Ich hielt den Atem an und schüttelte verständnislos den Kopf.
>>Was meinst du damit, ich hätte bei dir bleiben sollen ?<<
>>Damit wollte ich sagen, dass es hier draußen nicht sicher ist.<<
Amon stand auf und schob ohne eine weitere Bemerkung seinen Arm unter meine Beine und schlang den anderen fest um meine Taille.Völlig verdattert protestierte ich nicht einmal und ließ ihn gewähren.
>>Ich bringe dich weg von hier. Wer weiß, was sonst noch alles sein Unwesen treibt in dieser Nacht.<<
Er ging ein paar Schritte Richtung Kapelle.
>>Was...?<< ,brachte ich hervor.
In dieser Nacht? Was meinte er damit?
Fragend hob ich den Kopf und bat ihn stumm um Antwort.
Seine Miene verfinsterte sich und ich spürte, dass er das Thema am liebsten wieder fallen lassen würde.
Doch ich gab nicht nach.>>Du weißt, was es gewesen ist, stimmts ?<<
Augenblicklich versteiften sich seine Muskeln unter mir, er blieb jedoch nicht stehen.
>>Ich weiß, dass du es weißt. Bitte sag es mir. Ich will wissen, was mich beinahe umgebracht hätte, Amon.<<
Sowie er seinen Namen hörte, stoppte er ruckartig und sah zu mir hinab, als sähe er mich zum ersten Mal.>>Amon...<< ,wiederholte ich nachdrücklich.
Da setzte er mich langsam ab und versuchte seine geschockte Miene vor mir zu verbergen.
>>Bitte, sag mir, was du weißt.<< ,forderte ich noch einmal.>>Du würdest dir wünschen nichts von alledem je erfahren zu haben, glaub mir.<< ,stieß er verbittert hervor.
>>Aber ich muss es wissen!<<
Immer mehr drängten die Fragen nach oben und wollten endlich gestellt werden.
Und jetzt kannte ich kein Halten mehr.
>>Was verdammt noch mal war los mit diesen Raben, die alles daran setzten mir die Augen auszuhacken und mich zu zerreißen ? Das ist doch nicht normal! Oder was war mit dem abgedrehten Typ, der vorhin noch am Friedhofstor stand? Macht es ihm etwa Spaß anderen einen Schrecken einzujagen, der soweit geht, dass ich um mein Leben fürchten muss? Macht es ihm Spaß, dass ich dachte, ich würde gleich sterben? <<Ich schluchzte auf, als ich mich an die tiefe Leere des stillen Ortes zurückerinnerte.
Innerlich verletzt, legte ich meine Arme um mich und hielt mich zusammen.
Ich wollte nicht weinen, konnte die Tränen aber nicht mehr zurückhalten und fühlte sie auch schon zart auf meine Wangen treffen.
Du bist stärker als das, versuchte ich mich zu trösten.
Aber ich glaubte mir nicht.Gerade als ich aufsah, bemerkte ich, wie der Schnee nun heftiger fiel und dicke, glitzernde Flocken vom Himmel rieselten.
Auch der Mond schien heller als zuvor und streute seinen Schimmer über die Nacht.
Es war atemberaubend schön.
Kurz vergaß ich wo ich war und legte für einen Moment meinen Kopf in den Nacken, damit ich den Schnee im Gesicht spüren konnte.
Er verfing sich in meinen Wimpern und malte die Spitzen weiß.
Und plötzlich war er gar nicht mehr so kalt, wie ich ihn in Erinnerung gehabt hatte.
Der Winterschnee wärmte mich.
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When It's Dark Outside
Teen Fiction>>Es war Halloween. Und ich wünschte es wäre nie so weit gekommen.<< Zwei Freundinnen, die nachts an Halloween durch die Straßen ziehen und sich dann entschließen auf den Friedhof zu gehen... obwohl Maddison das eigentlich für keine so gute Idee hä...