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Meine Mutter kommt in mein Zimmer:"Tyler, du hast noch nicht gegessen. Ich habe dir eine Suppe mitgebracht. Damit du wenigstens etwas im Magen hast. Und ach ja... Komm mal bitte nach unten, dort ist noch etwas für dich."
Ich stehe auf und laufe die Treppe herunter. Im Augenwinkel sehe ich jemanden am Jackenhaken. Es ist Josh. Er lächelt mich an. "Komm mit in mein Zimmer." Sage ich zu ihm.
"Ich bin schon etwas länger hier." Flüstert er auf dem Weg in mein Zimmer. "Ich habe dich singen gehört. Und ich habe mit deiner Mutter gesprochen. Übrigens, die Suppe schmeckt echt gut. Und du singst wunderschön."Lacht er.Ich schließe die Tür hinter uns. "Sie hat mir etwas von dir erzählt. Sie meint, du würdest zu wenig essen. Fast jeden Tag gehst du nach der Schule direkt in dein Zimmer. Sie bemerkt, dass mit dir etwas nicht stimmt, Ty..." Ich werfe mich aufs Bett. Josh neben mir. Nah an mir. Ich greife nach der Suppe und fange an sie langsam zu essen. Josh beobachtet mich.

Josh's Sicht
Ich weiß, dass etwas nicht okay ist mit ihm. Er ist so verdammt dünn. Ich will ihm helfen. Er ist so traurig. Den ganzen Tag schon. Gestern war alles okay. Und heute? Nichts zu sehen von dem glücklichen Jungen, wie ich ihn gestern kennen gelernt habe.
"Du kannst mir alles sagen, okay? Wenn du reden möchtest oder so. Ich bin für dich da." Murmele ich. Er nickt. Ich weiß, dass er es nicht tun wird. Ich will ihm Sicherheit geben. Es ist okay, wenn er mir nicht alles erzählen möchte.

Tyler's Sicht

Josh ist wirklich süß. Aber ich weiß nicht, was er von mir hören will. Dass ich mir jeden Moment das Leben nehmen will? Früher war es fast so. Heute ist es besser. Ich habe keine Suizidgedanken mehr. Trotzdem habe ich manchmal diese Phasen, in denen es mir nicht gut geht. Hat ja jeder mal, oder?
"Ich bin auch immer für dich da, Joshua." Hauche ich.
Ich stelle die halb leere Suppenschüssel auf den Schreibtisch und falle ins Bett. Josh legt sich neben mich. "Wollen wir fernsehen?" Frage ich ihn. Er nickt und ich schalte den Fernseher an. "Du musst nicht so weit weg von mir liegen." Er rückt näher. Unsere Körper berühren sich ein kleines bisschen. Es fühlt sich gut an. Ich schlafe fast ein, als ich plötzlich etwas spüre. An meiner Hand. Es ist eine andere Hand. Es ist Josh's Hand! Er flüstert: "Ich beschütze dich vor allem, was dir Angst macht." In diesem Moment wird mir bewusst: Ich liebe Josh. Ja, ich bin schwul. Auch wenn wir uns seit zwei Tagen kennen. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Ich verschränke meine Hand mit seiner (heißt das so?😅😂) und es fühlt sich magisch an. Es ist so ein tolles, gutes Gefühl.
Ich traue mich nicht, ihn anzusehen. Ich sage nichts, bin wie eingefroren.
Nach einer Zeit schlafe ich ein.

Als ich aufwache, sitzt Josh auf meinem Bett. Er merkt nicht, dass ich wach bin. Ich beobachtet ihn einige Zeit. Ich höre, wie er etwas flüstert: "Danke Gott, für so einen Freund. Womit habe ich das verdient?"
Hat er das wirklich gesagt?! Soll ich mich bemerkbar machen? Damit er weiß, dass ich wach bin und es gehört habe? Ja.
Schläfrig frage ich: "Was hast du grade gesagt?" Er zuckt zusammen. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken."
Seine Antwort ist: "Ach nichts, nichts. Alles okay, ich führe nur manchmal Selbstgespräche." Ich lache ein wenig. Da haben wir etwas gemeinsam. Ich meine, Blurryface ist ja in meinem Kopf, also sind es doch auch Selbstgespräche, oder nicht?
"Ty, können wir etwas essen? Irgendwie habe ich Hunger." Fragt Josh in einer lieben Stimme. "Natürlich, was möchtest du denn essen?" Frage ich zurück.
Mhh... Ich hab Lust auf Cornflakes."
Wir gehen nach unten in die Küche und ich suche Josh die Cornflakes aus dem Schrank. Ich stelle ihm drei verschiedene Sorten auf den Tisch. Er entscheidet sich für die Standard Flakes. "Mit Milch, Mr. Dun?" Frage ich lachend.
"Ja bitte, Mr. Joseph."
Ich hole die Milch aus dem Kühlschrank und mache ihm die Cornflakes fertig. "Das hätte ich auch selber gekonnt, Ty. Trotzdem danke."
Ich stelle ihm die Schüssel an den Tisch und setze mich zu ihm.
"Danke, wegen dir habe ich wieder gute Laune." Flüstere ich mit einem Lächeln im Gesicht.

Is Joshler real?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt