Ashley P.O.V.
Die nächsten Tage vergingen viel zu langsam. Seit dem Vorfall am Freitag war die Stimmung nur noch angespannt. Harry sprach nur noch das nötigste mit mir und verschanzte sich ansonsten im Zimmer. Louis sah ich ebenfalls nur sehr selten und wenn, dann sah er völlig fertig aus. Ich hatte also ziemlich viel Zeit für mich, Zeit zum nachdenken. Und das tat ich. Ich dachte nach. Über die Zeit vor dem Unfall und alles, was nach dem Unfall passiert ist. Über Harry, Niall und mich.
Vor dem Unfall ging es mir gut, ich lebte zwar im Heim, aber ich hatte Selena und auch mit allen anderen kam ich ganz gut klar. Ich war gut in der Schule und stand kurz vor meinem Abschluss. Ich lebte ein geordnetes Leben. Bis der Unfall alles änderte. Mein so wunderbar geordnetes Leben wurde durcheinander gebracht. Unter den schlimmsten Umständen die man sich nur vorstellen kann lernte ich meine Idole kennen, freundete mich nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihnen an. Verliebte mich. Hatte Gefühlschaos. Stritt mich. Musste mir schmerzlich eingestehen, dass ich mich in Selena getäuscht hatte. Kam mit Harry zusammen. Hatte zwei wundervolle Monate. Ich lebte den Traum jedes Mädchens. Und dann wurde mir durch einen Kuss mit Niall die rosarote Brille förmlich runter gerissen. Hatte wieder mit Gefühlschaos zu kämpfen. Stritt mich wieder. Mit Louis, Liam und auch mit Harry. Bekam Hate. Und das alles führte nur dazu, dass ich verzweifelt auf dem Sofa saß und überhaupt nicht mehr wusste was ich fühlen sollte.
Am Montag musste ich wieder in die Schule. Es brach ein regelrechter Hype um mich aus. Für alle war ich einfach nur 'die Freundin von Harry Styles'. Die Glückliche, die ihn sich geschnappt hatte.
The Lucky One
Alle wollten am liebsten mit mir tauschen.
But can I tell them now I'm the Lucky One?
Denn hatten sie gewusst, dass sich hinter der glücklichen Fassade Streit und Eifersucht steckten, hätten sie sich das wohl nochmal überlegt. Sie würden nicht mehr mit mir tauschen wollen. Wobei ich gerne mit ihnen getauscht hätte, denn im Moment wünschte ich mir nichts lieber, als wieder ein normales Mädchen zu sein, mein geordnetes Leben zurück zu haben, ohne Gefühlschaos und diese verdammte Eifersucht.
Ein Mädchen, dass gerade die Schule fertig gemacht hatte und auf die Antworten der Universitäten wartete, bei denen sie sich in dem Ferien beworben hatte. Mit einem kleinen Aushilfsjob in einem Café, um sich Geld dazu zu verdienen. Letztendlich zusammen mit ihrer besten Freundin auf ihre Traumuni ging und auf dem Campus auf einen süßen Jungen traf, in den sie sich verliebte. Mit dem sie zusammenkam und der auch nach der Uni noch ihr Freund war. Ein Junge, der ihr einen Heiratsantrag machte auf den bald die Hochzeit folgte und mit dem sie Kinder bekam. Mit dem sie alt wurde.
Aber nein, das Leben ist halt kein Highschoolfilm. Jetzt saß ich hier, musste das Schuljahr wiederholen, weil ich durch den Unfall zu viel verpasst hatte. Spielte in der Schule die Glückliche, während es zu Hause alles andere als gut lief. Mein Freund war sauer auf mich, sprach nicht mit mir und ließ mich nicht an ihn ran. Aber konnte ich es ihm verübeln? Nein. Denn wer war schuld? Ich.
Louis hatte Recht gehabt. Niall war das 'aber' in meiner Beziehung mit Harry, da führte kein Weg dran vorbei. Doch Schuld an allem war letztendlich nur ich. Weil ich diese verirrten Gefühle hatte. Nicht wusste was ich wollte.
Je langer ich darüber nachdachte, desto sicherer wurde ich mir, dass das mit mir und Harry keine Zukunft hatte, dass das Beste wahrscheinlich einfach eine Trennung wäre. Denn so ging es nicht weiter. Wir waren nicht mehr glücklich miteinander.
Ich hätte nicht mit Harry geschlafen, dass wurde mir bewusst, dazu liebte ich ihn zu wenig. Weil sich jedes Mal, wenn ich mit Harry zusammen war, sich ein anderes Gesicht in meine Gedanken schlich. Andere Augen. Andere Lippen. Ein anderer Kuss.
Eisblaue Augen. Blassrosa Lippen. Ein Kuss auf dem Küchentisch.
Damals hatte ich Harrys Augen gesehen, doch sie hatten sich nicht so in meine Gedanken und mein Herz gebrannt, wie Niall's Augen. Es war, als wäre das blau zu einem festen Bestandteil in meinen Gedanken geworden. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie es war, Harry anzusehen, ohne Niall vor mir zu sehen.
Heute war Mittwoch, also würde er heute wieder nach London kommen. Und morgen würde ich ihn sehen.
Verzweifelt schlug ich mein Englischbuch zu. Ich konnte mich jetzt nicht auf Hausaufgaben konzentrieren.
Plötzlich hörte ich, wie jemand die Treppe herunter gepoltert kam und im nächsten Moment lief Harry an mir vorbei, zu Garderobe.
"Harry?" Er drehte sich um. "Wo willst du hin?"
"Einkaufen, der Kühlschrank ist so gut wie leer", antwortete Harry tonlos. Er sah schlecht aus, war blass und hatte tiefe Augenringe. Harry hatte in den letzten Tagen ziemlich schlecht geschlafen. Im der ersten Nacht hatte er sich nur im Bett rumgewälzt. Darauf die Nacht war er irgendwann nach unten gegangen und hatte auf der Couch geschlafen, wo er seit dem jede Nacht geschlafen hatte. Nachts wachte ich davon auf, dass es in der Küche polterte oder der Fernseher lief.
Harry zog sich seine Schuhe und Jacke an und verließ das Haus. Mit einem leisen klicken, dass in dem großen Haus viel zu laut klang, fiel die Tür hinter ihm zu.
Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen und hielt mir meine Hände vors Gesicht. Doch ich konnte die Tränen nicht daran hindern, sich ihren Weg über meine Wangen zu bahnen. Leise fing ich an zu schluchzen.
Eigentlich konnte man bereits an diesem Punkt sagen, dass es zwischen mir unf Harry vorbei war. Es würde nicht mehr so werden wie vorher und ich glaube, er wusste auch, dass kämpfen nichts mehr brachte. Es stand so viel zwischen uns. Zu viel. Selbst wenn wir es nochmal probieren würden, würden wir wieder so enden. Es hatte keinen Sinn, es nochmal zu probieren. Und dass Harry sich den ganzen Tag in seinem Zimmer verschanzt zeigte mir nur, dass er genau dasselbe dachte.
Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis einer von uns beiden das zwischen uns endgültig beendete. Bis einer die Worte sagte, die bis jetzt nur unausgesprochen zwischen uns in der Luft hingen.
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Widmung: You are my Food Buddy and I love you ♥
{Kapitel werden überarbeitet, wenn die Story zu Ende ist!}
XOXO
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The Lucky One » n.h / h.s
FanfictionEin Autounfall soll Ashleys Leben komplett auf den Kopf stellen. Denn der Fahrer war Harry Styles. One Direction Mitglied und wohl einer der begehrtesten Junggesellen der Welt. Doch auch Niall scheint nicht ganz unschuldig zu sein. Wird sie ihnen ve...