Wahrheit (2)

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POV Marco

Als ich aufwachte traute ich mich kaum neben mich zu sehen, weil ich Angst hatte, dass die Seite neben mir leer sein würde. Doch leider bestätigte sich meine Angst und Mario lag nicht mehr neben mir. Ich fühlte mich in so verdammt einsam und ich konnte nicht verhindern, dass ich hemmungslos anfing zu weinen.

,,M-Mario“, wimmerte ich verzweifelt:,,Wieso tust du mir immer so weh?“.

Unbewusst zog ich meine Knie an meine Brust und wippte leicht hin und her, in der Hoffnung, dass der Schmerz in meiner Brust weniger werden würde. Doch er wurde nicht besser, egal wie lange ich in der Dunkelheit saß und still vor mich hin weinte. Nein anstatt besser wurde er immer schlimmer.

Ich fing an mir selbst die Schuld für alles zu geben. Wieso hatte ich nur so viel getrunken. Mit wem sollte ich über meine Probleme reden? Andrè würde mich umbringen, wenn er davon erfuhr und Schmelle würde sicherlich auch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen.

Ich erhob mich endlich aus meinem Bett. Als ich kurz darauf den Lichtschalter betätigte erkannte ich, dass Mario seine Tasche bei mir vergessen hatte.

Eine Weile sah ich die Tasche an, bis ich nicht mehr über die Konsequenzen nachdachte, sondern einfach den Klettverschluss aufmachte und in der Tasche kramte. Ich fischte seinen Hausschlüssel und ein paar Bonbons heraus. Leicht fing ich an zu schmunzeln. Die mit Erdbeere waren schon damals seine Lieblingssorte gewesen.

Ich legte sie auf meinen Nachttisch und schaute weiter. Mit zitternden Händen zog ich ein Stück Papier heraus und als ich es umdrehte erkannte ich, dass es ein Foto war. Ein Foto von uns. Es war während eines Spieles bei der Natio entstanden und wir hatten uns damals direkt darin verliebt. Schluchzend drückte ich es an meine Brust.

Irgendwann entschloss ich mich spazieren zu gehen, damit ich den Kopf frei bekam. Das Foto packte ich in meine kühle Hosentasche. Es regnete als ich das Haus verließ aber so fühlte ich wenigstens etwas auf meiner warmen Haut. So konnte ich wenigstens sicher sein, dass ich noch lebte und mein Herz noch nicht völlig verloren war.
Wie von selbst landete ich vor einem mir sehr bekannten Haus.

,,Marco?“, fragte mich der Blonde erstaunt.

,,D-darf ich rein?“. Langsam hob ich meinen Blick und als er mein Gesicht sah, riss er erschrocken seine Augen auf:,,Marco was ist passiert? Hast du geweint? Du bist ja ganz nass, komm erstmal rein. Ich suche dir was trockenes zum anziehen“.

Dankbar nickte ich und ging an ihm vorbei. Er verschwand ins Schlafzimmer und kam einige Minuten später mit trockenen Sachen wieder, die er mir lächelnd in die Arme drückte.

Schnell zog ich mich um und setzte mich wieder in den bequemen Sessel.

,,Was ist passiert Marco?“.

,,I-ich weiß nicht wo ich anfangen soll“, meinte ich wahrheitsgemäß und schaute bedrückt auf den Teppich.

,,Du kannst mir alles sagen. Das habe ich dir nach unserer Trennung gesagt und das meinte ich auch wirklich so“, versicherte mir Erik nochmal und ich nickte kurz.

,,Mario und ich. Wir hatten gestern...wir hatten gestern Sex. Als ich heute auf-aufgestanden bin war er weg. K-kein Abschied. Er hat m-mich wieder alleine gelassen. Ich hab gestern so viel g-getrunken und dann ist es einfach passiert“, erzählte ich und Erik sah mich von Wort zu Wort trauriger an.

,,Oh Marco. Was machst du nur für Sachen? Er ist doch mit Raphael zusammen“.

Ich fing wieder an zu weinen, weshalb Erik zu mir kam und mich in seine starken Arme zog.

,,Shhhh. Ganz ruhig. Ich bin hier und lasse dich nicht alleine. Wir schaffen das“, flüsterte er beruhigend in mein Ohr.

,,E-es tut so w-weh“, weinte ich und vergrub mein Gesicht an seiner Brust.

,,Ich weiß, Marco. Ich weiß und was hier gerade passiert hast du nicht verdient“.

,,Ich liebe ihn, Erik. I-ich liebe ihn so sehr und e-er geht immer einfach weg. Aber dieses Foto h-hatte er dabei“. Ich zog das Foto aus meiner Hosentasche und drückte es Erik in die Hand, der es kritisch betrachtete.

,,Marco, er ist nicht über dich hinweg. Sowas hat man sonst nicht dabei“.

,,Aber e-er hat R-raphael“, murmelte ich traurig. Behutsam drückte Erik mein Kinn hoch und sah mir in die Augen:,,Ja. Aber das lass mal meine Sorge sein“. Damit drückte er mich wieder fest an sich und das erste Mal wurde der Schmerz etwas erträglicher aber trotzdem ging es mir schlecht. Liebe sollte doch das schönste Gefühl der Welt sein. Doch das war es für mich, seit Mario aus meinem Leben gerannt war, schon nicht mehr. Das einzige was Liebe in mir auslöste war tiefer, unerträglicher Schmerz, an dem ich langsam aber sicher zu zerbrechen drohte.

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Hey 🙈

Wie versprochen das zweite Kapitel 😂

Oh Gott. Dortmund war ja mal wieder leicht daneben. Dieser Abwehr kann man nicht mehr helfen. Ich hätte kotzen können aaaaber ich rege mich nicht mehr auf. Ich sag nur eins! Dembele -> Marco, sei Dank 😇👍💛

Lg Anika ❤

Enjoy the Silence - GötzeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt