{.:nineteen:.}

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Tyler's Sicht:

Josh liebt mich. Ich liebe ihn. Alles könnte perfekt sein. Ich könnte ihn so glücklich machen. Aber nein, Blurry lässt mich nicht!
Es ist mir unangenehm, dass Josh mich in diesem Zustand aufgefunden hat. Ich möchte nicht reden. Ich weiß, ich muss ihm danken. Aber wie? Einfach 'Danke' sagen, würde niemals ausreichen.
Plötzlich unterbricht er meine Gedanken. Ich spüre, dass er mich ansieht. Dann beginnt er leise etwas zu singen. Ich kenne den Song nicht.
Ein Part geht mir immer wieder durch den Kopf: Won't you stay alive? I'll take you on a ride. I will make you believe you are lovely.

Hat er diesen Text selbst geschrieben? Ich sehe ihn zum ersten Mal an. Er guckt mir in die Augen. "Das... Es klingt wunderschön. Hast du den Text f-für mich geschrieben?"
Er nickt. Ich fange an zu weinen. Womit habe ich diesen Jungen nur verdient? Er tut so viel für mich.
Ich stehe auf. Als ich stehe, reiche ich ihm meine Hand und ziehe ihn hoch. Ich kann nicht anders als ihn in den Arm zu nehmen. Als er mich dann am Hals küsst, spüre ich, wie ich am ganzen Körper Gänsehaut bekomme. Es fühlt sich so unfassbar gut an. Ich kenne jedoch eine Sache, die noch besser ist.
Richtig! Ihn auf den Mund zu küssen. Seine perfekten Lippen auf meinen zu spüren.
Und ohne nachzudenken tue ich es. Ja, genau. Ich küsse ihn einfach. Und da ist es. Dieses Gefühl seiner perfekten Lippen, welche den Kuss sogar erwidern.

Es ist nur ein kurzer Moment, der mich glücklich macht. Ich kann es nicht glauben! Es ist nicht unser erster Kuss. Das heißt allerdings nicht, dass es nicht trotzdem so unglaublich schön ist.

"Ty, lass uns zu mir nach Hause gehen. Eh, also, wenn du möchtest..."
Ich nicke stumm.

Wow, ich wusste nicht, dass Josh so etwas kann. Also, mir so gut helfen. Man könnte schon fast sagen, er ist wie eine Therapie für mich. Zumindest für einen Moment. In seiner Gegenwart geht es mir fast immer gut. Blurryface ist nicht da. Ich wünschte, ich könnte immer bei Josh sein. Er macht, dass es mir gut geht, er hilft mir, er liebt mich und zudem ist er auch mein bester Freund. Insofern man uns noch als beste Freunde bezeichnen kann. Denn irgendwie sind wir mehr...
Josh nimmt meine Hand. Er zieht mich in Richtung seines Hauses.

Sanft schubst er mich auf sein Bett. "Bleib da liegen, ich hol' dir etwas zu trinken. Was möchtest du?"
Meine Antwort ist ein leises: "Eine Cola bitte."
Er rennt nach unten.
Er ist so toll. Er tut so viel für mich.

Als er wieder ins Zimmer kommt, reicht er mir das Glas und legt sich neben mich.
"Danke Josh. Wirklich."
Nach einigen Schlucken stelle ich das Glas auf seinen Nachttisch und drehe mich zu ihm.
Wir liegen eng aneinander. Josh hat seine eine Hand auf meiner Wange und die andere ist mit meiner verschränkt. Wir sehen uns in die Augen und wieder flüstert er:"I will make you believe you are lovely."
Es fühlt sich so wahnsinnig gut an. Er hat mich gerettet. Was wäre passiert, wenn er mich nicht gefunden hätte?

"Josh? Ich habe Angst vor der Zukunft." Flüstere ich nach einer Zeit.
"Warum? Wovor genau?" Fragt er darauf.
"Ich hab Angst davor, dass wir uns verlieren könnten. Ohne dich wäre ich heute nichts. Wahrscheinlich würde ich allein und weinend in meinem Zimmer sitzen. In der Schule hätte ich auch niemanden."
Er nickt. "Mir würde es nicht anders gehen. Tyler, es gibt eine Sache, die du noch nicht weißt.
Also... Seitdem ich auf diese Schule gekommen bin, ging es mir immer schlechter. Ich war immer allein, habe viel geweint. Ich wurde andauernd beleidigt. So oft war ich nicht in der Schule. Irgendwann war ich mit meinen Kräften am Ende. Es wurde festgestellt, dass ich depressiv war. Niemand hatte damit gerechnet. Der damals so kleine, fröhliche Junge hat Depressionen.
Eines Tages ging gar nichts mehr. Ich stand auf der Brücke. Die Abschiedsbriefe fertig geschrieben. Mein Vater muss sie wohl  sofort gelesen haben. Er und die Polizei waren im letzten Moment da. Ein Bein schon über dem Geländer... Der Polizist packte mich und zog mich zurück. Dafür bin ich ihm heute so dankbar.
Schon einen Monat später bekam ich einen Platz in einer Klinik. 6 Monate lang saß ich dort. Als ich endlich raus durfte, ging es mir besser. Ich bin schon froh darüber, dass ich da war aber natürlich ist es schon eine lange Zeit. Ja... Jetzt solltest du so ziemlich alles über mich wissen."

Okay, wow das hätte ich bei ihm nicht erwartet. Bei dem Jungen der mir immer überall raus hilft. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Kann ich ihn jetzt einfach küssen?
Ohne darüber weiter nachzudenken nähere ich mich ihm. Er weiß genau, was ich tun möchte. Er schließt seine Augen und ich auch.

Is Joshler real?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt