Life goes on

17 3 0
                                    

Oh mein gott Leute, es tut mir so arg leid, dass so lange nichts gekommen ist, aber mein Laptop hat herum gezickt und es ist nichts weiter gegangen. ich hoffe, euch gefällt das Kapitel und ich werd mich bemühen die nächsten Wochen rechtzeitig zu posten. danach ist der Schulstress zumindest vorbei und ich kann mich wieder mehr auf die Story konzentrieren.

Wenn ihr irgendwelche Fragen habt oder irgendwelche Anmerkungen/ Vorschläge nur her damit :*

Emmi

_____________________________________________

Ich weiß nicht mehr ganz, wie ich die letzten zwei Monate überlebt habe. Nach der Reinblüterversammlung bin ich Zuhause nur in meinem Bett herum vegetiert. Die Alex war da, wir haben viel geredet und auch geheult, weil wir zwei durch zirka dieselbe Situation gehen. Es war gut sie bei mir zu haben, aber ich fühle mich trotzdem leer. Sobald ich nach Hogwarts zurückgekehrt bin, schien alles so trostlos. In mir war solch einer Leere, dass ich nur noch vor mich hingelebt habe.

Ich sitze in meinem Zimmer auf meinem Bett und starre zum fester hinaus. Das Eis schmilzt die frische Frühlingsluft weht hinein und trifft kühl auf meine Haut, dort, wo vor einigen Momenten noch Tränen waren. Sie sind aufgetrocknet. Ich umklammere meine Knie, die ich zur Brust gezogen habe und versuche meinen Körper am Beben zu hindern. Ich lege mein Kinn auf meine Knie und sehe hinaus in den blauen Himmel. Vögel sausen durch die Luft und die Stimmen von fröhlichen schülern schweben zu mir hinein. Mein Bauch krampft sich zusammen. Normalerweise wäre ich die erste draußen. Am See. Dort wo Toby und ich spazieren waren, uns geküsst haben, die Patroni heraufbeschworen haben. Dumpf pocht der Schmerz in meiner Seele und ich wimmere auf. Alles meine schuld. Bin ich so unfair gewesen? Oder hat er eingesehen, dass meine Narben schrecklich aussehen? Und dass ich nicht sein Engel bin, den er gern gehabt hätte? Dass ich gebrochen bin? Und jetzt vollkommen zerbrochen. Er hat gesagt er wäre da, wenn ich falle, dabei hat er mich fallen gelassen. Ich schließe meine Augen, atme den Duft der Blüten und den Duft, den Erde nach einem Regenguss hat ein. Frisch und leicht kitzelt er in meiner Nase. Es wird wieder Frühling. Ich wünschte nur, er würde auch bis in meine Seele vordringen. Toby ist mein Anker gewesen. Jemand, der mir klar gemacht hat, dass ich nicht immer stark sein muss. Doch es ist doch nur leicht einmal nachzugeben und schwach zu sein, wenn man weiß, dass da jemand ist, der für einen stark ist.

Ich höre Schritte, die die Stufen erklimmen und sich der Schlafsaaltüre nähern. Leise wird diese geöffnet. Ich verharre in meiner Position. Sie Schritte nähern sich meinem Bett, verhallen für einen Moment, als sie vor mir stehen bleiben. Ich spüre den Blick auf mir. Ein leises Seufzen und die Matratze gibt etwas unter ihrem Gewicht nach. Sie legt ihre Arme um mich und ihr Kinn auf meine Schulter. Ich atme Marls Geruch ein und lehne meinen Kopf an ihren. Mein Herz zerspring beinahe vor unterdrücktem Schmerz und gleichzeitig der Dankbarkeit und Zugneigung die in mir aufwallt. Marl ist da. Sie wird mich nicht fallen lassen. Niemals. Eine einzige Träne entkommt meinem Augenwinkel und rinnt langsam meine Wange hinab. „Danke", hauche ich. Ich bin immer für dich da", erwiderte sie leise.

Ich bin nicht mehr zu den Essen in der großen Halle gegangen. Mena hat mir immer etwas hinaufgebracht und Lils hat mich dazu bewegt etwas zu essen. Im Unterricht habe ich nur auf meinen Zettel gestarrt und irgendetwas hingekritzelt und flehentlich darauf gehofft, dass niemand etwas merkt. Ich hab mich oft in die Bibliothek zurückgezogen, um zu versuchen zu lernen, doch am Ende bin ich nur wieder heulend zusammen gebrochen, weil verdammt! Hier haben wir uns zum ersten Mal „geküsst". Ich habe viel Zeit bei den Jungs im Schlafsaal verbracht, einfach weil ich die mitfühlenden Blicke der anderen nicht ertragen habe. Ich hatte Sirius als Gesellschaft, da die anderen meist im Gemeinschaftsraum waren. James hat mich immer wieder zum Quidditchtraining mitgeschleppt, ansonsten hätte ich mich irgendwo verkrochen. Ich hab viel Zeit bei Apus verbracht. Ihn solange gestriegelt und gebürstet bis er fast schon gestrahlt hat, hab seinen Stall ausgemistet und ihm Geschichten erzählt von schönen Orten, wo es nichts als Frieden und Glücksseligkeit gibt. Vielleicht, weil ich mir immer wünsche dorthin zu können.

Nun ist schon die dritte Märzwoche vergangen und ich bin immer noch zu nichts zu gebrauchen. Aber er ist weg. Und er kommt nicht mehr wieder. Ich liege auf James' Bett und starre zum Baldachin des Bettes hinauf. Sirius ist hinunter zum schwarzen See, zu unserem Baum zu den anderen gegangen. Ich bin immer noch leer. Er hat alles mit sich gerissen. Meine Freude, meine Hoffnung, meine Freiheit. Ich spüre, wie mein Magen grummelt. Ich habe keinen Appetit. wozu soll ich auch essen? Als ob es irgendwas helfen würde. Ein Sonnenstrahl fällt durchs Fenster und wirft einen breiten Streifen Licht auf die Decke. Staubflocken tanzen wie Glitzer durch die Luft und erschaffen eine kleine Illusion eines Universums, das mit sich selbst im Einklang ist. Gold und tanzend. Ich seufze tief. Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass ich mein gesamtes Dasein von einem Menschen abhängig gemacht habe? Dass alles, was ich bin, nur durch einen Menschen zerstört wurde. Ich habe Schlachten überlebt, Schicksale gewendet, mit der Zukunft gespielt. Ich habe Basilisken bezwungen, gegen Todesser gekämpft, gegen Greife und Moiren gewonnen. Wie kann es sein, dass ein Mensch, ein einziger Mensch mich derart auseinandergenommen hat? Von innen heraus besiegt. Mein Herz in Stücke gerissen und eiskalt die Überreiste zurück gelassen. Ich hebe meine Hand und versuche einige der Staubflunsen einzufangen, doch sie entgleiten meinen Fingern. Da fällt mein Blick auf den Ring an meiner Hand. Tobys Ring. Ein Kloß steigt in meinem Hals auf. Ich starre den glatt geschliffenen Flusskiesel an. Zu Weihnachten hat er ihn mir geschenkt. Er war ein Symbol für Hoffnung und Vertrauen. Darling, I think I love you. Doch jetzt. Jetzt ist er ein Zeichen des Zerfalles. Hat er es eigentlich irgendwann ernst mit mir gemeint? Oder war der Abstand, die Zeit zwischen uns einfach zu viel für ihn. Dabei hat er mich noch kurz davor in Armen gehalten. Mir gesagt, dass er mich nie wieder gehen lasse. Eine Lüge. Ich beiße meine Zähne zusammen. Dann schlucke ich und entschlossen streife ich den Ring mit dem silbrig schimmernden Flusskiesel von meinem Finger. Es fühlt sich an, als hätte ich mich befreit. Es ist vorbei. Dieses Kapitel ist abgeschlossen. Ein für alle Mal. Es ist an der Zeit für mich, wieder anzufangen zu leben. Ich packe den Ring fester und stehe auf. Ich gehe zum Fenster, vor dem draußen die Sonne vom Himmel strahlt. Der Himmel ist blau und die Vögel jagen einander umher. Ich öffne es und atme tief die Luft, den Geruch von Neubeginn und Frühling ein, bevor ich auf den Ring in meiner Hand blicke. Mit einer kräftigen Bewegung werfe ich ihn. Er segelt in einem Bogen aus dem Fenster und fällt, glitzernd in der Sonne, und er fällt und mit einem letzten Blinken ist er verschwunden. Es wird Zeit, dass ich wider anfange zu leben.

Tollkirsche- Schwarz wie die VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt