{.:sixteen:.}

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Lange liegen wir da. Es fühlt sich so gut an. Ich fühle mich sicher. Sicher vor Blurryface. Man könnte meinen, Josh ist wie eine Art Schutzmauer zwischen mir und Blurry. Eine Schutzmauer die mir echt viel Kraft gibt. In seiner Anwesenheit fühle ich mich immer ein wenig besser.

"Ich kann heute nicht so lange bei dir bleiben... Meine Eltern möchten noch Essen gehen und ich muss mit."
Nein.... Ich will nicht wieder allein sein. Ich habe Angst. Was wird er mit mir machen?

"Okay, nicht so schlimm." Aber eigentlich war es schlimm.
"Weiß deine Mutter von Blurryface?"
"Nein. Ich kann ja nicht zu ihr gehen und sagen: Mama ich habe eine Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, ich soll mich umbringen. Was denkt sie denn dann? Sicher würde sie sich schämen, soetwas wie mich auf die Welt gebracht zu haben. Die schickt mich doch sofort in die Klapse!"
"Tyler! Sag sowas nicht! Sie schämt sich auf keinen Fall für dich. Sie hat dich lieb. Sie würde sicher versuchen dir zu helfen, auch wenn ich nicht weiß wie. Du bist toll, auch wenn Blurryface bei dir ist. Wir, also ich und deine Eltern, mögen dich doch wegen deinem Charakter. Ob du jetzt 'eine Stimme im Kopf' hast oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Verstehst du das?"
"Oh man Josh... Ich bin so verdammt glücklich, dass ich dich habe, weißt du das eigentlich? Du versucht mir immer wieder gut zuzureden. Ich schätze das wirklich sehr."

Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. In diesem Moment spüre ich, wie Gänsehaut meinen ganzen Körper durchfährt. So gerne würde ich ihn täglich küssen. So wie in einer Beziehung. Ja, ich will mit ihm eine Beziehung. Er hatte mir gesagt, dass es mehr ist als Freundschaft. Er weiß aber nicht, dass ich es gehört habe. Trotzdem bin ich versunsichert. Außerdem sollte ich zuerst mein Leben auf die Reihe bekommen. Ich möchte Josh nicht unnötig belasten. Wenn es mir etwas besser geht, werde ich weiter sehen. Und das wird hoffentlich bald sein. Ich will Josh für mich. Ich will ihm zeigen wie sehr ich ihn liebe.

"Möchtest du vielleicht etwas essen? Oder trinken? Oder irgendwas machen?"
Er verneint. "Ich finde es schön, einfach nur neben dir zu liegen."
Da hat er Recht. "Wollen wir vielleicht rausgehen? An die frische Luft? Damit du auf andere Gedanken kommst..." schlägt er vor. Ich willige ein, obwohl ich eigentlich gar keine Lust habe.

Wir laufen in Richtung Wald. "Erzähl mal ein bisschen von Dingen, die du magst. Ehm, also wenn du möchtest."
Ich rede gerne über Sachen die ich mag, also fange ich an: "Ich liebe Wälder. Deswegen finde ich es auch toll, dass wir jetzt dahin gehen. Ich könnte dort stundenlang verbringen. Ich weiß nicht warum, aber es fasziniert mich irgendwie." Ich rede und rede. Wenn ich einmal über meine Interessen spreche, kann ich gar nicht mehr aufhören, obwohl ich eigentlich eher ruhig bin.

Josh und ich gehen lange durch den Wald. Der Wald ist riesig. Ich bin froh, hierher gezogen zu sein. Vorher lebte ich in einer Großstadt und heute lebe ich am Stadtrand von Columbus, bei einem wunderschönen Wald mit einem stillen See und das beste hier ist Josh! Ohne ihn wäre ich so verloren. Vielleicht wäre ich sogar tot. Ungeliebt und ohne Freunde. Es wäre schrecklich. Es war schrecklich! Josh gibt mir so viel Kraft, einfach nur, indem er da ist. Er muss nicht einmal etwas tun. Es reicht schon, nur stumm neben ihm zu liegen.
"Danke, Josh. Danke, dass du mir zuhörst. Danke, dass du für mich da bist. Danke, einfach Danke." Er bleibt stehen und nimmt mich in den Arm. Sein Körper fühlt sich so perfekt an. Ich will ihn nie wieder loslassen.
Aber er lässt nach einiger Zeit wieder los. "Du musst dich nicht bedanken. Ich bin gerne für dich da." Er ist so süß... Er macht mich so glücklich.

"Denkst du, wir haben morgen wieder Schule?" Fragt er mich. Genau, wir haben seit einigen Tagen Hitzefrei, was eigentlich total unnötig ist, weil es meiner Meinung nach gar nicht so heiß ist.
"Ich weiß nicht... Ich hoffe nicht. Ich glaube nämlich, dass ich dann nicht hin gehe..."
Obwohl ich will. Ich habe Angst, dass ich wieder so oft fehle, alles verpasse, schlechte Noten schreibe und wieder die Klasse wiederholen muss.

Nach einem langen Spaziergang durch den Wald bringt Josh mich wieder nach Hause. "Bis morgen Ty, auch wenn du nicht in der Schule sein wirst, komme ich dich besuchen." Er umarmt mich zum Abschied. "Das ist lieb. Bis morgen Joshi. Ich hab dich lieb."
"Ich dich auch, vergiss nicht zu Essen! Tschüss."
"Tschau."

Is Joshler real?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt