwar ein paar technische Einrichtungen, die wohl schon vorher da waren, aber dennoch müssen wir dafür sorgen, dass Strom fließt. Wir leben davon abgesehen eigentlich wie im Mittelalter, müssen für alles, was wir haben wollen, hart arbeiten und sind dazu auch noch dabei, herauszufinden, wo wir hier genau sind und das ist auch nicht so einfach. Wir wissen noch nicht einmal, ob wir noch auf demselben Kontinent sind. Wir können hier nicht weg, doch das ist wahrscheinlich auch besser so, denn die Welt ist kein sicherer Ort mehr. Alles wird ausgelöscht werden. Alles hat keine Bedeutung mehr. Wir sind die einzige Chance der Menschheit, zu überleben. Eine schwangere Frau hat vor zwei Tagen ihr Kind bekommen, das kleine Mädchen ist die erste Person, die nichts von der Welt, in der wir leben, besser gelebt haben, mitbekommen wird. Dies wird auf immer und ewig unser Zuhause bleiben. Ich denke nicht, dass der Brand so schnell ausstirbt und wir würden mit allen Bemühungen, von hier zu entkommen, nur sehr viel riskieren. Ich will einfach nur wieder glücklich werden. Ich will nicht jede Nacht, von Albträumen geplagt, aufwachen und weinen, da ich meine Familie so sehr vermisse. Ohne meine Freunde, meine zwei besten Freunde Josh und Nathalie würde ich es wahrscheinlich gar nicht verkraften. Auch sie haben Menschen verloren und zusammen helfen wir uns, das alles hier durchzustehen. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen. Ich weiß nicht, welchen Part ich hier übernehmen soll, um allen zu helfen. Momentan ist es noch so, dass jeder eigentlich ein bisschen von allem macht, keiner eine eigene Aufgabe hat, doch das soll sich schnell ändern, damit wir effektiver vorankommen kommen. Wir haben ein paar Jungs zu unseren Anführern gewählt. Es ist eine Gruppe, die schon viel Kontakt mit ANGST hatte, sie waren ihre Auserwählten und wissen viel mehr übers Überleben als wir alle zusammen. Manchmal erzählen sie uns ein bisschen von dem, was sie durchmachen mussten und es ist einfach nur grausam, da zuzuhören. Sie haben auch sehr viele Verluste erleiden müssen, das merkt man ihnen an. Doch einer der Anführer, Thomas heißt er, zeigt uns mit seiner Freundin Brenda, dass wir mit Liebe und Zusammenhalt viel erreichen können. Er stärkt uns. Wenn ich einen Freund hätte, der hier bei mir wäre, wäre es sicherlich auch leichter. Sicherlich sind alle Jungs, die hier sind, schon vergeben und ich kann mein Leben auf ewig alleine verbringen. Doch die Tatsache, dass ich an so etwas denke, ist eigentlich ein gutes Zeichen. Wir werden es schaffen, uns hier ein gutes Leben aufzubauen. Davon bin ich überzeugt.