Quidditchskills und gefüllter Kürbis

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Damit hat sie mir etwas zum Nachdenken gegeben. Was heißt das nun wieder? Der Schutz der Sterne? Merlin, hat diese blöde Geheimniskrämerei einmal ein Ende? Ich reite mich aber irgendwie immer unbewusst in irgendeine Scheiße hinein. Die ersten zwei Wochen verstreichen und ich verdränge die Aussagen von Jackson beinahe. Mit dem neuen Stoff habe ich genug um die Ohren. Außerdem stehen die Quidditchauswahlspiele kurz bevor und mit Gwen und Regulus treffe ich mich auch heute, wegen dem Edelsteinorchester. Bald ist auch noch Vollmond, also kann ich mir über irgendwelche Sternengeschichten keine Gedanken machen. Außerdem gehen die Wahlfächer los, weswegen die Hausaufgaben ins Unermessliche steigen. Und das in der dritten Woche! Ich sortiere hektisch meine Pergamente und sehe auf die Uhr über der Tür. Ich sollte mich beeilen. Leise fluche ich vor mich her, als ich nach meinem Zauberstab suche. So ein Mist. „Verdammte Scheiße, wo ist der?", murmle ich, als ich unter meinen Hausaufgaben, den Unterrichtsmitschriften und Tobys Briefen herumwühle, die auf meinem Bett liegen. „Mena?", frage ich, doch es ist Mary, die mir antwortet: „Die ist bei Lucas. Was brauchst du?" „Ich find meinen Zauberstab nicht", jammre ich und raufe meine Haare. Mary seufzt und meint: „Er liegt auf deinem Nachttischchen, weißt du." Ich sehe zur Seite und wirklich, da liegt er und schreit nicht. „Danke, Mary", grinse ich. Innerhalb weniger Minuten habe ich mein restliches Zeug und ich haste los. Wieder mal in die Bibliothek.

Dort warten Gwen und Regulus schon auf mich. Sie haben ich in eine ziemlich abgeschiedene Ecke verzogen. Ich winke ihnen, komme auf sie zu und lasse mich auf den Sessel gegenüber von ihnen fallen. „Hi", grinse ich sie an und reg erwidert das grinsen und Gwen lächelt fröhlich. „Hey, Emmi. Alsoooo. Dann zeigen wir dir mal was wir rausgefunden haben", beginnt sie ohne Umschweife. Sie greift in ihre Tasche und hält inne. „Scheiße. Wo ist die Mappe?", ihre Augen sind geschockt geweitet, als sie sich zu uns dreht. Ich sehe stirnrunzelnd zu ihr. „Ist sie weg?" Sie nickt. Ihr Gesicht spiegelt Verzweiflung wieder. Na schöne Scheiße. Ich drehe mich zu Reg, der ein Grinsen unterdrückt. Meine Augen folgen seinen Arm und ich beginne leicht genervt zu grinsen, als er die schwarze Mappe in die Höhe hält. Gwen wirbelt zu ihm. „Reg!", zischt sie, „Ich hab mich ur erschrocken. Warum hast du das gemacht?" Ein Grinsen umspielt nun seine Lippen, als er meint: „Naja, ich dachte mir, du würdest sie wahrscheinlich vergessen oder verlieren, deswegen hab ich sie mitgenommen." Ihr Kiefer klappt herunter. „Ich hab nur einmal- ein einziges Mal, okay? - was verlegt." „Ja, und zufällig waren das meine Zaubertränkehausaufgaben, also", seine Augen funkeln amüsiert. Sie verdreht die ihren und schnappt sich die Mappe. „Egal, also, wie gesagt, wir haben uns das über die Ferien angesehen. Ließ es dir mal durch." Sie öffnet die Mappe an einer Stelle und schiebt sie zu mir, während ich die neue Prophezeiung hervorhole und ihr gebe. „Die habe ich in der ersten Woche geholt", sage ich nur und beuge mich über die Notizen. Es ist gleich das erste Blatt, das mich innerhalten lässt.

Es ist nicht der Inhalt, sondern das Schriftbild. Gwens quirrlige Schrift bildet ganze Absätze von Worten und Notizen und an den Rändern, in Regulus' feiner Handschrift ergänzen sich Anmerkungen. es ist das Ergebnis von Zusammenarbeit. Ein kleines Lächeln ziert meine Lippen und ich beginne zu lesen. Von ihren Ideen über die Prophezeiungen, den Orten, wo sie Horkruxe vermuten würden und von Ideen über die Todesser Bewegungen und Voldemorts Vorhaben. „Wohw", meine ich, als ich durch die ersten zwei Seiten durch bin, „Das ist, beeindruckend. Ich wär auf die Hälfte nicht drauf gekommen. Ihr seid ein tolles Team." Regulus und Gwen grinsen sich an. Meine Augen huschen zwischen den beiden hin und her, während ein Grinsen auf meinem Gesicht prangt. „Also, habt ihr eigentlich noch Kontakt mit Juliet?", frage ich. Reg nickt: „ich hab Sirius gefragt, ob er das machen kann, weil er mehr mit ihr zu tun hatte, als ich. Also ja, haben wir." „Gut", sage ich, „Wir müssen zusammenhalten, wenn wir nicht zerbrechen wollen." „Und", will Gwen leise wissen, ihre grünen Augen funkeln besorgt, „Hattest du irgendwelche Visionen?" Ich schüttle den Kopf. „Bis jetzt noch nicht. Aber sollte was sein, sage ich es euch." „Okay", meint Reg, „Wir sagen dir Bescheid, wann das nächste Edelsteinorchester stattfindet." „In Ordnung", erwidre ich, „Ich schaue, dass ich noch mal mit Dumbledor reden kann." „Gute Idee", stimmt Gwen zu und kritzelt es an den Anfang einer neuen Seite. „Oki, dann schau ich mal, dass ich Jame finde", füge ich an, „Er wollte morgen Quidditch trainieren und ich hab den ganzen Tag noch nicht richtig mit ihm reden können. Also", ich stehe auf, „Ich halte euch am Laufenden." „Same here", sagt Reg und erhebt sich ebenfalls. Gwen packt zusammen und presst die Mappe wie einen Schatz an sich. „Dann bis bald", lächelt sie und drückt mich mit einem Arm an sich. Ich erwidre die Umarmung: „Wir sehen uns, Gwen. Tschau Reg." Ich grinse ihn an. Er schmunzelt: „Tschau Emmi."

Als ich hinter ihnen die Bibliothek verlasse, kann ich ein dämliches Grinsen nicht unterdrücken. Nein reg, Gwen wird dich nicht ihre Tasche tragen lassen. Zumindest noch nicht.

Ich finde Krone und Tatze im Gemeinschaftsraum, auf mich wartend. „Yang!", grinst Jame fröhlich, „Quidditch!" Ich lache: „Krone! Ich dachte, du meinst morgen!" Er schüttelt den Kopf. „Nope, heute. Morgen geht es nicht, das weißt du." Ein Schatten fällt über mein Gesicht. Vollmond, wie konnte ich es vergessen. „Stimmt. Wo ist Moony eigentlich?" „Oben", wirft Sirius ein, „Er ruht sich aus." „Kommt Yin mit?", will ich wissen. „Eigentlich wollte ich sie mitschleppen, ja, aber irgendwie ist sie verschollen", sagt James und fährt sich durch das schwarze Haar. „Sie ist bei Lucas", sage ich, „Ich zieh mich schnell um, dann komm ich, ja?" „Beeil dich", grinst Tatze. Ich verdrehe die Augen. „Jaja."

Während ich hinauf laufe, muss ich an die nächste Vollmondnacht denken. Ob wohl alles gut gehen wird? ich schüttle unwillig den Kopf. Jetzt will ich mir wirklich keine Gedanken machen. Ich ziehe mein Sportzeug an, schnappe meinen Besen und trabe die Treppe hinunter. „Fertig", meine ich fröhlich. Meine Augen glitzern vergnügt und ich packe Tatze am Arm und ziehe ihn mit mir mit. „Jetzt wird Quidditch gespielt.", kommandiere ich. Krone lacht fröhlich und rutscht das Geländer der Stiege hinunter. Ich verdrehe die Augen, als er einem blonden Mädchen zu zwinkert, das rot anläuft. „Lass es sein Casanova!", rufe ich belustigt, „Davon werden deine Quidditchskills auch nicht besser." Empört reißt er die Augen auf und ich ducke mich vor seinem Besenstiel. „Nimm das zurück Yang! Wir werden noch sehen, wessen Quidditchskills eine Aufbesserung brauchen!" Ich gluckse nur. Wenig später jagen wir durch die kühle Luft. Jame hat die Klatscher losgelassen und wir trainieren die Grundzüge. Okay, mein Quidditch war auch schon mal besser, um ehrlich zu sein. Bald neigt sich der Tag dem Ende zu, der Himmel wird dunkler, die Luft irgendwann eisig und beißend. Meine Hände sind wie festgefroren und meine Zähne klappern. Auch wenn das Adrenalin mich warm hält, fühle ich wie meine Wangen vermutlich rot angelaufen sind. Meine Nase ist eiskalt und läuft. „Krone, meine Zehen sind taub!", ruft Sirius, als er einem der Klatscher nachzischt, „Wir sollten aufhören!" Der nickt. Hinter seinen Gläsern glitzern seine Augen vor Begeisterung, doch er nickt. „In Ordnung. Sonst liegen wir mit einer Mordsgrippe im Bett." Die kalte Luft lässt meine Augen tränen und als ich lande fühle ich, wie erschöpft meine Glieder bereits sind. Wir fangen gemeinsam die Klatscher ein und machen uns auf den Weg ins Schloss. Ich habe mich bei Krone eingehakt. Mein Magen knurrt und Sirius grinst mich an. „Hat da wer Hunger?", fragt er. ich nicke. „Ich verhungere hier", murmle ich und sehe auf zum Schloss, dessen Fenster in der Dunkelheit hell erleuchtet sind, „ich hoffe es gibt gefüllten Kürbis." „Wann gibt es keinen gefüllten Kürbis?", fragt James stirnrunzelnd. Ich muss kichern: „ist auch wahr. Glaubt ihr ist Mena wieder aufgetaucht?" Sirius prustet leise: „Na hoffen wir es. Sonst müssen wir vielleicht zu McGonagall gehen und sie vermisst melden." James lacht leise: „Ihr Gesicht will ich sehen. So wie letztes Jahr, wo Yang ihre Weihnachtssocken gesucht hat und bei ihr eine Vermisstenanzeige aufgeben wollte." Ich verberge mein Grinsen: „Das war echt akut! Sie sind nicht mehr aufgetaucht!" „Sie waren unter deinem Bett!", korrigierte Tatze belustigt, „Außerdem- du bist eine verdammte Hexe! Wozu ist dein Zauberstab da?" Ich muss lachen. „Okaaay, vielleicht hab ich übertrieben." „Vielleicht", spottete James. Wir betreten schon das Portal und ich schnuppere. „Oh Merlin!", rufe ich aus, „Es gibt wirklich gefüllten Kürbis!"

Tollkirsche- Schwarz wie die VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt