Part 3

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Als ich zu Hause die Haustür aufschließe höre ich schon das Telefon klingeln, aber da alle draußen sind, gehe ich dran: „Hallo, wie kann ich ihnen helfen?", frage ich ins Telefon. „ Hallo, Nicola bist du es?", höre ich eine unbekannte Stimme auf der anderen Seite der Leitung. „ Entschuldigen Sie, wer sind sie? Woher kennen sie meinen Namen?", frage ich sie weiter aus. „ Nicola, ich bin deine Mutter, ich möchte, dass du zu mir und meinem Sohn nach Amerika kommst. Ich kenne dich gar nicht und möchte dich kennenlernen", sagt die Person nur. „ Wie, was? Das kann nicht sein, meine Mutter wohnt hier mit uns auf dem Hof", erwidere ich leicht verwirrt. „ Der Flug ist schon vorbereitet, er geht in zwei Tagen, ich wollte nur Bescheid sagen. Wir freuen uns auf dich", meint meine "Mutter". „ Okay", war das einzige was ich sage, bevor ich auflege. Schnell werfe ich meine Tasche auf mein Bett und ziehe mir meine Reitsachen an, ich habe gleich nämlich eine Reitstunde bei meinem Vater. Im Stall sehe ich schon Melina, sie hat ihre Oldenburger Stute Sunny bei uns stehen. „ Hey, wie geht's?", fragt sie mich. „ Gut, reitest du mit mir?", ich hole Pilava aus der Box und binde sie neben Sunny an. „ Gerne", meint Melina nur. Schnell machten wir die Pferde fertig und reiten in die Halle, wo mein Vater schon wartet. „ Da bist du ja endlich, ich habe schon auf dich gewartet", ist alles, was mein Vater zu mir sagt. „ Reite im Schritt ganze Bahn, bei C Trabst du an und dann im versammelten Trab auf dem Zirkel", ruft er. Ich reite im Schritt an und reite alles, was mir mein Vater sagt. „ Nicola, konzentriere dich, was ist denn los? Hände aufrecht, Hacken runter!", man merkt, dass mein Vater so langsam richtig wütend wird. Das reicht, ich schreie ihn an: „ Hast du mir nicht immer gesagt, ich soll nicht lügen? Du tust es aber selber. Denn eben hat eine sehr nette Frau angerufen und gesagt, dass sie meine Mutter ist und ich in zwei Tagen zu ihr nach Amerika fliege. Und du hast es nicht einmal für nötig gehalten mir zu sagen, dass meine Mutter gar nicht meine Mutter ist. Woher soll ich jetzt noch wissen wer meine Familie ist". Ich lasse Pilava auf der Hinterhand wenden und galoppiere aus der Halle. Draußen treibe ich sie immer weiter, denn ich will auf gar keinen Fall stehen bleiben. Ich will weg von meinem Vater, weg von meiner Familie, weg von mir. Warum hat man mich nur angelogen? Was habe ich ihnen getan? Mir kreisen viele Gedanken durch den Kopf und wenn ich es mir so Überlege, dann freue ich mich jetzt darauf, nach Amerika zu fliegen und weg von dieser Familie hier. Ich höre Hufschläge und drehe mich um, dort sehe ich, wie Melina im Renngalopp auf mich zu galoppiert kommt.

"Hat mein Vater dich geschickt", frage ich sie schroff. Ich habe nämlich keine Lust, mit irgendwem zu reden. "Nicola, jetzt halt doch mal an, und nein, dein Vater hat mich nicht geschickt", Melina geloppiert immer noch hinter mir her, aber man merkt, wie Sunny solangsam langsamer wird. Ich seufze und parriere Pilava widerwillig zum Schritt durch. "Danke, was ist los? Ich weiß das du mit niemanden reden möchtst, aber ich möchte mit dir reden", sagt Melina ruhig. Ich sage nichts, sondern schaue nur desinteressiert geradeaus. "Nicola, jetzt stell dich nicht so an, ich weiß, du bist sauer auf deinen Vater, aber er hat es getan, weil er dich liebt. Du denkst wahrscheinlich, dass er es getan hat, weil er dich bestrafen wollte, oder sonst was, aber nicht, weil er dich liebt. Du darfst jetzt nicht in Selbstmitleid verfallen. Ob du es hören willst oder nicht, dein Vater war eben mit der Situation voll überfordert, als du auf einmal weg warst. Jetzt reite nach Hause und rede mit ihm. Ich sehe nämlich ganz bestimmt nicht dabei zu, wie du dein Leben in wegwirfst, nur weil dir was nicht passt, was wäre ich denn dann für eine Freundin?", ruft Melina mir zu. Jetzt kann ich nicht länger, ich breche in Tränen aus: "Mensch Melina, ich will hier nicht weg, ich will nicht weg von Summer, Melanie und dir und auch nicht von meiner Familie und den Pferden. Warum passiert nur mir immer so ein Mist?". Ich will mich gar nicht mehr beruigen. "Jedem passiert so was, auch mir und den anderen. Außerdem bist du ja nicht dein ganzes Leben weg, sondern nur eine gewisse Zeit und dann kommst du wieder zu uns und ich verspreche dir, wir werden weiterhin deine Freunde sein", versucht mich Melina zu beruigen, aber ohne großen Erfolg. "Aber Amerika ist so weit weg und ich wohne wahrscheinlich noch nicht mal auf dem Land, sondern in der Stadt", weine ich weiter. "Kein Problem, wir kommen dich gerne besuchen, vor allem Melanie würde sich freuen. Sie spricht doch immer davon, dass sie unbedingt mal nach Amerika möchte", sagt Melina. "Echt, ihr würdet mich besuchen kommen?", sie hat es geschaft. Ich strahle über das ganze Gesicht. "Vielleicht wird Amerika ja doch nicht so schlimm. Außerdem wohnt da ja Justin Bieber. Hilfst du mir gleich noch packen?"; frage ich sie. "Klar. Und dannach gehen wir mit Melanie und Summer in die Stadt und kaufen dir noch etwas anderes außer Reithosen und T-shirts, einverstanden", beschließt sie einfach. Das kann ja spaßig werden. denn wenn ich mit Summer, Melanie und Melina shoppen gehe, komme ich meißtens mit zehn großen Tüten wieder nach Hause. Wir wenden beide unsere Pferde und reiten wieder Richtung Hof.

A world too wide --A One Direction Fanfiction--Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt