Kleiner Wirbelwind

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POV Marco

Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Schwester, um meinen kleinen Neffen abzuholen. Sie wollte mit ihrem Ehemann eine Woche nach England fliegen und Nico hatte darauf bestanden bei mir bleiben zu wollen. Vorsichtig drückte ich auf die Klingel und konnte gleich ein Poltern von drinnen hören.

,,NICO NICHT SO SCHNELL. ONKEL MARCO LÄUFT DIR NICHT WEG“, rief meine Schwester aber es schien schon zu spät zu sein, da sich plötzlich zwei kleine Arme um meine Beine schlangen.

,,Onkel Marco?“, fragte mich mein Neffe und ich kniete mich zu ihm herunter, um ihn besser ansehen zu können.

,,Ja Zwerg, was ist?“.

,,Haben die Bienen heute Training?“.

Ich nickte lächelnd:,,Ja, Thomas hat gesagt, dass die Jungs heute ein bisschen üben müssen aber wir beide können was anderes machen. Ich bin ja noch verletzt und darf deshalb heute Pause machen“, erkläre ich so gut ich eben konnte aber anstatt Freude in Nicos Gesicht zu sehen, wirkte er eher wütend.

,,Nein!“. Demonstrativ verschränkte er die Arme vor der Brust und ich sah ihn einfach nur verwundert an:,,Wie nein?“.

,,Ich will den Bienen zusehen und mit Erik spielen“, meinte er bestimmend.

,,Wenn dann möchtest du das junger Mann“, ermahnte ihn meine Schwester und drückte mir eine gepackte Tasche in die Hand:,,Hier ist alles wichtige drinne und lass dir nicht zu sehr auf der Nase rumtanzen. Ich weiß, dass du der coole Onkel sein willst aber manchmal lässt sich nicht vermeiden zu zeigen, wer der Chef ist“.

,,Onkel Marco können wir zu den Bienen? Bittttttte“. Seine großen Kulleraugen sahen zu mir hoch und ich hob ergeben die Hände:,,Okay Zwerg aber du benimmst dich klar?“. Er nickte und ich schlug mit ihm ein.

Schnell drückte er seine Mama nochmal, bevor ich ihn mit zu meinem Auto nahm. Ich schnallte ihn in seinem Kindersitz an und fuhr einige Minuten später mal wieder Richtung Brakel.

Der Stress mit Mario war jetzt wieder drei Wochen her und wir gingen immerhin normal miteinander um, worüber ich mehr als dankbar war. Ich wusste jedoch, dass er sich wegen Raphael zusammenriss, denn der hatte Mario zu meinem Leidwesen nochmal verziehen.

Kaum in Brakel angekommen stand Aubas Auto vor uns, der ebenfalls gerade gekommen zu sein schien.

,,Aaaauba“, rief Nico begeistert und lief auf meinen Kumpel zu, um kurz darauf mit ihm einzuschlagen.

,,Na Kumpel, was machst du denn hier?“, fragte er meinen Neffen, der nun dabei war alles zu beobachten:,,Den Bienen zusehen“.

Lachend machten wir uns auf den Weg nach drinnen. Während Nico ein paar Bälle mit Schmelle schoss, erklärte ich meinem Trainer Nicos Anliegen und er fand es sogar in Ordnung. Thomas hatte also mal einen guten Tag.

,,AHHHH“, riss mich ein Schrei aus den Gedanken:,,MAAAAAJO“.

Sofort machte ich mich daran meinem abhauenden Neffen hinterherzurennen.

,,NICO!“, zischte ich wütend, als ich ihn eingeholt hatte:,,Du rennst nicht einfach weg, haben wir uns da verstanden?“.

,,Aber Onkel Marco guck doch mal. Da ist Majo“, meinte er begeistert und viel meinem verblüfften Ex-Freund gleich um den Hals.

,,Ich heiße aber Mario“, kicherte dieser und wuschelte diesem durch die Haare:,,Bist ja gewachsen. Bald hast du mich eingeholt“.

,,Wann kommst du uns besuchen?“, fragte er gerade heraus und musterte ihn mit seinen großen Augen. Tja mein Neffe war halt wirklich ein aufrichtiges Kind.

,,Das weiß ich nicht, Nico“. Mario sah mich kurz an und ging dann mit Nico an der Hand zurück aufs Spielfeld.

Während ich mich angesäuselt neben Erik fallen ließ, spielte Mario die ganze Zeit mit Nico und dieser schien genau wie damals Spaß daran zu haben. Mario hatte immer viel mit ihm gespielt, als wir noch zusammen gewesen waren. Es war sowieso ein Wunder, dass Nico sich noch an ihn erinnern konnte. Aber Mario war auch ein besonderer Mensch, den man einfach nicht vergessen konnte. Das musste er also von mir haben.

Zwei kleine Arme schlangen sich um meinen Hals:,,Onkel Marco, kann Majo mit uns morgen in den Zoo gehen?“.

,,Ich glaube, dass Mario bestimmt keine Lust dazu hat oder?“, fragte ich Mario, der ebenso überfordert war, wie ich.

,,ICH WILL, DASS MAJO MIT UNS IN DEN ZOO GEHT“, kreischte Nico und warf sich vor uns auf den Boden. Verblüfft sah ich meinen tobenden Neffen an, der nicht aufzugeben schien.

,,Nico es reicht!“, ermahnte ich ihn und hob ihn einfach vom Boden auf. Jetzt fing er auch noch an zu weinen.

,,Wenn du aufhörst zu weinen, dann komme ich morgen mit“, sagte Mario nach einer Weile und sofort trockneten Nicos Tränen. Seine Augen fingen an zu strahlen und ich konnte ihm nicht mal böse sein.

,,Danke Onkel Marco“, flüsterte er und küsste meine Wange.

Schmunzelnd drückte ich ihn an mich:,,Bedank dich bei Mario“.

,,Danke Majo“. Er stand von meinem Schoß auf und küsste Mario ebenfalls auf die Wange.

,,Gerne kleiner Mann aber das erste was mir morgen machen ist meinen Namen üben“. Wieder fing Mario an zu kichern und in diesem Moment machte mein Herz einen Satz. Mein Sunny hatte das schönste Kichern der ganzen Welt und endlich konnte ich es wieder hören.

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Hey 😇

Hier ein kleines Kap 😛 ich weiß nichts besonders aber na ja.

Lg Anika ❤

Enjoy the Silence - GötzeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt