Kapitel 28

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Minho und Thomas stellen sich etwa nach zehn Minuten, nachdem das Essen angefangen hat, vor uns allen auf, als wollen sie uns allen etwas mitteilen. Augenblicklich verstummen alle Gespräche und die beiden werden angesehen. Ich sehe vor allem, wie Newts braune Augen sich darauf fokussieren und er angespannt und nervös ist. Für ihn wird es sicherlich noch eine ganze Weile dauern, bis er nicht verwundert und total überrascht ist, wenn er außer mir auch all die anderen Leute hier sieht. Sicherlich kommt es ihm im Moment vor, wie wenn es der beste Traum ist, den er je gehabt hat. Das Beste ist, dass er daraus nicht aufwachen wird und dass es somit auch nicht verschwinden wird. Das ist das beste Geschenk, das wir ihm machen konnten, denn nun hat er ein neues Leben, ein Leben, das er leben kann, bis er alt ist, behütet, ohne sich mit Problemen herumschlagen zu müssen. Er hat in seinem jungen Alter schon viel zu viel durchmachen müssen, so viel, dass es für mehrere Leben reichen würde. Er kann nun sicher sein und vor allem hat er jetzt ein Mädchen an seiner Seite, das ihn über alles liebt und immer für ihn da sein wird. Ich werde für ihn sein, wenn er alt ist und manche Sachen nicht mehr machen kann, da ihm dann die Kraft dazu fehlt und wenn er nachts aufwacht, weil er Albträume von seinem bisherigen Leben hat. Dann werde ich ihn an mich drücken, ihn küssen und ihm zeigen, dass er hier bei mir ist, in Sicherheit, im Paradies und unser ganzes Leben zusammen, das wundervoll werden wird, noch vor uns liegt. Newt ist mein Anker. Ich weiß, egal wie schwer etwas werden kann, was in der Zukunft auf uns zukommt, dass ich es mit ihm an meiner Seite schaffen werde. Und wir beide, unsere Beziehung, wird auch die schwierigsten Zeiten überleben können. Sie ist so stark, dass sie nichts und niemand zerstören kann. Meinen Anker kann mir niemand wegnehmen. Nun räuspern sich die beiden vorne, sie wollen wohl mit dem starten, was sie sagen wollen. „Wir feiern heute, da unser alter, treuer Freund Newt wieder bei uns ist. Er ist uns immer ein wundervoller Freund, zweiter Anführer, Anführer und Schutzengel gewesen." Wenn ich nicht genau gewusst hätte, dass sie nichts davon wussten, dass er wirklich ein Schutzengel war, hätte ich gesagt, dass sie sich bei ihm genau so sicher gefühlt haben müssen wie ich. Ich werfe einen Blick zu Newt und kann Tränen in seinen Augenwinkeln schimmern sehen. So gerne würde ich bei den Freunden gewesen sein, um Newt noch länger kennen zu können. Ich wäre immer für ihn da gewesen und hätte ihm in dieser schweren Zeit seines Lebens geholfen. Ich kann mir gar nicht ausmalen, wie schwer der Weg aus dem Labyrinth, durch die Brandwüste und die Flucht von WICKED gewesen sein muss. „Ohne dich hätten es niemals so viele von uns geschafft, hier anzukommen und auch unsere Freunde, die von uns gegangen sind, würden uns jetzt zustimmen, dass du ihr Leben positiv bereichert hast und unser Leben in der Gefangenschaft und auf der Flucht noch so gut wie möglich gestaltet hast. Du hast uns immer ermutigt, hattest einen kühlen Kopf bewahren, wenn wir vor Panik nicht mehr klar denken konnten und hast es so oft durch deine diplomatische Art geschafft, brenzligen Situationen zu entkommen. Du hast es mehr als wir alle verdient, jetzt hier im Paradies sein zu dürfen und dein Leben hier in Sicherheit genießen zu können. Wir stoßen auf dich an und werden immer an deine Taten denken und immer für dich da sein, wenn du uns brauchst." Minho, der gerade geredet hat, wirkt, als würde er nun endlich entspannt sein, da er alles sagen kann, was er all die Zeit über schon hatte sagen wollen. Wie es wohl für ihn sein musste, als er Newt nicht mehr gesehen hat und ihm dann nicht mehr all das sagen konnte, was im Leben wichtig war? Das stelle ich mir total schlimm vor ... Auch Thomas richet nun noch ein paar Worte an Newt, er wirkt so, als würde ihm das, was in der Vergangenheit passiert sehr leid tun und als würde er sich wirklich total freuen, dass Newt endlich wieder hier ist. Als hätte Thomas eine große Schuld auf sich lasten, wegen der er sich so schlecht fühlt. Vielleicht werde ich Newt eines Tages darauf hinweisen und fragen, ob es da etwas gibt, das ich nicht weiß, denn ich denke auf jeden Fall, dass das der Fall ist. Was es sonst sein sollte, wüsste ich nämlich nicht. Nun stellen wir uns alle in einen großen Kreis. Jeder nimmt einen Becher in seine rechte Hand und hebt ihn nach oben in die Mitte des Kreises, so dass wir alle anstoßen und dann zusammen trinken. Wir trinken auf Newt und dass er endlich wieder bei uns ist. Das ist der weitaus glücklichste Tag hier von uns allen, das Fest, bei dem wir Newt wieder hier willkommen heißen. Es ist ein solch wunderbares Gefühl, dass er hier zu Hause ist und von allen so freundlich aufgenommen wird. Das hat ihm sicherlich alles auch wirklich leichter gemacht. Und ich bin schließlich auch hier, so kann er sich immer an mich wenden, wenn mal etwas ist. Als der Abend etwas weiter vorangeschritten ist und eigentlich jeder mit jedem redet, greift er auf einmal nach meiner Hand und zieht mich von der Bank nach oben. Was ist denn auf einmal? Mit klopfendem Herzen versuche ich etwas in seinen braunen Augen zu erblicken, doch ich kann momentan nichts erkennen, dass meine Frage beantworten würde. „Ich habe so viel Zeit damit verbracht, mich all den Leuten hier zu unterhalten. Jetzt will ich einfach ein bisschen mit dir alleine sein. Es ist noch ein bisschen hell und so können wir in den Wald an den Platz gehen, an dem wir uns immer getroffen haben. Dort, wo unsere ganze Geschichte sich entwickelt hat, werden wir sein und können damit abschließen und wissen, dass alles gut verlaufen ist und ich nun endlich bei dir bin." Oh mein Gott, er ist so süß!

Angels in paradise [Maze Runner/Newt FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt