An: jessmitderbuechersammlung@gmx.de
Von: d.brieffreund@gmx.de
Betreff: Listen über ListenDu bist eine zwanghafte Listenschreiberin. Du musst alles organisieren, planen, festhalten. Bei Dir kann nie einfach mal etwas passieren. Bei Dir wird alles analysiert, niedergeschrieben, umstrukturiert, eingeplant und durchgeführt. Du bist so zwanghaft. Das zeigt sich übrigens wieder perfekt in der Aktion heute Morgen und Deiner letzten E-Mail an mich. Du hast unseren Sex wieder analysiert, ihn umstrukturiert und Dich dafür entschieden, dass es bessere wäre, wenn ich alleine aufwache. Dann hast Du akribisch dafür gesorgt, dass es auch genauso kommt.
Also, ja, ich versuche Dich ständig aus diesem Trott zu holen. Aus dem Zwang alles zu kontrollieren. Du lässt es kaum zu, dass man Deine Sichtweise ändert, oder dir ein breiteres Spektrum ermöglicht. Du stellst Dich quer und beschwörst einen Streit herauf. Kompromisse sind Dir ebenso unbekannt wie mir, Andi. Wir diskutieren nicht, wir zwängen Anderen unsere Meinung auf und Du lenkst eben eher ein, als ich.
Du hast Recht, oft versuche ich einfach nur meine Meinung durchzuboxen. Womit ich öfter durchkomme, als es mir erlaubt sein sollte, weil ich dazu oft über Leichen gehe. Ich entscheide dabei über Deine Wünsche hinweg, was unfair ist. Ich versuche das zu ändern. Aber Du musst dann einfach auch mal den Mund aufmachen und mir erklären, dass es so nicht funktionieren kann. Das hast Du Dich bisher kaum getraut. Also, hier kommt der Deal. Du machst Deinen Mund auf, sprichst mir dagegen, wenn Du Dich tatsächlich bedrängt fühlst und ich werde im Gegenzug versuchen, nicht mehr jede Diskussion so zu beenden, dass ich Dir meine Meinung aufdränge.
Wäre das für Dich in Ordnung?
Oh, ich möchte unterstreichen, dass ich gerade schon fleißig das praktiziere, was ich vorgeschlagen habe. Ich lasse Dir eine Wahlmöglichkeit.
Melde Dich bald wieder,
Marco
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Büchersammlung zu verkaufen
Ficción GeneralJess wird von ihrem Freund gebeten, ihre, ihn störende, Büchersammlung auf dem Dachboden zu verstauen, doch als sie zu Packen beginnt, kann sie den Gedanken nicht ertragen, dass dieser wertvolle Schatz auf dem Speicher verstaubt. Sie denkt darüber n...