Nicolas POV:
Heute ist mein erster Schultag hier in Atlanta, glaubt mir, ich habe gar keine Lust, mal abgesehen davon, kenne ich da keinen außer Selma. Ich habe Glück, dass sie in dieselbe Schule geht, aber leider ist sie eine Klasse über mir. Nun stehe ich hier vor Selmas Haus und warte darauf, dass sie fertig wird. Ich war gestern schon bei ihr, sie ist echt nett. Sie hat auch ein Pferd, das ist positiv für mich, doch es steht fast eine Autostunde von hier entfernt. Aber mich schreckt nichts ab, denn wenn ich nicht reiten kann, bricht eine Welt für mich zusammen, außerdem werde ich unausstehlich und das möchte ich niemandem antun. „ Schnell, wir verpassen unseren Bus“, schreit Selma und rennt aus dem Haus und an mir vorbei. Ich schaue mich verwirrt um, das war jetzt zu schnell für mich, es ist noch so früh, da kann ich noch nicht so schnell und klar denken wie später am Tag. Ich stehe immer noch an der gleichen Stelle wie eben, doch als Selma das bemerkt, rennt sie zurück und schiebt mich zur Bushaltestelle. Zum Glück, denn in dem Moment kommt der Bus und der kommt nur einmal am Tag und am ersten Tag zu spät zu kommen ist nämlich nicht sehr vorteilhaft.
In der Schule angekommen zeigt mir Selma das Sekretariat und geht dann zu ihrem Klassensaal. Na toll, jetzt stehe ich hier und komme mir richtig fremd vor, alle starren mich an, als ob ich ein Ausstellungsstück im Museum wäre, das kann ja ein toller Schultag werden. Schnell gehe ich durch die Tür und schaue mich um. „ Hallo, wie kann ich ihnen helfen, Miss?“, fragt mich eine freundliche Stimme. „ Äh, bitte nennen sie mich Nicola, ich bin vorgestern hierher gezogen und soll mich hier melden“, stelle ich mich vor. „ Einen Moment bitte“, die Frau hinter dem Schreibtisch blätterte irgendwas in einem Ordner. „ Nicola Mallette? Stimmt, ihre Mutter hat mich kontaktiert und mich darauf hingewiesen, dass du einen Bruder hast“, meint sie und kommt auf mich zu. „ Schön, dass du bei uns bist, ich bring dich zu deiner Klasse“, sie schüttelt meine Hand und geht dann vor mir durch die Tür. In den Schulfluren ist es nun ruhiger und keine Menschenseele ist mehr draußen. Dafür bin ich auch ganz dankbar, ich werde nicht gerne angestarrt. Ich bin es zwar von Felix gewöhnt, aber auch das ist ab und zu zu viel. Vor einer der Klassenräume bleibt sie stehen und geht hinein. Langsam folge ich ihr und merke, sobald ich im Blickfeld der Schüler bin, ihre Blicke auf mir. Am liebsten würde ich direkt wieder raus gehen, aber das geht nicht mehr. Nachdem die Frau, die mich hergebracht hat, wieder gegangen ist, kommt meine Lehrerin auf mich zu und stellt mich vor. „ Hallo Nicola, ich bin Frau Sommer“, sagt sie zuerst zu mir und dann zur Klasse: „ Also, das ist Nicola, sie kommt aus England, bitte seid nett zu ihr, sie ist noch nicht lange hier. Setze dich doch bitte dahinten neben Josh, er wird dir erklären, was wir im Moment im Unterricht behandeln.“ Still setze ich mich auf meinen Platz und sehe mich in meiner neuen Klasse um, es sind 19 Jungs und 7 Mädchen (mit mir), sehr übersichtlich. Ich mustere Josh neben mir genau. „ Wenn du dann fertig bist, mich abzuchecken, kann ich dir irgendwie helfen?“, fragt er mich leicht belustigt. Ich werde rot, super, voll ins Fettnäpfchen getreten. Doch er fängt einfach an zu erklären und sagt mir danach auch noch die Namen meiner Mitschüler, ich glaube mit Josh kann ich es aushalten. Hoffentlich sind auch die Mädchen so nett.
Nach der Stunde kommen dann aber drei Mädchen vor denen ich mich gefürchtet habe. „ Ist ja klar. Du bist erst seit eben in der Schule und machst dich sofort an den nächstbesten Jungen ran, sind alle Engländer so?“, fragt mich das erste Mädchen mit Wasserstoff blonden Haaren. „ Genau, aber das kannst du vergessen, du schnapst uns nicht den heißesten Jungen der Schule vor der Nase weg“, sagt nun auch das zweite Mädchen. Sie hat braunes leicht gewelltes Haar. Die dritte steht einfach nur daneben und grinst mich fies an. Ganz klasse, wo bin ich den hier gelandet. Das sind ja wohl die ober B*****s. „ Hast du uns verstanden? Noch mal für solche einfachen Leute wie dich, wir wollen, dass du dich umsetzt und deine kleinen, dreckigen Finger von Josh lässt, Engländerin“, mit diesen Worten drehen die drei sich auf dem Absatz um und laufen aus der Klasse, aber immer schön mit den Hüften kreisen. Wie ich solche Leute doch hasse, aber ich werde mich ganzbestimmt nicht wegsetzen, nur weil es mir eine aufgeblasen Zicke gesagt hat. Aber ich werde nicht in Ruhe gelassen, denn es kommen schon wieder zwei Mädchen auf mich zu. „ Die haben dich ja ganz schön fertig gemacht. Die sind leider immer so, mach dir nichts draus, der Anfang ist immer hart, weil du jetzt Frischfleisch bist, aber es bessert sich, etwas zumindest. Ich heiße übrigens Jacqueline, aber du kannst mich Jacqui nennen. Deine Freundinnen da eben waren Jana, Gina und Maria“, erklärt sie mir und ich denke, dass sie ganz nett sein könnte. „ Jap, ich denke wir werden die besten Freundinnen hier auf der Schule“, sage ich und lasse den Sarkasmus aus meiner Stimme raushängen. Das war jetzt aber zuviel des guten, ich musste einfach anfangen zu lache und schnell lachen Jacqui und das andere Mädchen mit. „ Und das ist Ray“, stellt Jacqui nun das Mädchen vor. „ Hey, ja, ich denke meinen Namen kennt ihr schon. Warum waren die eben eigentlich so aufgebracht und haben gesagt, dass ich Josh anmachen würde?“, ich bin neugierig. „ Jana steht schon lange auf ihn, doch Josh hat Augen im Kopf und weiß, was sie für eine Schlange ist, also zeigt er ihr gerne mal, dass er noch nicht mal ein kleines bisschen Interesse an ihr hat. Aber so wie ich es sehe, hat er Interesse an dir und Jana hat das auch gesehen und jetzt möchte sie dich aus dem Weg schaffen“, erklärt mir Ray. „ An mir, ihr macht Scherze! Doch wenn es so ist und sie mich so nett begrüßt hat, wird es mir eine Ehre sein ihr ihr Leben zur Hölle zu machen und sie strampeln zu lassen. Josh macht bestimmt mit, was denkt ihr“, ich male es mir schon richtig aus, wie sie da steht und vor Wut fast überkocht. Ich denke wir stellen es uns alle vor den wir müssen schon wieder loslachen. Ja, die beiden sind echt cool drauf, mit denen kann ich es aushalten. „ Bestimmt. Du kommst also aus England, wie ist es da so? Hast du einen Freund? Wo hast du gewohnt? Warum bist du hier?“, beide fangen an mich abwechselnd Fragen zu fragen, das kann ja witzig werden. „ Erstens, in England ist es cool, aber es ist doch oft schlechtes Wetter. Zweitens, nein, ich habe keinen Freund. Drittens, meiner Familie hat ein Reiterhof gehört und da haben wir auch gewohnt. Und viertens, ich habe erfahren, dass meine Mutter gar nicht meine Mutter ist und meine leiblicht Mutter hier in Atlanta lebt. Also bin ich zu ihr und meinem Bruder geflogen und jetzt bin ich hier in der Klasse und erkläre euch was ich hier mache“, lache ich immer noch, die beiden erinnern mich so an Melanie, Melina und Summer. „ Ihr habt auf einem Reiterhof gelebt, mit Pferden?“ fragt mich Ray mit immer größer werdenden Augen. „ Genau“, so langsam mache ich mir Sorgen, denn sie schaut mich immer noch mit großen Augen an. „ Cool, ich habe auch ein Pferd, er heißt Mirror und ist ein Paso Fino, du musst mal mitkommen und ihn kennenlernen“, meint sie und lächelt. „ Gerne, ich suche sowieso noch ein Platz, wo ich reiten kann“, ich freue mich schon jetzt. Genau in dem Moment klingelte es und die Pause ist vorbei, schnell setzen sich Ray und Jacqui wieder auf ihre Plätze und ich sehe Jana, Gina und Maria in den Raum gehen und schon muss ich mir ein Lachen verkneifen.
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A world too wide --A One Direction Fanfiction--
FanficNicola lebt auf einem Reiterhof in England und ist rundum glücklich. Doch als eines Abends ein Anruf kommt und sie ihren Vater heimlich belauscht weiß sie noch nicht, dass sich bald ihr ganzes Leben ändern wird. Doch dann sind da ja auch noch ihre F...