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Außer Atem trat ich in unser Haus ein. Ich schloss hinter mir die Tür und legte mein Longboard wieder an seinen Platz in die Garderobe. "MOM , DAD, ICH BIN WIEDER DA!", rief ich durch das Haus. "IST OK SCHATZ", antwortete meine Mutter und kam aus der Küche, dicht gefolgt von Dad. "Setzt dich Violence", mein Dad hatte wieder diesen ernsten Unterton in der Stimme.

Ich zog mit die Schuhe aus und ging ins Esszimmer, wo ich mich zu Dad und Mom an den Tisch setzte. Während Mom uns Essen auf die Teller gab, fing Dad an zu reden. "Wo warst du so lange", ich schaute auf die Uhr in der Küche, es war gerade mal 17:34 Uhr und draußen war es Stockdunkel.

"Wie gesagt ich war in der Stadt, ich habe mich mit ein paar alten Freunden getroffen", ich versuchte selbstsicher zu klingen, doch meine Stimme schwankte ein bisschen. Ein bisschen viel.

Dad zog eine Augenbraue hoch "Violence... Hör auf mich anzulügen, wir wissen beide das du damals, so wie jetzt keine Freunde hast oder hattest." Es tat zwar schon weh wie er es sagte, doch er hatte recht.

"Sag mir die Wahrheit", mein Dad schaute mich skeptisch an. "Ich war im Wald mehr nicht...", murmelte ich vor mich hin. Mom zog scharf die Luft ein. "Wo genau", mein Dad klang besorgt doch auch ein bisschen wütend.
"An dem South rock... ", ich wurde immer leiser. "Violence McHeaven! Habe ich dir nicht ausführlich erklärt, dass du da nicht alleine hingehen sollst!?", die Stimme meines Vaters bestand jetzt nur noch aus Wut. Er stand auf und stützte sich am Tisch ab. "Was habt ihr immer! Es ist nur eine Klippe! Mein Gott als ob da eine Zone wäre, die ich nicht betreten dürfte!", langsam stieg die Wut auch in mir auf. "Seitdem ich klein bin darf ich nicht in die Nähe dieses Waldteils! Wieso?! Denkt ihr wirklich das ich mich nicht selbst verteidigen kann wenn irgendein Kerl mich überfällt!", meine Geduld ging langsam zu Boden . "Violence dein Vater und ich meinen es nicht Böse. Es gibt in diesem Gebiet nur halt viele wilde Tiere gegen die wurdest du noch nicht gelehrt. Du kennst zwar viele Tiere, aber viele auch nicht... ", meine Mutter klang sanft. Es beruhigte mich ein bisschen, doch bei den Worten 'wilde Tiere' musste ich allmählich schlucken. Es erinnert mich einfach an die Wölfe heute im Wald. Ich lese zwar viel über sie, doch es war komisch wie deren Miene sich wechselte, sobald sie weniger als 2m vor mir standen. Und von wo kamen die Wölfe mit dem weißen Farben im Fell? Schließlich hatten die Wölfe, die ich gesehen habe, nichts weißes im Fell.

Vielleicht hatten sie mich nur angegriffen, weil sie die weißen Wölfe gerochen hatten. Doch das werde ich wahrscheinlich nie erfahren.

"Violence?", mein Vater klang jetzt eher besorgt. "Ist irgendwas im Wald passiert?", als ob er meine Gedanken lesen konnte!
"Dad? Gibt es Wölfe oder Werwölfe?", fragte ich ihn vorsichtig. Er wurde bleich, doch fasste sich schnell wieder. "Es ist kompliziert -" "Antworte mir!", ich hatte Tränen in den Augen und in meinem Hals bildete sich ein dicker Kloß. "Ja es gibt Wölfe und Werwölfe...", er schaute mich an und in seinen Augen sah ich Schuldgefühle. Mom schaute mich traurig an.

"Ihr h-habt mich die ganzen 10 Jahre n-nur angelogen?", ich konnte es nicht fassen, sie haben mich all' die Jahre angelogen. Sie sagten immer es gäbe keine Wölfe geschweige den Werwölfe in unserer nähe. "Violence wir wollten nicht das du in Furcht und Angst aufwächst, deshalb -", "Lasst mich einfach in Ruhe! " schlurzend rannte ich in mein Zimmer und würdigte meinen Eltern keinen einzigen Blick.

Ich lag weinend im Bett. Ich weinte nicht weil es Wölfe oder Werwölfe gab, nein, ich weinte weil meine Eltern mich all die Jahre angelogen haben.

Klopf klopf Klopf

"W-Was", gab ich schlurzend zwischen meinen Kissen hervor. Die Matratze ging ganz leicht runter und daran merkte ich schon, das es meine Mutter war die gerade auf meinem Bett sitzt, da sie leichter als mein Dad war. "Hey Schätzchen schau mich an", sagte Mom sanft. Ich nahm mein Kopf aus den nassen Kissen und schaute meine Mutter an. Sie nahm mich in den Arm und streichelte meinen Rücken vorsichtig auf und ab. Dies beruhigte mich etwas.

Nachdem wir in dieser Position 10 Minuten saßen und ich aufgehört hatte zu weinen begang mein Mutter zu reden. "Wir gehen morgen auf eine Geschäftsreise... Wir sind an deinem Geburtstag passend wieder da. Liegt dir noch etwas auf dem Herzen?", es war traurig das meine Eltern ständig weg waren, doch ich konnte nichts daran ändern.

"Was ist mit dem Einzelunterricht?", meine Stimme brach halb ab. "Ach ja. Morgen kommt dein Lehrer, er wird mit dir über die Hausaufgaben reden, die du von deinem Klassenlehrer Mr Rainer bekommen hast", ihre Augen blitzen kurz auf. So wie es aussah wusste sie was ich aufhatte. "Kannst du mir irgendwas über unsere Familie sagen? Wer alles noch lebt? Oder wo sie leben?",fragte ich hoffnungsvoll. Meine Eltern haben mir selten etwas über unsere Familie gesagt, nur so kleine Details. Als ich sie z. B. Gefragt habe wieso wir uns alles leisten können, obwohl meine Eltern so selten Arbeiten sagte sie nur: "Unsere Familie ist reich und das wird immer weiter vererbt", und mein Dad antwortet mir nie, wenn ich ihn irgendwas zum Thema 'Familie' frage. "Nun ja, es leben nicht mehr wirklich viele, du weißt ja unsere Königin und der König hatten damals eine Krieg gehabt da wir ja zwei Königinnen und Könige hatten. Nun ja dabei starben viele aus unserer Familie, als die Familie Black die Familie White angegriffen hatten und die -" "Schatz kommst du, wir müssen los!" mein Dad unterbrach meine Mutter. Eigentlich war es ja ganz spannend zu hören was meine Mutter über die Königsfamilie redete. Viele Wörter betonte Mom dabei, so Wörter wie 'Blacks' kann ja sein dass sie, sie kennt. Aber mein Dad ist ja immer im weg. "Eh ja komme sofort! Gute Nacht Schätzchen wir sehen uns an deinen Geburtstag." Sie zwinkert mir nochmal zu ehe sie verschwand.

Ich zog mich noch um, ehe ich mich erschöpft ins Bett fallen ließ...

Until the last breath || #EtherealAward17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt