Kapitel 23

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So schnell konnte ich gar nicht reagieren, da waren wir auch schon vom Schulgelände gelaufen und liefen jetzt in einen kleinen Wald bis wir außer Puste stehen blieben und ich anfangen musste zu lachen.

Henry hielt meine Hand immer noch fest umschlossen und ich genoss dieses Gefühl. Und ich blendete die Tatsache aus, dass ich jetzt höchstwahrscheinlich Nachsitzen musste. Ich war bei Henry und das war im Moment das einzige was mich interessierte.

Wir setzten uns an einer Lichtung ins Gras und schauten in den Himmel. Mein Kopf war an seiner Schulter angelehnt und er hatte seinen Arm um mich gelegt.

In meinem ganzen Körper kribbelte es, besonders da wo er mich berührte. Schmetterlinge schlugen in meinem Bauch Saltos und zum Glück standen wir nicht, denn sonst hätten meine Beine nachgegebn wie Wackelpudding.

Die typischen Anzeichen, das man verliebt ist, aber da war noch etwas anderes in mir drin. In Henry sah ich nicht nur eine Person die ich liebte, ich sah zugleich einen besten Freund, mit dem man auch Spaß haben konnte.

Ich sah in ihm mein ganzes Leben, denn ich würde es ohne zu zögern für ihn aufgeben, ohne zu zögern würde ich mich aufegeben.

"Lily"

Henry drehte seinen Kopf leicht zu mir und schaute mich mit einem etwas traurigem Blick an.

"Ja?"

"Wieso bist du gegangen?"

Ich konnte Enttäuschung und Verzweiflung in seiner Stimme hören.

Ich musste nicht lange überlegen, ich wusste die Antwort nicht. Das war das einzige was ich mich die ganze Zeit gefragt hatte. Wieso? Wieso hatte ich ihn verlassen? Wieso habe ich meine große Liebe verlassen?

Ich zuckte mit meinen Achseln.

"Ich weiß es nicht"

Ich schaute auf meine Hände. Ich schämte mich. Ich hatte ihn verletzt das war nicht zu übersehen. ich hatte ihn enttäuscht und ich hatte nichtmal einen Grund dafür.

Ich traute mich nicht ihn anzusehen, doch er drückte mein Kinn mit seinen Fingern leicht nach oben, sodass mir keine andere Wahl blieb.

Auch diese kleine Berührung beschleunigte meinen Puls auf 180. Seine Augen blickten mich durchdringlich an und ließen nicht locker. Es war eine Qual für mich so viel Schmerz in seinen Augen zu sehen.

"Es tut mir leid!"

Meine Stimme brach am Ende ab und ich verlor eine Träne, die mir jetzt die Wange herunterlief.

Es tat mir selbst so sehr weh.

-Henry-

Eine kleine Träne kullerte ihre Wange herunter und es tat mir weh sie so zu sehen. Wegen diesem Mädchen erlitt ich so viele Schmerzen, aber ich genoss jeden Schmerz wenn ich nur bei ihr sein konnte.

Trotzdem verstand ich nicht das sie mich verlassen wollte. Es hat mir das Herz in tausend Stücke zerrissen und deshalb bin ich zu ihr gegeangen. Ich hielt es sowieso nicht lange ohen sie aus.

Ich fragte mich wie sie es ohne mich aushielt, wenn ich es nicht mal ein paar Stunden schaffte. Sie sagte zwar dass sie mich liebte, aber wäre sie dann wirklich gegangen?

Ich wischte die Träne mit meinem Daumen weg und schon wieder spürte ich dieses Kribbeln, das ich jedes Mal spürte wenn ich sie berührte. Was mir die Schmetterlinge in den Bauch hetzte.

"Hättest du das wirklich ausgehalten ohne mich? Bedeute ich dir wirklich etwas?"

Ich klang etwas traurig, aber das war mir jetzt egal, ich brauchte Antworten auf die vielen Fragen die in meinem Kopf rumschwirrten.

Sie schaute mich entsetzt an und holte Luft. Dann nahm sie meine Hände in ihre kleinen.

"Natürlich bedeutest du mir etwas, du bedeutest mir mehr als ich mir je erträumt hätte. Und nein, ich hab schon nach ein paar Stunden gemerkt wie sehr du mir fehlst und wie sehr ich dich brauche"

Zum Ende hin wurde sie immer leiser und ihr Blick war wieder auf den Boden gerichtet.

Ich musste lächeln. Ich drückte ihre Hände etwas fester, damit sie mich wieder anschaut.

"Ich liebe dich, Lily! BItte versprich mir etwas"

Erst fing sie an zu lächeln und dann schaute sie mich neugierig an.

"Was denn?"

"Verlass mich nie wieder!"

Sie lächelte etwas mehr und schüttelte dann den Kopf.

"Nie wieder! Versprochen!"

Ich beugte mich zu ihr herunter und dann berührten sich unsere Lippen. Wiedereinmal brach ein Feuerwerk in mir aus. Ich liebte es wie sie küsst, wie sie mich küsst.

Meine Welt war wieder in Ordnung. Ich hatte eine Band, ich hatte zwei beste Freunde und ich hatte die Liebe meines Lebens gefunden und zurückgewonnen.

In mir drin schwor ich mir, sie nie wieder gehen zu lassen. Und sie selbst nie zu verlassen.

Chaos, Liebe, eine Band und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt