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Ich verbrachte einige Tage bei Josh. Jeden Tag machten wir zusammen Musik, spielten PlayStation und saßen draußen. Einmal waren wir auch wieder im Wald und am See, schwimmen gehen.
Wir waren die ganze Zeit glücklich und haben viel gelacht, doch als ich eines Tages aufwache geht es mir nicht mehr so toll wie zuvor. Ich will nicht Ukulele spielen, nicht raus, nicht zocken.
"Josh? Sei mir bitte nicht böse, aber ist es okay, wenn du heute nicht bei mir übernachtest?"
Ja, heute wollte Josh zu mir. Aber ich kann nicht. "Ja, ist schon okay. Aber wenn's nicht besser wird, komme ich zu dir. Du sollst auch nicht immer allein in deinem Zimmer sitzen, okay?" Ich nicke, stehe auf und packe meinen Rucksack. Danach lege ich mich sofort wieder in sein Bett. Ich habe keine Kraft. "Ich bin in ner Stunde oder so weg. Ich möchte mich noch einmal hinlegen."
Josh legt sich neben mich und deckt mich zu. Ich schlafe schnell ein.
Ich habe wieder diesen Traum... In dem ich aufstehe, mich vor meinen Spiegel stelle. Ich sehe mich, mit schwarzem Hals und schwarzen Händen. Mein Spiegelbild spricht mit mir. Es sagt:" Hast du mich vermisst?" NEIN! ES IST BLURRYFACE! ES IST SEINE STIMME!
"Wolltest du dich etwa die Tage über vor mir verstecken? Das kannst du nicht! Ich werde dich nicht verlassen. Ich bleibe für immer bei dir. Gib auf."
Ich verliere das Gleichgewicht und falle.

Als mein Kopf aufschlägt, ist mein Traum beendet und ich wache mit einem Zucken auf.
"Tyler? Was ist los?" Josh sieht mich besorgt an.
"Nichts nichts... Bloß ein schlechter Traum... Ist es okay, wenn ich gehe? Ich meine, ich wäre gerne noch bei dir aber ich kann einfach nicht heute. Es tut mir Leid. Wirklich."
Ich schließe meine Augen und spüre wie er mich fest umarmt. Vielleicht schon etwas zu fest. "Ist doch okay. Aber versprich mir, dass du mir schreibst, wenn etwas ist. Ich komme sofort zu dir, okay?" Ich nicke.
Er lässt mich los. Ich stehe langsam auf und werfe mir den Rucksack auf den Rücken. Die Ukulele nehme ich in die Hand.

Tschüss Jishwa, ich werde dich vermissen, auch wenns nicht lange ist."
Ich dich auch Ty, auf Wiedersehen."

Josh's Sicht:
Heute morgen wachte Tyler auf und er sah so verdammt unglücklich aus. Jetzt ist er gegangen, obwohl ich heute bei ihm übernachten sollte. Naja, ich kann nichts daran ändern. Er auch nicht. Warum ich ihn nicht nach Hause begleitet habe? Das frage ich mich ehrlich gesagt auch. Was, wenn ihm irgendetwas passiert auf dem Weg?
Tagelang war er so glücklich. Wir haben so viel gelacht und hatten immer Spaß.
Ich vermisse ihn jetzt schon. Ich liebe ihn. Ich will, dass es ihm gut geht. Ich will bei ihm sein.
Da ich mir Sorgen mache, schreibe ich ihm eine Nachricht

Josh: Tyler?
Josh: Bist du sicher zuhause angekommen?
Tyler: Ja, ich liege im Bett.
Josh: Okay gut. Aber vergiss bitte nicht zu essen.
Tyler:  Werde ich nicht. Ausnahmsweise habe ich sogar ein bisschen Hunger.

Ich hoffe, dass er die Wahrheit sagt. Er ist so dünn und isst so wenig...

Tyler's Sicht:
Jetzt liege ich hier in meinem Bett und vermisse Josh. Warum bin ich nicht bei ihm geblieben? Sicher ist er jetzt enttäuscht von mir. Genauso wie ich...
Tatsächlich habe ich wirklich ein wenig Hunger aber mir fehlt die Kraft zum Aufstehen.
Nach gefühlten Stunden schaffe ich es endlich. Langsam gehe ich die Treppe herunter. "Mama? Papa?"
Keine Antwort. Ich bin allein. Allein in meinem Haus, mit meinem Kopf und Blurryface.

Ich setze mich an den Tisch und schütte die Cornflakes in die Schüssel. Die Milch gieße ich zur Hälfte daneben. Super, das kann auch echt nur mir passieren.
Als ich es grade aufwischen will höre ich ihn wieder. Nach langer Zeit spricht er wieder mit mir.

Tyler. Du kannst dich nicht verstecken.  Ich werde immer bei dir sein. Josh trifft sich jetzt bestimmt mit seinen Freunden. Also, mit seinen richtigen Freunden. Er ist froh, dass er dich los ist

"SEI STILL! Geh weg!"

Ich werde niemals gehen. Jetzt sind wir beiden allein. Denkst du nicht, es ist Zeit für ein ernstes Gespräch zwischen uns?

Nein, das ist es definitiv nicht. Ich versuche ihm nicht zu antworten.

Komm schon.

"Nein! Und jetzt lass mich allein."

Ich weiß, dass du es willst.

Er hört nicht auf. Er wird mich nie in Frieden lassen. Es ist hoffnungslos.

Is Joshler real?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt