Kapitel 17

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Wieder vergingen Wochen die mir vor kamen wie Jahre. Meine Art Sozialphobie hatte sich verstärkt und da jetzt auch noch Ferien waren, musste ich nicht mal mit den Lehrern sprechen. Doch auch wenn ich mich hier so gut eingelebt hatte, war ich innerlich am sterben. Innerlich erstickte ich an mir selbst, an meinen Gedanken und Gefühlen. Immer enger wurde das Band um meinen Hals geschnürt und immer weniger Luft bekam ich. Die lange Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen wie man an meinen Armen erkennen konnte. Große und auch kleine Narben. Ob man sie nach Jahren noch sehen würde wusste ich nicht. Aber bei einer Sache war ich mir sicher. Ich hielt es hier nicht mehr aus. Es ging nicht. Es fühlte sich an als würden die Wände immer näher kommen und mich erdrücken. Alles hier kam mir so trostlos und schrecklich vor. Morgen war also das große fest was von den Menschen so geliebt wurde. Weihnachten, Christi Geburt oder Heiligabend nennt man es.

Viele glauben an das große Weihnachtsglück. Ich jedoch glaube nicht daran, das so ein Tag Glück bringt. Ist doch nur ein Tag. Aber dennoch ein Tag an dem sich mein kleines, beschauliches, scheiß Leben ändern könnte. Mein Plan, abhauen. Wohin weiß ich noch nicht. Aber weg. Dieses trostlose weiß im zimmer erstickt mich noch und ich wollte es endlich hinter mir lassen. Es Vergangenheit sein lassen. Da ich durch meine Beobachtungen am Fenster schließen konnte, dass der Postbote immer um 6 Uhr kommt, hatte ich definitiv eine Chance. In der perfekten Sekunde würde ich mich hinter ihm aus der Tür schleichen und dann ins nebenliegende Gebüsch ducken. Von da aus war es ein Kinderspiel in die Stadt zu kommen. Liebend gern würde ich direkt zu manu spazieren doch so einfach ging das nicht. Ich wusste nich wo er wohnt weder in welchem Stadtteil ich suchen müsste. Mit viel Glück würde die Polizei mich finden und zu ihm bringen oder ich würde ihn treffen oder mich erinnern.

Meine Wahrscheinlichkeit dies alles zu schaffen und abends mit meinen Brüdern auf der Couch zu sitzen lag wahrscheinlich bei unter 10% doch es war nunmal eine perfekte Chance.

Zu gerne hätte ich all meine Sachen mit genommen doch das hätte ich nicht alles tragen können. Zu allem Überfluss fiel auch noch mein Rucksack auseinander weshalb ich einfach nur das mitnehmen konnte, was ich an hatte. Also einen Glp Pulli, ne Jeans, ein t-shirt und meine Schuhe eben. Eine Mütze fand ich auch noch die ich bereit legte. Ich stellte meinen Wecker auf 5:50 Uhr und legte mich ins Bett.

Lange lag ich abends noch wach. Wie lange? Keine Ahnung. Zu lange. Meine Gedanken ließen mich nicht schlafen doch irgendwann schaffte ich sie zu kontrollieren und schlief ein.

'Schnee in meinen Schuhen und das Blut in meinen Adern kalt. Meine Lippen trocken und rau. Zitternd saß ich auf einer Schnee bedeckten Bank in einem Park und frohr mir alle Glieder meines Körpers ab. Ein Mann mit einem Hund ging vorbei und ein paar Kinder mit großen Geschenken und Schlitten strampeln durch den Schnee. Ein hübscher Park doch die Dämmerung und die kleine Laterne neben der Bank ließen alles traurig wirken. Und so saß ich dort. Rührte mich nicht und zitterte nur. Die Stimmen der Kinder und das bellen des Hundes waren schon zu weit entfernt um es noch zu hören. Stille Umschichtung meinen Körper und drang in mein Herz und meine Gedanken ein. Komplette Stille. Keinen Gedanken oder Schmerz weder die Kälte spürte ich. Da war nichts. Nur ein leises summen tauchte plötzlich auf was immer näher kam und lauter wurde. Langsam erkannte ich Manus Stimme doch ich konnte mich nicht freuen. Oder traurig sein. Weinen ging auch nicht. Nichts passierte und so saß ich dort, spürte nichts, konnte mich nicht bewegen und hörte nur Manus stampfter Stimme zu die aber immer noch lauter wurde. Ich schloss meine Augen doch ich fiel. Aber ich landete nicht. Alles war schwarz doch dort war kein Boden...'

Erschrocken fuhr ich hoch und nahm den Wecker wahr der krampfhaft versuchte mich am schlafen zu hindern und durch seine Vibrationen immer mehr auf den Rand des Nachtschränkchens zu wanderte. Ich schaltete ihn aus und fuhr mir durchs Gesicht. Puh. Was war das bloß für ein Traum?

Schnell riss ich mich von meinen Gedanken los und beeilte mich, meine Sachen zu nehmen und in die Eingangshalle zu kommen. Kaum war ich unten und hatte mich versteckt, kam auch schon der Postbote. Leise, um keinen zu wecken, öffnete er mit seinem zweitschlüssel die Tür und schob sie auf. Er ließ sie einen Spalt offen stehen und ging dann an der Säule hinter der ich mich versteckte vorbei um die Post ins Büro zu bringen. Jetzt war meine Zeit. Kapuze auf und rennen. Das Adrenalin schoss nur so durch meine Adern. Würde ich es heute tatsächlich schaffen hier weg zu kommen?

Vorletztes Kapitel!! :D Ich hoffe das es euch gefällt. Hab mir etwas mehr Mühe gegeben und versucht alles raus zu holen. Und ich denke dass man das schon merkt. Das Bild soll übrigens vom Kinderheim der Eingang (wie ich es mir vorstelle) sein. Oki bis heute Abend oder morgen(da kommt DAS FINALE)

Ps: hab kein Bild von der Eingangshalle gefunden aber als kleine Beschreibung: Man kommt durch ne große Holztreppe rein und sieht geradeaus die Treppen. Es geht 7 Stufen hoch und dann teilt sich die Treppe nach links und rechts auf. Von der Tür aus rechts sind Säulen und dann die Mensa und links von der Tür sind auch Säulen und da is das Büro. Oki bye xD

Versprochen ist Versprochen||GLP FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt