Kapitel 21

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Ich wachte durch ein lautes Klirren auf und mein Kopf schnellte nach oben. Ich befand mich, wie so oft schon, in Henrys Bett. Er schnarchte leise vor sich hin während ich aufstand und in die Küche nach dem Geräusch suchte.

Marvin und Dario standen am Küchentisch und blickten gespannt auf einen Laptop, neben den beiden auf dem Boden lag ein zerbrochenes Glas.

Sie hatten mich noch immer nicht bemerkt. Ich zog die Augenbrauen zusammen, bückte mich über die Scherben und räumte sie weg.

Dann wollte ich über Darios Schulter auf den Bildschirm schauen, doch dann bemerkte Dario mich schubste mich zur Seite und stellte sich so vor den Bildschirm das ich nichts mehr sehen konnte.

"Was ist denn da?"

Ich reckte meinen Hals um etwas sehen zu können, denn das machte mich neugierig.

"Ähh, nichts!"

Darios Antwort kam viel zu schnell. Ich blickte ihn misstrauisch an und er grinste nur nervös. Sehr nervös.

"Wenn da nichts ist könnt ihr mir das ja zeigen"

Ich grinste selbstsicher und machte einen Schritt auf die beiden zu.

"NEIN!",

schrien beide gleichzeitig und zu laut, sodass wahrscheinlich Henry aufgewacht war.

Henry.

Meine Gedanken schweiften zu ihm. Zu seinen braunen, tiefgründigen Augen. Zu seinen blonden Haaren, die immer perfekt waren, auch wenn sie nass waren. Zu seinem Körper, der perfekt gebaut war. Zu seinem Charakter und seinem Verhalten.

Jemand räusperte sich und ich erwachte aus meinem Tranceartigen Zustand und blickte in vier vorwurfsvolle Augen.

"Was?"

Marvin und Dario grinsten und ich kam wieder in der Realität an. Sie hatten den Laptop mittlerweile zugeklappt und lehnten sich an die Arbeitsfläche der Küchenzeile.

"Habt ihr irgendetwas gesagt?"

Ich lächelte entschuldigend und beide erwiderten das Lächeln sofort.

"Ne, ne!"

Marvins Lächeln verwandelte sich in ein vielsagendes Grinsen und ich verdrehte meine Augen.

"Dann eben nicht!"

Leicht angepisst ging ich aus der Küche und setzte mich ins Wohnzimmer wo mein Handy auf dem Tisch lag.

Rebecka brauchte jetzt erst mal Zeit für sich und ich hatte ehrlich gesagt auch keine große Lust mich damit auseinanderzusetzen.

Gerade als ich mein Handy entsperren wollte klingelte es. Ich schaute geschockt auf das Display als ich las wer mich anrief.

Meine Eltern. Ich hatte sie und das Haus komplett vergessen. Welcher Tag war heute überhaupt? Wann war wieder Schule? Ich hatte alles ausgeblendet als ich hier war.

Mit zitternden Fingern und einem unguten Gefühl im Magen hob ich ab und hielt mir das Handy ans Ohr.

"Hey"

"Wo bist du?"

Ihr Ton klang nicht sehr streng, sondern mehr besorgt. Ich mochte meine Mutter für ihre lockere Art.

"Ich bin bei Freunden"

"Wie lange schon?"

Entweder war sie echt gut oder sie merkte, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte weil ich ihr nicht alles erzählt hatte.

Chaos, Liebe, eine Band und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt