Ich trat Aduial leicht in die Seiten und trieb ihn vorwärts. Wir passierten das Stadttor, die Elben, die alle die gleichen goldenen Rüstungen mit den roten Umhängen trugen, rührten sich kein Stück, als ich den Weg hinaufgeritten kam. Ich war ein wenig misstrauisch, da schließlich möglicherweise die Elben dabeiwaren, die mich eingefangen und "eingeritten" hatten. Plötzlich bewegten sich die Elben völlig synchron zur Seite und ein riesiger Elch trabte mit stolz erhobenem Kopf durch die entstandene Lücke. Ich war so fasziniert von diesem wunderbaren Tier, dass ich den Reiter erst wahrnam, als er mich ansprach. "Wer seid Ihr?", fragte der Reiter kalt. Ich hob den Kopf und sah einen Elben im Sattel des Elches, der Legolas erstaunlich ähnlich sah. Ich versuchte ebenfalls würdevoll auszusehen, was nicht wirklich einfach war, da ich mich neben dem riesigen Hirsch, auf der der Elb saß, ich tippte einfach mal auf Thranduil, wie eine Ameise fühlte. "Ich bin Nauralass aus Imladris, ara nîn", sagte ich und senkte den Kopf, da ich nicht als Elbendelikatesse enden wollte. Thranduil blickte mich einen Moment mit seinen durchdringend grauen Augen an, dann fragte er gelangweilt: "Was willst du? Du vergeudest meine wertvolle Zeit." Ich schnappte empört nach Luft, aber bevor ich explodieren konnte, sagte ich zuckersüß: "Es tut mir leid, dass ich Eure ach so wertvolle Zeit verschwende, aber ich würde gerne mit dem Herrn dieser Stadt sprechen. Mit Bard.", fügte ich hinzu, als Thranduil kurz seinen Mund öffnete, um etwas zu erwidern. Der Elbenkönig sah mich kurz verächtlich an und wollte etwas sagen, als hinter mir Hufe auf dem vereisten Boden donnerten. Ich drehte mich um und sah Bard, der mit einem hübschen Percheronschimmelhengst die Brücke zu uns galoppiert kam. " Er wird uns nichts geben", sagte der Reiter, also Bard, resigniert. "Ein Jammer", sagte Thranduil kalt, doch schien diese Tatsache nicht wirklich zu bedauern. "Wenigstens habt ihr es versucht."-"Ich verstehe es nicht. Warum? Warum wagt er einen Krieg?" Bard klang so ungläubig wie Gandalf, wenn man ihm sagen würde, dass der Mond nicht aus Käse wär, wie er immer behauptet hatte. Ein lautes Krachen und Poltern ließ mich herumfahren. Der Hengst von Bard riss erschrocken den Kopf hoch, doch Aduial ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und starrte hinüber zum Erebor. Eine riesige Statue löste sich von ihrem Sockel und fiel auf die Brücke, die den Erebor normalerweise mit dem steinernen Weg in Richtung Thal verband; nun klaffte direkt vor der Mauer, die die Zwerge hastig im Eingang des Berges aufgetürmt haben, ein breiter Graben. "Mit ihnen zu verhandeln ist müßig", sagte Thranduil und zog mit einer eleganten Bewegung sein Schwert, welches meinem ein wenig ähnlich war. "Sie verstehen nur das eine." Bard sah ihn leicht verzweifelt an und Thranduil sagte: "Wir greifen bei Sonnenaufgang an. Seit Ihr an unserer Seite?" Er ließ Bard keine Zeit zum Antworten und ritt einfach wieder in die Stadt. Moment, Moment! Der konnte doch nicht einfach einen Krieg beginnen, weil er... was wollte der Elbenkönig eigentlich von den Zwergen? Mit einem immer noch verzweifelten Gesichtsausdruck begann Bard zu erklären, dass im Erebor irgendwelche Edelsteine waren, die Thranduil um jeden Preis haben wollte und Bard mit Thorin verhandelt hatte. "Komm, wir müssen uns für die Schacht ausrüsten", meinte Bard und zeigte mir die Waffenkammer der Stadt. Spinnenweben verdeckten die einst prachtvollen Waffen und Rüstungen, Staub hatte sich angesammelt, doch das interessierte mich alles nicht. Ich nahm mir nur neue Pfeile und schärfte meine beiden Kampfmesser und sah mich dann nach einer geeigneten Rüstung um. Eigentlich wollte ich meine gewöhnliche Kleidung anbehalten, doch ich hatte mich beim Anblick eines silbern schimmernden Brustpanzers prompt für die Rüstung entschieden. Nachdem ich die Rüstung samt Arm- und Beinschienen angelegt hatte, zeigte Bard mir ein Zelt, in dem gerade Thranduil über die Schlachtpläne brütete. Ich guckte ihm interessiert zu, seine genervte Visage zeigte mir, dass er genau wusste, dass ich anwesend war. Neugierig trat ich einen Schritt näher und sah zu, wie der Elbenkönig Kieselsteine hin und her schob, die mit den Wappen der verschiedenen Armeen bemalt waren. Bard war wieder verschwunden, so richtig traute ich ihm immer noch nicht, Thranduil allerdings viel weniger. "Das würde Thorin nicht machen", hörte ich mich sagen. "Ach ja? Und wieso nicht?" fragte Thranduil ohne aufzublicken. Er hatte ein paar Steine, die wohl die Zwerge darstellen sollten, so verschoben, wie sie vermutlich angreifen würden. "Bei aller Feindschaft, dumm ist Thorin nicht. Er hat zwar die Drachenkrankheit, aber er hat wahrscheinlich irgendwie eine Armee organisiert, denn selbst der dümmste Zwerg wüsste, dass man zu dreizehnt wohl kaum ein ganzes Elbenheer besigen kann." Plötzlich betrat Bard wieder das Zelt, allerdings nicht alleine: eine vertraute Gestalt in grau mit einem Spitzhut und einem Zauberstab, hust, Gehstock, hust. Er sah mich ziemlich überrascht an, dann tadelnd, dann wandte er sich Thranduil zu. "Ihr müsst Euren kleinlichen Zwist mit den Zwergen beilegen, es wird Krieg geben!", rasselte Gandalf ohne Luft zu holen herunter. "Jauchegruben Dol Guldurs ergießen sich. Ihr alle seid in tödlicher Gefahr." Orks? Das war ja zu erwarten. Diese Hässlons mussten ihre übergroßen Riechorgane echt überall reinstecken. "Was redet Ihr da?", fragte Bard irritiert. "Ich sehe, dass ihr nichts von Zauberern wisst-", sagte Thranduil, doch ich hörte ab dem Moment nicht mehr zu, da mich das einfach nicht mehr interessierte. Das war leider ziemlich oft der Fall, sodass ich am Ende des Gesprächs nicht wirklich wusste, worum es genau ging. Als Bard, Thranduil und Gandalf dann das Zelt verließen, folgte ich ihnen einfach. Gandalf redete immer noch wild gestikulierend auf Bard und Thranduil ein, aber kurz darauf gingen sie wieder ins Zelt. Ich blieb draußen stehen, ich wollte nicht mehr Bards grimmige Miene, den hochnäsigen Gesichtsausdruck Thranduils oder die enttäuschte Visage Gandalfs sehen. Ich wusste, dass er wegen mir enttäuscht war. Ich sollte auf die Zwerge aufpassen, damit sie keine Scheiße bauen oder so. Es war mir eigentlich herzlich egal, denn morgen war die Schlacht. Ich hatte noch nie in einer richtigen Schlacht gekämpft, noch nie an etwas größerem als einem kleinen Orkscharmützel mitgekämpft. Dann waren da noch meine Fähigkeiten, die morgen durchaus nützlich sein konnten, aber dann wäre ich schneller tot als dass ich mich noch einmal zurückverwandeln konnte. Die Elemente wären hilfreicher, aber dann würde Thranduil mich als Waffe gefangen halten. Könnte ich eigentlich riskieren. Und außerdem, falls ich Gandalf nicht Glauben schenken mochte, was ich aber durchaus tat, musste ich gegen die Zwerge kämpfen. Konnte ich meine eigenen Freunde bekämpfen? Nein. Und plötzlich überkam mich ein komplett anderes Gefühl: Angst.
Hayho ihr werten Leser dieser Geschichte,
I hope you like the new chapter :) wieso schreibe ich Englisch?? Ich glaube, ich muss mir Sorgen um meine geistige Gesundheit machen;) habt ihr schon Doctor Strange gesehen? Der war so cool*-* ich hab die ganze Zeit gefangirlt, vorallem, als Thor am Ende aufgetaucht ist, obwohl ich eigentlich gar kein Fangirl von ihm bin, Loki ist der einzig Wahre*-*
Eure Jojo :p
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Der Hobbit - Reise zum Erebor
FanficSie wurde im Wald gefunden. Allein. In einer goldenen Wiege. Sie besaß eine große Macht, doch dann wird sie nach Imladris geschickt. Allein. Nauralass wurde als Säugling von Gandalf dem Grauen im Wald gefunden...