{.:four:.}

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Josh öffnet die Tür zu seinem Zimmer. Es ist schön. Die Wände sind weiß gestrichen. Er hat ein Doppelbett und einen großen Fernseher. An der Wand hängen Lichterketten und auf seinem Bett steht ein Tablet mit zwei Gläsern kalte Cola. Wie süß!
"Komm her und setz dich, Ty." Fordert er mich auf. Wir setzen uns auf sein Bett und trinken die Cola.
Er fragt, ob ich PlayStation spielen möchte. Natürlich sage ich nicht nein. Ich wünsche mir schon länger eine.
Wir lachen viel zusammen und reden über alles mögliche. Nach einem kurzen Moment des Schweigens fragt er mich leise:"Stehst du eigentlich auf Mädchen oder Jungs? Ich weiß das kommt komisch rüber aber es interessiert mich..."
Was soll ich denn antworten? Ich weiß es selbst nicht einmal.
"Keine Ahnung," antworte ich, "Ich denke es kommt auf die Person an." Er nickt lächelnd. Ich finde es gut, dass er so offen darüber spricht.
"Hattest du schonmal eine Beziehung?" Fragt er mich. Ich verneine. Ich hatte nichtmal Freunde. Außer im Kindergarten ein paar. "Ich war schon immer 'anders'."
Dann sieht er die Narben an meinem Arm. Mein Ärmel ist hochgerutscht. "W-was ist das, Tyler?" Fragte er mit einem skeptischen Gedichtsausdruck.
"Weißt du, manchmal gibt es Tage da.... da fühle ich mich einfach nicht so glücklich wie heute."
Er fährt mit seiner Hand über die Narben. Er sieht traurig aus.
Danach zieht er seinen linken Ärmel hoch und hält seinen Arm neben meinen. Narben. Er hatte genau wie ich diese Narben auf dem Arm. Hatte er das gleiche Problem wie ich? Ich wollte aber nicht nachfragen.
Ich nahm ihn in den Arm.
Leise flüsterte er:"Aber heute sind wir glücklich..." Ich nicke langsam. Ich fühle mich so sicher bei ihm.
Nach einiger Zeit lassen wir uns los. "Wir sind glücklich, weil wir jetzt beide jemanden gefunden haben, dem wir vertrauen können."
Er antwortet nicht. Stattdessen sagt er:"Wir haben es nicht leicht..."Ich nicke wieder und flüstere:"Ich bin mir sicher, dass aus uns die besten Freunde der Welt werden können." Mir kommen die Tränen. Jetzt ist es still.
"Sometimes quiet is violent." Flüsterte ich. Dieser Satz kam mir einfach in den Kopf. Ich höre Josh neben mir "I find it hard to hide it." Ich will nicht, dass es aufhört, also sage ich etwas lauter:"My pride is no longer inside"
Josh antwortet wieder darauf, in einer fast schon singenden Stimme:"It's on my sleeve."
"My skin will scream" antworte ich ihm. Wir fangen an zu Lächeln.
"Ich glaube, das werde ich mir merken. Ich schreibe manchmal Songs... Und spiele sie dann auf meinem Klavier." Erzähle ich. Darauf meint er:"Ich spiele Schlagzeug. Wir müssen später eine Band gründen!"
Wir fangen an zu lachen.
"Stell dir vor, wir werden Konzerte geben. Vor 30 000 Menschen! Josh Dun und Tyler Joseph, die neuen Stars!" Träume ich. Wir müssen wieder lachen.

Josh's Mutter steht in der Tür. "Josh, Tyler? Ich glaube Tyler muss nach Hause. Es ist 19 Uhr. Wir wollen gleich essen."
Wir stehen auf und gehen nach unten. Ich ziehe meine Vans an und umarme Josh. "Tschüss Jishwa" flüstere ich ihm ins Ohr. Seine Antwort ist:"Bis morgen, Tyjo"
Auf meinem Nachhauseweg denke ich viel nach. Bin ich wirklich schwul? Wir kennen uns nicht einmal einen Tag, behandeln uns als wären wir schon ewig beste Freunde. Und wenn, ich kann ihm ja nicht einfach mal sagen 'hey josh, ich glaube ich hab mich in dich verliebt'
Was wird aus unserer Freundschaft? Ach Quatsch. Ich stehe nicht auf Josh! Wir sind Freunde.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass Blurryface nicht da war, als ich bei Josh war. Oder war das zufällig?

Zuhause esse ich etwas. Das erste mal an diesem Tag. Ich habe eigentlich keinen Hunger, aber meine Mutter zwingt mich schon fast dazu. Ich mache mir ein Brot mit Käse und gehe in mein Zimmer.
Heute war ein schöner Tag, obwohl ich zuerst Angst hatte. Bald ist Wochenende. Vielleicht darf ich dann länger bei Josh bleiben und mit ihm PlayStation spielen!
Nach dem Essen gehe ich ins Bad und putze mir die Zähne, ziehe mich um und falle müde ins Bett. Hoffentlich wird morgen ein guter Tag!

Is Joshler real?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt