Telling the World

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Every part in my heart I'm giving out
Every song on my lips I'm singing out
Any fear in my soul I'm letting go
And anyone who ask I'll let them know
-
Taio Cruz

POV Mario

Es war ein relativ warmer Tag, als ich gähnend aufwachte. Schmunzelnd drehte ich mich zu Raphael um, bevor ich feststellte, dass er gar nicht neben mir lag. Verblüfft schälte ich mich aus meiner Decke und tappste in die Küche. Dort sah ich einen Zettel auf dem Tisch liegen, den ich mir sofort schnappte.

Hey mein Baby,

Bin schonmal zum Trainingsplatz gefahren. Thomas wollte meine Hilfe haben. Wir sehen uns später.

Ich liebe dich, Rapha

Seufzend schlug ich die Morgenzeitung auf und verschluckte mich fast an meiner vorher eingegossenen Tasse Kaffee. Auf der Titelseite war ein riesiger Artikel über Marco und einem Wechselgerücht nach Barcelona. Der Gedanke daran gefiel mir nicht wirklich, zumal wir endlich wieder auf einer normalen Basis angekommen waren. Seit dem klärenden Gespräch waren bereits sieben Monate vergangen und es lief erstaunlich gut. Er und Raphael schafften es sogar sich normal zu unterhalten und gemeinsam auf dem Platz alles Andere zu vergessen.

Da ich schon nach einem halben Brötchen satt war, beschloss ich noch eine Weile “The Big Bang Theorie“ zu schauen. Gemütlich setzte ich mich mit einer weiteren Tasse Kaffee aufs Sofa und schaltete wirklich einmal vom Alltag ab, bevor ich eine halbe Stunde später mit gepackten Sachen zum Training fuhr.

Auf dem Parkplatz traf ich Nuri, der fluchend an seinem Auto rumbastelte.

,,Verdammte Karre“, schimpfte er und warf den Schraubenddreher wütend in die Ecke.

,,Kann man dir helfen?“, fragte ich vorsichtig und er drehte sich erleichtert zu mir um:,,Bitte hilf mir. Er will nicht mehr anspringen“.

,,Zeig mal her“, forderte ich ihn auf und er ging ein Stück zur Seite. Prüfend sah ich mir alles in der Motorhaube an aber dort schien soweit alles okay zu sein.

,,Also hier ist schon mal nichts“, erwiderte ich:,,Ich versuche es nochmal drinnen“. Ich ließ mich auf den Fahrersitz fallen und probierte ein weiteres Mal ihn zu starten, was natürlich nicht funktionierte.

,,Sag mal willst du mich veralbern?“, fragte ich nach einer Weile.

,,Wieso?“.

,,Dein Benzin ist leer verdammt“, knurrte ich und stieg sofort aus.

,,Das ist mir nicht aufgefallen“, meinte er und ich erkannte an seinen Augen, dass er log. Wütend wendete ich mich ab.

,,Verarschen kann ich mich alleine“, murmelte ich, schnappte mir meine Tasche und lief, ohne weiter auf Nuri zu achten, zu unseren Umkleiden. 

Dort war schon die halbe Mannschaft versammelt. Ohne ein weiteres Wort zu sagen setzte ich mich neben Marco, denn mein Freund war weit und breit nicht zu sehen. Dafür bemerkte ich die seltsamen Blicke aller Anderen. Ich spürte, dass hier etwas gewaltig im Busch lag. Nach und nach verschwanden immer mehr in sämtliche Ecken und ich blieb verwirrt neben Marco sitzen, der genauso wenig Ahnung hatte wie ich.

,,Die haben doch irgendetwas vor“, flüsterte ich Marco ins Ohr.

Dieser nickte nur:,,Ja, hier stimmt etwas gewaltig nicht“.

,,Wie wars mit Nico gestern noch?“, fragte ich.

,,Gut. Er kann jetzt schon alleine schwimmen. Er fragt, wann du ihn besuchst“, meinte Marco nur und band sich die Schnürsenkel zu.

,,Wir können ja mal schauen ob das in zwei Wochen klappt“, schlug ich vor und erhob mich grinsend von der Bank. Wir unternahmen ab und zu wieder etwas mit Nico und zum Glück lief bis jetzt immer alles glatt. Keine Polizei und keinen Stress.

Ungeduldig zog ich Marco mit auf den Platz, doch ich ließ seine Hand sofort los als wir draußen ankamen.

Dort stand Raphael im schwarzen Anzug und grinste mich nervös an. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und am liebsten wäre ich geflüchtet, doch ich hatte keine Chance, denn das ganze Team stand im Halbkreis um uns herum. Sogar meine Familie stand dort und meine Mutter warf mir beruhigende Blicke zu.

Langsam kam Rapha mir entgegen:,,Hey mein Schatz“, setzte er an:,,Ich...ich weiß das ist alles etwas überraschend aber ich habe mir das lange durch den Kopf gehen lassen. Wir sind noch nicht ganz ein Jahr zusammen aber zu dieser Zeit kannten wir uns schon vom sehen und haben scheue Blicke ausgetauscht. Ich weiß, dass ein Jahr noch nicht lang ist aber wir haben so viel überstanden und ich bin davon überzeugt, dass uns keiner mehr trennen kann. Ich habe mich sofort in dich verliebt und ich bin heute noch froh, dass du dich mir geöffnet hast, um mir eine Chance zu geben. Du bist, seit ich in Deutschland bin, meine Heimat geworden. Ich vermisse dich, wenn du nur gerade den Müll rausbringst. Meine Liebe ist so stark, dass ich mir sicher bin, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen will. Bitte heirate mich“, sagte er und ging vor mir auf die Knie.

Sprachlos sah ich ihn an und das alle anderen mich gebannt anstarrten, half mir auch nicht wirklich weiter.  Plötzlich ging auch noch eins meiner Lieblingslieder los und Marcel und Gonzo warfen ein paar Blumen durch die Gegend, dabei hatte ich nicht mal ja gesagt.

Kurz ging ich in mich und hörte nur auf mich selbst. Wenn ich in seine Augen sah, schlug mein Herz definitiv höher und ich war mir noch nie so sicher gewesen, wie in diesem Moment:,,JA!“, kreischte ich mit dicken Tränen in den Augen:,,JA, ICH WILL“.

Alle fingen an zu klatschen und zu jubelnd. Doch ich zog einfach nur Rapha in meine Arme und vergaß damit alles andere um uns herum. Fordernd presste ich meine Lippen auf seine, während er mir versuchte den Ring anzustecken.

Ein paar Minuten später hatte ich immer noch das Gefühl zu träumen, doch der silberne Ring holte mich in die Realität zurück und damit auch zu den Dingen, die anschließend nicht gut liefen.

,,Marco“, hörte ich eine Stimme flüstern, die mich sofort dazu brachte, dass ich mich panisch umdrehte, denn es war Erik gewesen.

,,MARCO, WARTE“, rief er verzweifelt, doch es war zu spät. Marco hatte in windeseile den Trainingsplatz verlassen. Traurig sah ich ihm hinterher und tat die restliche Zeit so, als wäre ich glücklich. Doch tief in mir sah das anders aus. Bedeutete Marcos Flucht, dass er doch noch Gefühle für mich hatte? Wenn ja, dann würde alles wieder von vorne beginnen und plötzlich war mir nicht mehr nach feiern zumute. Stattdessen wurde mein schlechtes Gewissen gegenüber Marco immer größer. Seine Gefühle würden alles wieder verändern und dafür waren wir beide nicht bereit.

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Hey 🙈

Kurzes Kap 🙈

Ab nächste Woche kommt wieder mehr.

Lg Anika ❤









Enjoy the Silence - GötzeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt