Kapitel IX

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Namjoon

Enttäuscht bin ich jetzt zwar nicht,  aber ich würde gerne wissen was ihn bedrückt.
"Ist schon okay, aber denk dran, du kannst jeder Zeit mit mir reden."
Jin schaut zu mir und lächelt mich an,  diesmal, "Danke dir.."
Das Lächeln sieht echt aus.
Ich nicke.

Versprich dir nicht zu viel. Der will doch so oder so nichts von dir, oder warum erzählt er es dir nicht?

Woher willst du das wissen? Ihm fällt es wahrscheinlich einfach nur schwer darüber zu reden. Schließlich kennen wir uns kaum.

Werden wir ja sehen.

Es klopft schon wieder an der Tür.
Ich rolle mit den Augen und rufe dann "Herein!"
Die Tür öffnet sich und eine Frau betritt den Raum. Es ist meine Mutter.
Ich schaue ihr lächelnd entgegen und sie kommt mit Tränen in den Augen auf mich zu. Sie nimmt mich in den Arm und auch ich lege meine Arme um sie.
Mir steigen ebenfalls Tränen in die Augen und ich muss kurz schniefen.
Meine Mutter legt mir eine Hand auf die Wange und streicht eine Träne weg.
"Ich bin so unglaublich erleichtert und glücklich, dass du wieder wach bist. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.." Ihr laufen Tränen über die Wangen und hinterlassen eine feuchte Spur.
"Nicht weinen.. bitte.. Alles ist in Ordnung." Ich lächle sie an.
"D-du hättest sterben können.." schluchzt sie.
"Bin ich aber nicht. Ich verlass dich doch nicht. Das würde mir niemals einfallen." sage ich etwas ernster.
Meine Mutter weiß nicht, was sie darauf antworten soll. Sie lächelt lediglich und zieht mich erneut in ihre Arme.
"Möchten Sie ein Taschentuch?"
Meine Mutter schaut verwirrt in die Richtung der Stimme.
Dort sitzt Seokjin und hält ihr eine Packung Taschentücher hin. Dankbar lächelt sie ihn an und sagt: "Danke! Tut mir leid, ich hab sie nicht gesehen.." Sie nimmt die Packung und zieht ein Tuch heraus.
"Macht nichts. Ich kann sie verstehen." sagt er und lächelt.

Verdammt ist sein Lächeln schön...

Meine Mutter wischt sich mit dem Tuch die Tränen weg und schnaubt leise aus. Danach verschwindet das Tuch im Mülleimer neben meinem Bett.
Dann schaut sie wieder zu Seokjin.
"Ich heiße Min Jun Kim."
Jin lächelt, "Freut mich Sie kennenzulernen. Mein Name ist Seokjin Kim."
"Freut mich ebenfalls." sagt meine Mutter und lässt dann den Blick durch das Zimmer schweifen.
Sie bleibt bei dem Essen hängen und meint dann "Hast du schon was gegessen, Joonie?"

War klar, dass sie das fragt..

"Nein, habe ich noch nicht. Ich habe aber auch noch keinen Hunger. Ich werde nachher was essen." versichere ich ihr.
"Versprich mir, dass du etwas essen wirst." Sie scheint besorgt zu sein.
"Ich verspreche es dir."
"

Okay gut." sie nickt leicht, "Ich muss gleich wieder los, deine Schwester wartet zuhause."
"Wieso hast du sie nicht mitgebracht?" frage ich.
"Weil ich nicht wusste, wie es dir geht und in wie fern du mit Besuch klar kommst. Ich wollte dich nicht überfordern." erklärt sie mit gesenktem Blick.
"Schon gut." Ich lächle sie an und lege eine Hand auf ihre Schulter.
"Dann bringst du sie beim nächsten Mal mit, ja?"
"Werde ich machen."

Wir unterhalten uns noch ein wenig, dann verabschiedet sich meine Mutter und geht.
"Du hast echt eine nette Mutter." meint Seokjin.
Ich schaue zu ihm, "Ja, ich bin froh jemanden wie sie als Mutter zu haben. Sie ist immer für eine da, egal wann man sie braucht."
Ein Lächeln macht sich unbewusst auf meinem Gesicht breit.

Seokjin

"Muss schön sein.." meine ich und mein Blick weicht Namjoons aus.
"Ist deine Mutter etwa nicht nett?" fragt er vorsichtig und unsicher.
"Weiß ich nicht.."

Dir ist klar, dass es ihn nicht juckt?

Woher willst du das denn wissen? Was ist wenn doch?

Hat sich je jemand um dich geschert?

Sei leise! Lass mich!

"Wieso weißt du es nicht?" Namjoon scheint etwas zu ahnen.
"Naja.." ich überlege kurz wie ich es am besten formuliere und fange dann an.

Das Gemeinsame SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt