Freunde (2)

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POV Marco

Genüsslich biss ich nochmal in Marmeladenbrötchen, während Erik uns mit warmen Kakao versorgte.

,,Du machst immer noch den besten Kakao der Welt“, schwärmte ich vor mich hin und traute mich gar nicht riesen Schlücke zu trinken.

Grinsend schüttelte Erik den Kopf:,,Du Spinner. Das ist ein normaler Kakao aber wenn du heute vernünftig beim Training mitmachst und auch mehr isst als dieses eine Toast, mache ich dir später gerne noch einen“.

Empört stemmte ich die Hände in die Hüften:,,Das ist Erpressung mein Freund“.

,,Tja, entweder, oder“. Unbekümmert zuckte Erik mit den Schultern und widmete sich der Tageszeitung.

,,Du bist ein gemeiner Arsch, weißt du das? Aber ich verspreche, dass ich mich bemühe“. Ich machte das ,,ich schwöre“ Zeichen und widmete mich wieder meinem Frühstück.

,,Das reicht für den Anfang“, schmunzelnd schob er sein Geschirr an die Seite und er fing an mich heimlich zu beobachten, was ich jedoch unkommentiert ließ. Ich hatte ihm schon genug wehgetan und Gefühle gingen eben nicht von heute auf morgen verloren.

,,Übriges danke, dass du heute extra mit zum Training kommst. Ich weiß gar nicht wie ich dir dafür danken soll“, meinte ich und griff nach Eriks Hand.

Dieser verdrehte nur die Augen:,,Mensch Marco, dass ist selbstverständlich, wie oft sollen wir das noch besprechen? Du brauchst mich also bin ich für dich da“.

,,Man kann nicht oft genug danke sagen, außerdem bin ich einfach nur nervös. Wer weiß was heute auf mich zukommt“.

,,Egal was heute passiert, ich werde dir immer zur Seite stehen und jetzt komm, wir müssen los“. Er legte seine Zeitung an die Seite und stellte schnell sein Geschirr in die Spüle. Ich tat es ihm gleich und ging ihm in den Flur nach. Er warf mir meine Tasche zu und kurze Zeit später fuhren wir Richtung Brakel.

,,Marco du musst nicht nervös sein. Es wird alles gut gehen“, unterbrach Erik die Stille und strich vorsichtig über meinen Handrücken.

,,Du hast ja recht. Nur, ich habe Mario seitdem Tag nur einmal gesehen und an diesem Tag haben wir uns komplett ignoriert“, seufzte ich und blickte weiter aus dem Fenster.

,,Ich hab dir vor zwei Wochen gesagt, lass das meine Sorge sein und das meinte ich auch so“. Damit bog er auf den riesen Parkplatz und von weiten sahen wir Schmelle winken.

,,Der schnelle Schmelle“, rief ich ihm entgegen und umarmte ihn zur Begrüßung.

,,Du sollst das nicht immer rufen“, tadelte er mich grinsend und knuffte mir kurz in die Seite.

Wir liefen zusammen in unsere Kabine, wo schon einige von uns waren. Per Handschlag begrüßte ich alle und schon war Thomas auch aufgetaucht und wir fingen an uns aufzuwärmen.

Da Erik immer noch verletzt war, lief ich neben Nuri her und versuchte mich zu konzentrieren. Doch nirgendwo konnte ich Mario sehen und auch Raphael war noch nicht da.

Nach dem Aufwärmen rief uns Thomas alle zusammen und wir stellten uns locker im Halbkreis auf, um das heutige Programm zu besprechen.

,,Wir werden heute ein kleines Probespiel machen und vorher werden wir nochmal Pässe und Flanken üben“, sagte er:,,Hat einer von euch etwas von Raphael oder Mario gehört? Sie haben sich nicht abgemeldet“.

Ein Raunen ging durch die Reihen, doch niemand hatte eine Idee. In mir machte sich ein mulmiges Gefühl breit, denn das beide nicht hier waren, konnte kein gutes Zeichen sein.

,,Gut, dann übt ihr jetzt zu viert eure Pässe“. Damit stellte er sich an den Rand und ich gesellte mich zu Lukasz, Schmelle und Gonzo. Wir schossen uns eine Weile die Bälle zu und bauten ein paar Blanken ein, um auch dort sicherer zu werden, als plötzlich lautes Gerede anfing und ich mich umdrehte.

Vor uns stand ein leichenblasser Raphael, der einen zerknüllten Zettel in der Hand hielt.

Schmelle nahm sich, als unser Kapitän, als erster ein Herz und ging auf unseren Abwehrspieler zu, der wirklich nicht gut aussah.

,,Ist alles gut?“, fragte Schmelle leise.

,,NEIN“, brüllte Raphael zurück:,,ES IST GAR NICHTS GUT. MARIO IST WEG UND ICH WEIß NICHT WOHIN“.

,,Wie Mario ist weg?“, fragte Nuri verblüfft und riss Rapha den Zettel aus der Hand.

,,E-Er ist weg. Seit zwei Wochen ist er wie ein anderer Mensch. Ich will wissen, was an diesem Abend passiert ist. Schmelle, er meinte er war hinterher bei dir. Ist dir was aufgefallen?“, fragte er verzweifelt und sofort sah Schmelle zu mir.

,,Mario war nicht bei mir. Mario hat Marco nach Hause gebracht, weil es ihm schlecht ging“.

,,DU“, er zeigte wütend auf mich:,,WAS HAST DU MIT IHM GEMACHT?“.

Mit jedem Wort zuckte ich mehr zusammen:,,I-ich...ich“, setzte ich an, doch ich fand keine passenden Worte.

,,SAG ES MIR SOFORT“, schrie er abermals und machte bedrohlich einen Schritt auf mich zu.

,,Ich denke, dass ich das ganze Aufklären muss und nicht Marco“. Mit Tränen in den Augen, sah ich nach Mario, der mit Robert im Schlepptau auf uns zukam.

,,WO WARST DU?“'

,,Rapha ich musste raus und nachdenken. Egal was jetzt passiert, es ist ganz allein meine Schuld und nicht die von jemanden anders. An dem Abend vor zwei Wochen habe ich Marco nach Hause gebracht und wir haben miteinander geschlafen“, brach es aus ihm heraus und sofort waren alle Blicke auf mich gerichtet.

Inzwischen war Erik schon auf mich zugehumpelt gekommen und legte einen Arm um meine zitternde Schulter.

,,D-du lügst“, flüsterte Raphael weinend.

,,Es tut mir Leid. Ich würde es so gerne Rückgängig machen. Es war der größte Fehler und ich bereue es“.

,,Wieso er?“.

,,Ich weiß es nicht. Aber ich versichere dir, dass es mir rein gar nichts bedeutet hat. Ich liebe dich, okay? Marco hat keinen Platz mehr in meinem Leben“. Seine Worte hallten durch meinen Kopf und ich spürte nur noch wie meine Beine wegsackten und ich auf dem harten Boden aufkam. Hemmungslos fing ich an zu schluchzen und zu schreien. Erik hatte unrecht gehabt. Mario liebte mich nicht und ich war ihm egal.

Ich spürte nur noch, wie Robert beruhigend auf mich einredete und mich zusammen mit Julian wegtrug. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Erik Mario anschrie und ihn festhielt. Doch das alles war mir nicht mehr wichtig. Meine große Liebe hatte ich für immer verloren und das konnte ich in diesem Augenblick nicht verkraften.

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Hey 🙈

Noch mehr Drama aber ich verspreche euch, dass sich bald ein kleines positives Licht auf den Weg macht 🎉

Lg Anika ❤

Enjoy the Silence - GötzeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt