Kiss

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POV Mario

Lustlos hing ich auf Andres Sofa und beobachtete, wie sich der Rest meiner Mannschaft fürs Feiern zurecht machte.

,,Bleibst du so?“, fragte Lukasz mich und ich zuckte nichtwissend mit den Schultern:,,Weiß nicht“.

,,Also unser Sunny könnte sich schon etwas mehr heraus putzen“, warf Nuri ein und betrachtete mich kritisch.

Bei dem Wort Sunny war Marco sichtlich zusammengezuckt und schaute Gedankenverloren an die Wand. Er hatte mir den Spitznamen gegeben und ich wusste, dass ihn nach meinem Wechsel niemand mehr benutzt hatte.

Tränen sammelten sich in seinen Augen:,,N-niemand sagt S-sunny“.

,,Marco“, setzte ich an, doch er drehte sich von mir weg:,,Niemand hat das Recht dich so zu nennen“.

Damit verließ er das Wohnzimmer von Schü Richtung Badezimmer. Marcel ging ihm seufzend hinterher und man hörte, wie er ein paar Mal an die verschlossene Tür klopfte und versuchte ihn herauszulocken.

Natürlich tat es mir irgendwie weh, ihn so fertig zu sehen aber was hätte ich in diesem Moment schon groß tun können?

,,Hier. Probier das mal an“. Lächelnd drückte mir Roman ein Hemd in die Hand, was ich dankbar annahm.

Eine halbe Stunde später waren wir alle fertig, weshalb wir uns langsam auf den Weg zur naheliegenden Disco machten. Marcos Blick war den kompletten Weg nach unten gerichtet und ich sah in seinen Augen, dass er geweint hatte. Sofort schnürte sich mir der Hals zu.

Ich war froh, als wir endlich den stickigen Raum betreten konnten. Der Raum war schon abgedunkelt und überall dröhnte andere Musik aus den Boxen. Felix und Emre wurden gleich von einer Horde durchdrehender Fangirls belagert.

,,Kommst du mit tanzen?“, fragte mich Andrè und ich nickte sofort:,,Klar komm“.

Er griff nach meiner Hand und zog mich durch die Menschenmasse in die Mitte des Raums. Es lief gerade “Let me love you“ von Justin Bieber, was natürlich genau meine Musik war. Ausgelassen fingen Andrè und ich an zu tanzen. Das erste Mal seit Wochen fühlte ich mich befreit und ich konnte wieder aus ganzem Herzen lachen.

,,Hast du Lust zu tanzen?“, fragte mich eine Stimme und ich drehte mich sofort um. Im ersten Moment wusste ich nicht was ich sagen sollte, doch Andrè übernahm das für mich.

Er stellte sich siegessicher neben mich, zog mich an sich ran und warf dem unangenehmen Typen einen eiskalten Blick zu:,,Mein Freund möchte nicht mit dir tanzen. Schönen Abend noch“. Damit hatte mein bester Freund mich schon aus der Schusslinie gezogen und ich blickte ihn erleichtert an.

,,Danke“, hauchte ich und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Wir beschlossen etwas trinken zu gehen und liefen geradewegs auf die ziemlich volle Bar zu.

Während Andrè uns etwas bestellte betrachtete ich das Geschehen um uns herum. Es war ziemlich lustig all die betrunkenen und knutschenden Menschen zu sehen, doch plötzlich blieb mein Herz stehen.

,,Marco“, wisperte ich aufgeregt und mein Fokus galt nur ihm, denn er war gerade dabei mit einem schmierigen Typen anzubandeln, während Schmelle und Roman versuchten ihn dort wegzuziehen.

Sofort ließ ich alles stehen und liegen, hinterließ einen verblüfften Andrè und rannte wie ein Irrer auf die Truppe zu.

,,Neee...Sch-schmelleee. Isch bleib“, nuschelte Marco völlig betrunken und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Er musste in der Stunde wo wir hier waren eine Unmenge an Alkohol zu sich genommen haben.

Roman stütze ihn genervt am Rücken und hätte ihn sichtlich gerne gewürgt.

,,Marco bitte. Das kannst du nicht tun“, flehte Marcel, doch Marco schüttelte immer wieder den Kopf und war drauf und dran dem Typen an den Hals zu springen.

,,Isch bleib“, meinte er immer wieder und in mir zog sich alles zusammen:,,Woody“, wisperte ich und ging einen großen Schritt auf ihn zu. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung und sein glasiger Blick fing an mich zu durchbohren:,,Wasch?“.

,,I-ich möchte draußen mit dir sprechen. Bitte“. Er schien zu überlegen, nickte aber schließlich doch. Ich warf Marcel einen Blick zu und er wusste, dass ich Marco heile nach Hause bringen würde.

Natürlich war zwischen uns bei weitem nicht alles gut aber ich würde ihn niemals in sein Unglück rennen lassen. Das hätte ich nicht zulassen können.

Er legte einen Arm um Marcos Hüfte, stützte ihn und schaffte es ihn sicher aus der Disco zu bekommen.
Da Marco näher an der Disco wohnte, beschloss ich ihn erstmal dort hinzubringen. Unter normalen Umständen hätten wir vielleicht eine Viertelstunde gebraucht aber so waren wir knapp eine halbe Stunde unterwegs. Immer wieder achtete ich darauf, dass er nicht hinfiel oder stolperte.

,,Wir sind zuhause, Marco“, flüsterte ich und er nickte kurz:,,Isch weisch“.

Ehe ich mich versah, hatte Marco mich an die Hauswand gedrückt und war damit beschäftigt mit seiner Hand durch mein Gesicht zu fahren:,,Bleib hier“, murmelte er. Trotz einem schlechten Gewissen gegenüber Rapha stimmte ich zu:,,O-okay“.

,,Warum hast du so viel getrunken, Woody? Das löst keine Probleme“, warf ich traurig ein und ich spürte, wie sich wieder Tränen in seinen wunderschönen Augen bildeten. Wieder hatte ich ihn zum weinen gebracht.

,,Du bischt das Problem. Isch liebe disch, Schunny“, hauchte er und drückte wenige Sekunden später seine Lippen einfach auf meine. Und in diesem Moment wurde ich völlig ausgenoggt und konnte mich nicht dagegen wehren, egal wie sehr ich es auch wollte. Ich ließ mich voll auf den Kuss ein und verschloss meine Hände in seinem Nacken, während seine Hände sanft mein Gesicht hielten.

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Hey 🙈

Die ersten Klausuren hinter mir. Und damit melde ich mich zurück.

Hoffe ihr hattet ne schöne Woche. Ich hoffe heute auf einen Sieg für unsere Bienen 🐝💟

Lg Anika ❤

Enjoy the Silence - GötzeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt