Kapitel 10

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Stellas POV:

Ich seufzte. "Wieso kannst du mir nicht sagen was jetzt aus uns wird?", fragte ich den maskierten, stillen Jungen neben mir. Er drehte den Kopf zu mir und schaute mich durch die roten Augen seiner Maske an. Aber er sagte nichts. Ich ließ den Kopf hängen und starrte auf den Boden. Mein Blick fiel auf die 4 Sterne auf meiner Hand. Der rote Stern leuchtete heller als sonst. Ich wusste nicht warum, doch es interessierte mich auch nicht weiter. Ich fiel in meine Gedankenwelt, und vergaß alles um mich herum.
Warum müssen wir dass hier alles durchmachen? Warum wir?! Wenn wenigstens die anderen dass hier nicht mitmachen müssten... Ich weiß ja, dass auch sie Creepypastas kennen, doch ich habe Angst, sie zu verlieren. Ich hab das Gefühl, dass sie dieses Erlebnis eher genießen, wie skeptisch zu sein... Das macht mir wirklich Sorgen... Was mache ich nur? Obwohl... Vielleicht ist es besser so... Vielleicht wird so alles wieder besser... Ich... Weiß auch nicht... Es ist komisch...
Ich platzierte meine Hände wieder neben mir. Minuten vergingen. Stille. Niemand sagte etwas. Nach weiteren Minuten spürte ich wie Hoodie sich bewegte, aber ich registrierte es nicht. Ich fuhr erst auf, als etwas meine Hand berührte. Hoodie hatte wieder meine Hand genommen. Ich sah zur Seite. "Ihr werdet wohl mit uns kommen müssen", flüsterte Hoodie und drückte meine Hand nochmal. Dann stand er auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und ging zu Toby und Masky, welcher mittlerweile auch meine beiden Freundinnen los geworden war. Ich sah ihm nach, mit offenem Mund. Er drehte sich um und sah mir in die Augen. Irgendwas verband mich mit diesem Jungen, aber ich weiß nicht was. Immernoch starrte ich ihm hinterher. Nach noch ein paar Sekunden schüttelte ich den Kopf und sah wieder auf den Boden. Als ich wieder aufsah, merkte ich, dass Masky vor mir stand. Wie hatte ich überhören können, dass er zu mir kam? Normalerweise spürte ich sowas doch...
"Stella? Hoodie sagte, du wolltest mich was fragen", sprach er mich an und hockte sich zu mir. Ich nickte und sah weiter auf den Boden. Masky sah mich fragend an.
"Sag mal, ist der Boden so interessant oder warum starrst du ihn an als hättest du so etwas noch nie gesehen?", fragte er mich plötzlich. Etwas verblüfft sah ich zu ihm hoch. Da fing Masky an zu lachen, was wieder mit husten endete. Ich drückte ihm seine Tabletten in die Hand, die ihm aus der Tasche gefallen waren.
"Danke", sagte er, nachdem er wieder Luft bekam. Ich nickte nur.
"Müssen wir jetzt mit euch mitkommen? Hoodie sagte das", platzte es schließlich, nach einiger Zeit völliger Stille, aus mir heraus.
Masky zuckte leicht zusammen, riss sich aber schnell wieder zusammen und sah mich von der Seite an.
"Ja, werdet ihr wahrscheinlich... Ich habe Toby gerade los geschickt, um unserem Boss Bescheid zu geben. Schließlich müssen auch wir unsere Aufgaben erfüllen", meinte er. Ich sah an ihm vorbei, und tatsächlich, Toby war verschwunden. Nur Hoodie stand einsam herum. Anschließend nickte ich. Masky stand wieder auf. Auch ich erhob mich und ging zu meinen Freunden. Ich schaute auf den Boden während ich zu ihnen lief. Auch als ich dann bei ihnen stand waren meine Füße interessanter als ihr Gesichter. Warum immer der Boden? Die Sterne sind doch viel schöner...
"Stella?" Ich schreckte auf. Luna hatte mich angesprochen.
"Alles ok?", fragte sie und setzte ein künstliches Lächeln auf. Auch ich erzwang mir ein Lächeln und nickte, wenn auch etwas niedergeschlagen, doch ich sagte ihnen nicht dass wir nicht mehr nach Hause gehen würden. 
"Könnt ihr bitte kurz in die Höhle gehen? Ich muss euch was sagen... Ich komm gleich nach, muss nur noch schnell was erledigen...", murmelte ich und drehte mich weg. Ob sie in die Höhle gingen oder nicht war mir relativ egal, ich wollte nur schnell zu Masky und Hoodie, die uns schon wieder beobachteten. Mein Gott, die sollten doch langsam checken dass wir nicht abhauen... Das ständige Beobachten geht mir echt auf den Keks...
Als ich mich wieder umdrehte, waren Luna und Aisha tatsächlich in die Höhle gegangen, denn ich hörte ihre Stimmen von drinnen. Ich steckte meine Hände in die Tasche meines Hoodies und umklammerte mein Messer und die Pistole, die ich darin gelagert hatte. Langsam ging ich auf die zwei Proxys zu.
"Euch ist bewusst dass ihr gerade unser Leben noch mehr zerstört, wie es eh schon ist? Wobei... Eigentlich kann es nicht mehr viel schlimmer werden... Wenn ihr uns mitnehmt kann es praktisch nur einfacher werden... Ich sollte euch dankbar sein... Aber das kann ich nicht", flüsterte ich und ließ den Kopf hängen. Langsam hob ich den Kopf und schaute den beiden in die Augen. Zumindest dahin, wo ihre Augen laut Maske sein müssten. Sie sahen sich erst kurz an, dann sahen sie wieder auf mich.

Hoodies POV:

"Stella?!" fragte Masky fast panisch, als sie ihm das Messer an den Hals hielt. Ich sah in ihre Augen, die vorhin noch dunkelrot waren, so, dass sie fast schon braun bis schwarz wirkten. Doch nun leuchteten ihre Augen rot. Sie schien nicht mehr zu wissen was sie tat. Sie grinste breit, und in ihren Augen konnte man die Mordlust sehen. Dann nahm sie das Messer von Maskys Hals. Vorsichtig schlich ich mich zur Seite und hielt sie von hinten fest, nahm ihr das Messer ab und zerrte sie von Masky weg. Ihr Messer steckte ich ein.
"Hoodie, lass mich los. Ich kann mich selbst kontrollieren", sagte sie. Zweifelnd sah ich sie an. Masky saß auf dem Boden und starrte dass Mädchen an, dass vor mir stand. Sie drehte den Kopf zur Seite. Ihre Augen waren jetzt schwarz. Nicht mehr dunkelrot, und auch nicht leuchtend rot, sondern schwarz. Schneller als ich schauen konnte, hatte sie sich befreit. Ich ging ein paar Schritte zurück. Doch Stella beachtete mich nicht. Sie sah zu Masky, der sie immernoch wie in Trance ansah. Dann ging sie zu ihm hin und kniete sich vor ihn.
"Masky?" Er zuckte zusammen und sah sie an.
"Tut mir leid... Ich weiß nicht was mich geritten hat, dass ich das getan habe... Allerdings warst du nie wirklich in Gefahr, ich hab mich sehr gut unter Kontrolle, selbst in solchen Zuständen", sagte sie und stand wieder auf. Sie hielt Masky die Hand hin, welche er annahm. Sie half ihm auf, entschuldigte sich und rannte zur Höhle. Auf halbem Weg blieb sie stehen.
"Hoodie, Messer", sagte sie nur. Ich nahm ihr Messer raus und gab es ihr widerwillig.
"Danke", sagte sie und lief weiter. Kurz darauf war sie verschwunden, und ich und Masky sahen ihr nur planlos hinterher.
Sie hatte gerade bewiesen, dass sie definitiv ein guter Proxy wäre, aber dass sie sich aus dieser Starre wieder lösen könnte ist seltsam... Und auch, dass ihre Augen das Leuchten anfingen... Seltsames Mädchen... Aber sie ist etwas besonderes, darum kann man nicht streiten.

Bloody Hearts - A Creepypasta FF -ABGEBROCHEN-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt