Kapitel 8

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Ich gelangte mit Henry ins Innere der Wohnung, die sich jetzt als ein großes Appartment herausstellte. In dem großen Wohnzimmer befanden sich zwei weiße Sofas und ein Sessel, die alle zu dem riesigen Flachbildfernseher standen. Neben der Kommode auf der der Fernseher stand war ein Schrank mit Glastüren, durch die man Filme, CD's und sämtliche Spiele für die X-Box, die Wii und die Playstation sehen konnte. Die Spielkonsolen standen unter dem Fernseher in der Kommode, die ebenfalls Glastüren hatte. zwischen dem Fernseher und den Sofas stand noch ein kleiner Glastisch. Unter dem Tisch war noch ein Fach aus dem Zeitschriften herausschauten. Als ich genauer hinguckte erkannte ich einen Playboy. Ich konnte es echt nicht fassen, da lag ein Playboy. Henry hatte meinen Blick wohl bemerkt und zog mich dann in die Küche.

"Also, das ist übrigens Dario, auch ein Mitglied von Apollo 3"

Dabei deutete Henry auf einen weiteren Jungen, der auf einem Küchenstuhl saß. Ich konnte sein Gesicht leider nicht sehen, da er gerade mit einem Mädchen wild herumknutschte. Sie saß auf seinem Schoß und umklammerte ihn. Als sich Henry dann räusperte drehte sie sich um und auch Dario schaute uns mit großen Augen an.

"Könnt ihr uns nicht einmal unsere Privatsphäre lassen?"

Das Mädchen schaute finster zu uns stand auf und zog Dario mit sich in ein anderes Zimmer, schlug die Tür hinter sich zu und, wie ich hörte, schloss sie ab. Henry sah mich entschuldigend an und deutete auf einen Stuhl. Ich sezte mich hin und er sich gegenüber von mir.

"Tut mir echt leid wegen Dario, seine Freundin ist... na ja... kurz gesagt, wir mögen sie alle nicht. Aber Dario hat sich voll in sie verknallt."

Bei dem letzten Satz schmunzelte er etwas und automatisch musste ich auch lächeln.

"Nicht schlimm, bei Verliebten ist das halt so. Und was ist jetzt die Überraschung?"

"Du bist ziemlich neugierig, weißt du das?"

Ich musste lachen.

"Klar weiß ich das. Aber wer ist das nicht wenn dir ein Star eine Überraschung verspricht?"

"Star?? Ich bin doch kein Star!"

Er starrte mich mit großen Augen an, doch ich fand wirklich, das er ein kleiner Star war.

"Natürlich bist du ein Star! Du hast mit zwölf oder dreizehn eine Band gegründet und euer Lied 'Superheld' war das Titellied von der neuverfilmung von den Vorstadtkrokodilen. Weißt du eigentlich wieviele Leute diese drei Filme angeschaut haben? Und jetzt, euer Lied 'Feier dein Leben' war in der Werbung zu Berlin Tag und Nacht. Ihr habt schon mehrere Konzerte gegeben und es folgen auch noch welche. Und du willst mir sagen, das du kein Star bist?"

Ich bin etwas lauter geworden, weil ich es einfach nicht fassen konnte, das die drei soviel geschafft hatten in ihren jungen Jahren. Ich war über mich selbst verwundert, dass ich mir soviel gemerkt hatte, was Rebecka mir an dem einen Tag erzählt hatte, an dem Tag wo ich gegen Henry gelaufen war. Henry starrte mich auch verwundert an.

"Ich wusste gar nicht, dass du soviel über uns weißt"

"Naja, also eigentlich hat Rebecka mir das alles erzählt, ich frage mich gerade selbst, warum ich mir das überhaupt gemerkt habe."

Jetzt lächelte er mich an. Er blickte in meine Augen, und ich in seine. Niemand brach den Blick ab. Es herrschte Stille, eine angenehme Stille. Dieser Moment war so schön, doch plötzlich hörte ich einen empörten Schrei und dann klatschte etwas. Ich blickte nun in die Richtung der Küchentür. Dort stand eine wütenden Rebecka.

"Komm Lily! Wir gehen!"

Ich wusste nicht was passiert war und ich wunderte mich, warum Rebecka weg wollte. Sie war in dem Appartment von ihrer Lieblingsband und konnte sie exclusiv, ganz privat kennen lernen. Und sie wollte sofort wieder gehen? Was war passiert?

"Was ist denn los? Ist was passiert?" '

Hinter ihr tauchte plötzlich Macho, alias Marvin, auf und grinste frech. Rebecka drehte sich um und warf auf Marvin ihren Du-bist-für-mich-gestorben-Blick. Diesen Blick hatte sie in ihrem ganzen Leben nur dreimal jemanden zugeworfen und das erstaunte mich echt. Mir blieb der Mund offen stehen und ich konnte gar nichts mehr sagen. Ich blieb einfach stumm und das machte Rebecka rasend.

"KOMM! WIR GEHEN!"

Sie schrie mich an, lief auf mich zu, umfasste mein Handgelenk und zog mich mit sich. Ich versuchte auf sie einzureden, doch ich konnte sie nicht umstimmen. Als wir schon die Treppen runtergehen wollten kam Henry uns noch hinterher:

"Bleibt doch hier, bitte. Ich wollte euch doch noch... also... die Überraschung."

Ich schmunzelte in mich hinein, er stotterte so rum, weil er nicht zu viel verraten wollte. Ich hoffte natürlich doch noch, das er sich verplapperte. Hinter ihm kam auch noch Marvin und er hatte einen komischen Blick, den ich nicht zuordnen konnte.

"Bitte, Rebecka, es tut mir echt leid das hätte ich nicht tun dürfen, das weiß ich"

Langsam erkannte ich in Marvins Blick Schuldbewusstsein und schon wieder schmunzelte ich in mich hinein. Dennoch fragte ich mich, was er meinte.

"Rebecka, was meint er?"

Ich sah sie fragend an und sie sah zu Boden. Auf einmal mischte sich Henry ein.

"Wie wärs wenn wir alle erstmal wieder reingehen und Rebecka und Marvin klären das unter sich"

Alle nickten und gingen wieder in das moderne Appartment rein. Rebecka und Marvin blieben im Wohnzmmer, sodass Henry und ich uns in sein Schlafzimmer verdrückten.

Chaos, Liebe, eine Band und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt