Kapitel 3: Antworten

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Yuu:

Bisswunden?
Was hatte das zu bedeuten? Die Frau in seinen Armen hatte Bisswundenähnliche Verletzungen am Hals. Sie sahen aus wie die von... Vampiren. Aber so etwas gab es doch gar nicht. Sie waren nicht in irgendeinen Anime oder Manga. Sie lebten in der realen Welt. Wer hatte die Frau also so verletzt? Yuu hatte doch genau neben ihr gestanden. Warum hatte er nichts bemerkt?

Plötzlich wurde er am Arm gepackt und auf die Beine gezogen. Ohne wirklich reagieren zu können, zog die Person ihn durch die Menschenmassen. Wer war das? Yuu versuchte zu erkennen, wessen Arm ihn grade wegzog.
"Shinoa?" Er erkannte die lila Haare und die Schleife darin. Es war ihr unverkennbares Markenzeichen. Yuu hatte sie noch nie ohne diese gesehen. Warum zog sie ihn weg? Er war doch grade dabei gewesen, der verwundeten Frau zu helfen. Was tat sie denn?
Er wurde weiter durch die Menschenmassen gezogen, die sich angesammelt hatten um zu gaffen. Erst als sie abseits des Marktplatzes in einer kleinen Gasse standen, ließ Shinoa sein Handgelenk los. Völlig außer Atem, musste sich Yuu erstmal darauf konzentrieren, seine Lunge mit Sauerstoff zu füllen.
"Verdammt Yuu! Bist du vollkommen verrückt?" Meckerte die Lilahaarige ihn an. Er verstand nicht, warum sie auf einmal so sauer war. Immerhin hatte er der verwundeten Frau nur geholfen, so, wie es sich auch gehörte. Was war daran so falsch? Und mal was anderes, er hatte hier als einziger das Recht sauer zu sein. Sie hatte ihn verraten. Sie und seine angeblichen Freunde waren Schuld an dieser ganzen Situation. Das er allein war und Mika verschwunden war. Der Gedanke an seinen Freund, versetzte ihm einen Stich ins Herz. Wo war er nur? Warum kam er nicht zurück? Mika...

"Die haben es auf dich abgesehen!" Fügte Shinoa hinzu, als sie Yuu seinen unwissenden Gesichtsausdruck sah.
"Die?" Nun war er noch verwirrter. Wer hatte es auf ihn abgesehen und warum? Er war doch ein ganz normaler Schüler. Wer sollte es schon auf einen durchschnittlichen Typen wie er es war abgesehen haben? "Shinoa, erkläre es mir!" Verlangte er.
"Nachher. Jetzt müssen wir erstmal hier weg." Sagte sie, nahm wieder seine Hand und rannte weiter.
Warum ließ Yuu sich überhaupt mitziehen? Er wollte nicht mit jemanden mitgehen, den er nicht mehr vertrauen konnte. Sie hatte ihn mit ihrem Verhalten verletzt und jetzt tat sie so, als wäre nichts gewesen. Als hätten sie sich nie gestritten und alles wäre beim alten. Aber so sah Yuu das nicht. Er konnte den Verrat nicht einfach vergessen. Er wollte wissen, was mit Mika war und warum sie Guren, einen Lehrer, Oberstleutnant nannten. Das war der einzige Grund, weshalb sich Yuu von Shinoa mitziehen ließ. Er wollte endlich Antworten! Nicht mehr und nicht weniger.

~~~*~~~

"Wo sind wir hier?" Wollte Yuu wissen, als sie mit einen Fahrstuhl in die unterste Etage des Gebäudes fuhren. Es war von innen recht modern ausgestattet und sah aus, als wäre es aus Forschungszwecken errichtet wurden. Überall gab es Räume mit Glasscheiben davor die aussahen, als wären sie Gefängniszellen. Im allgemeinen war das Gebäude ziemlich dunkel und nur die Lampen an der Decke spendeten ein wenig Licht.
"In der Forschungseinheit der Mondjäger." Erklärte sie. Forschungseinheit? Mondjäger? Er verstand keins der Worte. Jedenfalls bekam er nun endlich die Antworten, die ihm zustanden!
"Was sind Mondjäger?"
"Die Sondereinheit der imperialen Armee Japans. Sie sind dazu in der Lage, Vampire zu töten."
"Vampire?" Yuu dachte, er hätte sich verhört. Wollte sie ihn verarschen? "So was gibt es nicht." Fügte er hinzu. Von Shinoa kam ein resigniertes Seufzen. Meinte sie das grade etwa ernst? Es war kein Scherz? Aber... Es gab doch nicht wirklich Vampire. Das waren ausgedachte Wesen von irgendwelchen Autoren von Büchern oder Filmen. Wie konnte es also in der realen Welt so was wie Vampire geben? Das war einfach unmöglich. Er dachte nach. Ihm fiel die Frau mit den Wunden im Hals ein. Diese sahen auch aus, als seinen sie von Vampiren. Konnte das sein? Wurde sie von einem Vampir angegriffen?
"Die Frau..." Murmelte er.
Shinoa nickte. "Sie wurde auch von einem Vampir angefallen. Yuu..." Sagte sie ernst und schaute ihm dabei direkt in die Augen. "Dieser Vampir hatte es auf dich abgesehen gehabt. Die Frau hatte Pech gehabt, dass sie vor dir stand. Um ein Haar wärst du tot gewesen."

Book of Love ~ YūmikaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt