The Sad One - 2.Kapitel

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--- Kapitel 2 ---

Harry

Eine Woche lang. Eine Woche lang hatte ich sie weder gesehen, noch etwas von ihr gehört. Ich wusste nicht wie es ihr geht oder was sie gerade machte. Wahrscheinlich lebte sie ihr Leben einfach normal weiter, zumindest so gut es ging, immerhin war sie für die Öffentlichkeit noch immer meine Freundin.

Aber genau das war sie nicht mehr. Und es machte mich fertig. Auch diese andauernden Wir-haben-es-dir-gesagt- Blicke Louis und Liam machten es nicht besser, denn mir war bewusst, dass sie Recht gehabt hatten. Ash hatte immer schon mehr als Freundschaft für Niall empfunden. Vielleicht hatte sie mich geliebt, aber nie so sehr wie ihn.

Jetzt saßen wie alle zusammen in Simons Büro und warteten auf Paul, der auf dem Weg war, um Ashley von der Schule abzuholen und hierher zu bringen. Ich würde sie wiedersehen, doch das nur, weil ich ihr sagen würde, dass ich unsere Trennung morgen bekannt geben würde.

Ehrlich gesagt, ich hatte Angst davor, ihr wieder gegenüber zu stehen, wie sollte ich mich verhalten?

Mein Gedanke wurde durch ein Klopfen und Simons darauf folgendes "Komm rein" unterbrochen.

Die Tür öffnete sich und Ashley trat ein, etwas unbehaglich blieb sie vor uns stehen.

"Hallo Ashley, schön, dass du da bist", begrüßte Simon sie und streckte ihr die Hand entgegen, die sie kurz schüttelte.

"Hallo", murmelte sie, den Blick auf den Boden gerichtet.

"Du weißt, warum du hier bist?", fragte Simon sie.

"Hm... ", erwiderte sie lediglich. Ich bemerkte, wie ihr Blick an mir hängen blieb und zwang mich, einfach die Wand hinter ihr an zu starren.

"Harry, sag du es ihr." Bei diesen Worten schluckte ich, mein Mund fühlte sich ausgetrocknet an und ich hatte einen Klos im Hals.

"Wir haben morgen ein Interview, dort werde ich die Trennung bekannt geben... oder eher bestätigen." Ich hätte mich Ohrfeigen können. Bestätigen. Warum hatte ich das gesagt?

Ashley nickte, man sah ihr an, dass mir das hier gerade genau so schwer fiel wie mir.

"Kann ich dann wieder gehen?", fragte sie aus der entstandenen Stille heraus.

"Oh, aber sicher. Sag Paul, er soll dich nach Hause fahren", anwortete Simon. Sie verließ den Raum und nur einen kurzen Moment später lief Niall ihr hinterher.

Ich dagegen blieb einfach reglos stehen. Ich wollte nicht das es vorbei war, dass wir  vorbei waren.

Eine Träne lief meine Wangen hinunter und dann noch eine und noch eine, bis die Tränen in Strömen meine Wangen hinunter liefen. Es ist alles einfach so verdammt scheiße gelaufen, dabei liebte ich sie doch. Warum hatte sie mir damals überhaupt gesagt, dass sie sich in mich verliebt hat, und das kurz nachdem sie Niall geküsst hat.

"Harry, Harry!" Dumpf drang Louis' Stimme zu mir durch. "Harry, steh auf." Ich ließ mir von Louis hoch helfen und wischte mir die Tränen weg.

"Was war das denn? Auf einmal sinkst du zusammen und fängst an zu weinen."

"Keine Ahnung, aber es geht wieder. Alles in Ordnung."

"Sicher?"

"Ja, sicher."

Nein, nichts war gut. Ich hatte die Liebe meines Lebens verloren.

Niall

"Warum habt ihr euch getrennt?" Vielleicht war es die falsche Frage, nachdem wir seit einer Woche nicht mehr miteinander geredet hatten, aber ich wollte es einfach verstehen. Sie wirkten auf mich immer so glücklich.

"Niall... ", fing Ashley an, doch sie wurde von ihren eigenen Tränen unterbrochen.

"Sag es mir, bitte", bat ich, aber sie schüttelte den Kopf.

"Ich... ich kann nicht."

"Ich dachte wir wären Freunde, warum willst du es mir nicht sagen?"

"Niall... bitte. Lass einfach gut sein", schluchzte sie. Dann drehte sie sich um und verschwand durch die Tür. Wieso erzählte sie es mir nicht?

Genauso unwissend wie vorher ging ich also wieder zurück in Simon's Büro.

"Niall, du kannst nicht einfach so verschwinden!"

"Entschuldigung, Simon, ich dachte, wir hätten eh nichts mehr zu besprechen", versuchte ich mich rauszureden.

"Haben wir auch nicht, aber ich bin derjenige, der die Besprechungen beendet, nicht du." Simon sah in die Runde und klatschte in die Hände. "Na gut, ihr könnt jetzt auf jeden Fall gehen. Wie ihr wisst, habt ihr morgen um sieben Uhr ein Interview, für das ihr um circa 15 Uhr von Paul abgeholt werdet. Auf Wiedersehen." Er entließ uns und wir gingen gemeinsam nach draußen, wo sich dann jeder zu seinem eigenen Auto machte.

Ich ging zu meinem eigenen Auto und nach ein paar Schritten bemerkte ich, dass Harry neben mir ging.

"Gibt's noch irgendwas, Harry?", fragte ich, während ich mich zu ihm drehte.

"Was wolltest du von Ashley?", fragte er kalt. Verwirrt blieb ich stehen.

"Ist das wichtig?"

"Bitte sag es mir." Auch wenn seine Stimme komplett emotionslos war, sah ich die Trauer un seinen Augen.

"Ich wollte wissen, warum ihr euch getrennt habt", antwortete ich.

"W-was hat sie gesagt?" Jetzt klang er ziemlich verunsichert.

"Gar nichts, sie hat nur angefangen zu weinen und hat mich stehen lassen. Harry, keine Ahnung was du getan hast und vielleicht will ich's auch gar nicht wissen, aber du scheinst sie sehr verletzt zu haben. Sogar Danielle und Perrie hat sie ignoriert."

"Was ich getan habe?! DU HAST DOCH ÜBERHAUPT KEINE AHNUNG! HALT DICH EINFACH DA RAUS, KLAR?", schrie er mich plötzlich an, dann drehte er sich um und lief zu seinem Auto, an dem Louis lehnte.

Überrascht blieb ich stehen. Was zur Hölle war das denn für ein Auftritt gewesen? Warum hat ihn das so dermaßen wütend gemacht? Jetzt verstand ich wirklich gar nichts mehr.

Das Klingeln meines Handys ließ mich aufschrecken und ich brauchte einige Sekunden, um überhaupt zu realisieren, dass es mein Handy war, welches klingelte. Ich kramte es aus meiner Hosentasche, bevor ich den Anruf entgegen nahm.

- "Hallo?"

- "Na du, ich bin's, Layla."

- "Hey! Was gibt's, du klingst so fröhlich."

- "Ja, bin ich auch! Ich hab' den Job bei der Agentur!" , quietschte sie ins Telefon.

- "Das ist ja super! Das müssen wir feiern! Weißt du was, ich lade dich ein. Freitagabend, okay?"

- "Ähm... gerne."

- "Ich hol' dich am Freitag gegeb sieben Uhr ab. Zieh dir was schickes an."

- "Geht klar. So, das wollte ich dir eigentlich nur schnell erzählen. Ich muss jetzt noch einkaufen gehen. Also... dann bis Freitag."

- "Tschüss!"

Lächelnd steckte ich mein Handy zurück an seinen Platz. Ich hatte am Freitag also ein Date mit Layla.

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XOXO


The Lucky One » n.h / h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt