Jeon Jeong- GukIch war müde und meine Beine konnten mich nur schwer halten. Ich hatte auch tagelang nichts richtiges gegessen und meine Lippen waren trocken, genauso wie mein Hals.
Ich sah mich um. Es gab kämpfende Soldaten, blutige, verletzte Soldaten und tote Soldaten.Musste das wirklich sein? Musste das wirklich-...?
Ich spürte, wie mir schwindlig wurde, doch ich versuchte noch auf Beinen zu bleiben.
Dann sah ich mit müden Augen zu meinem schießenden Bruder. Er war stark, groß, breit und wahrlich ehrenhaft. Er war mein Vorbild, die Person, die ich auch einmal werden wollte.
Ich sah ihm zu und ließ mein Gewehr fallen, als ich sah, dass er aus seinem Versteck hervortrat.
„Hyung, was...?!"
„Bleib wo du bist, du Idiot!"
Ich blieb stehen. Er rannte auf das gegenerische Feld zu. Was machte er da und warum?!
„Hyung! KOMM ZURÜCK!"
Er hörte nicht auf mich, führte seinen Weg fort.Stellte er sich vor einen unserer Kameraden, damit er nicht abgeschossen werden konnte?! Hyung, was tatest du?!
Ich kam ebenfalls aus meinem Versteck heraus und versuchte ihn zu erreichen und wegzuziehen, bevor-Wie aus dem Nichts hörte ich ein lautes Geräusch, das alle anderen um mich herum vergessen ließ. Meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich zusah, wie mein Bruder nun vor meinen Augen zu Boden fiel. Der Kamerad hinter ihm zitterte und wurde glatt, Sekunden später, ebenfalls erschossen.
In mir schoss das Adrenalin, ich war bereit dazu, alles aus dem Weg zu räumen, um meinen Bruder zu erreichen und verschnellerte mein Tempo. Ich sprintete, raste. Doch dann hielt mich jemand fest, der mich dann wort wörtlich auf den Boden der Tatsachen zog.
„HYUUUUUNGG!!!"Mein Herz schmerzte und ich schreite so laut, dass ich die Vibration meines Kehlkopfes am ganzen Körper spüren konnte.
„Du Vollpfosten, geh da doch nicht raus!"
Schreite mich Jin an, der über mir landete, als er mich vor den Schüssen rettete und trug mich dann wieder zurück ins Versteck.
„LASS MICH LOS!" Schrie ich, um mich zu wehren und mich von seinen Griffen zu befreien.Als wir uns dann versteckt hatten, gab er mir eine Backpfeife und packte mich dann an den Schultern.
„Komm wieder zu dir! Was hättest du sonst unternehmen können?! Mitsterben?! Dann geh raus, wenn du sterben willst, na los!"Tod... Schon immer ein Fremdwort für mich gewesen.
Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich schrie laut auf, während ich gleichzeitig mit meiner Faust gegen die Sandsäcke vor mir schlug.
„WARUM, JIN?!?!"
Mein Bruder... war tot?
„Jungkook, sei kein Idiot, mach jetzt weiter. Wir brauchen alle Soldaten, egal was jetzt passieren mag!"Sah keiner diese Situation ein?! Mein Bruder war gerade vor meinen Augen gestorben und ich sollte dann auch noch einfach weitermachen?
Diese Seiten des Kriegs hatte ich noch nie im Auge gehabt. Ich hatte immer nur im Auge gehabt, als Held zurückzukehren und alle stolz zu machen. Ich wollte eine Waffe in die Hand nehmen und alles aus dem Weg räumen, was mir im Weg stand. Ich hatte wie ein Monster gedacht. Ich war völlig davon besessen gewesen, Soldat zu werden. Ich wusste anscheinend nichts über das Leben, ließ mich einfach von dem ganzen treiben. Ich hatte nie so richtige Träume und Ziele im Leben gehabt. Ich machte einfach das, was andere von mir erwarteten... Warum war ich so dumm gewesen? Warum nur?
„Beweg deinen Arsch jetzt hier rüber, Jungkook!"
Ich war nun hasserfüllt, stand auf und nahm meine Waffe in die Hand. Ich stellte mich hinter die Mauer aus Sandsäcken und schoss dann, wenn die Luft rein war, traf aber niemanden. Gleichzeitig wischte ich die Tränen ab, die immer wieder meine Wangen runterrollten.
Das war die Rache für meinen Bruder. Für meinen einzigen, meist geliebten Menschen. Das war die Rache dafür, dass ich ihn sterben sehen musste.
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The Last Guardian (JUNGKOOKxREADER)
FanfictionMan sagt immer, dass Kriege das Schlimmste auf der Welt sind. Man verliert seine Liebsten, man verliert sich selbst, seinen Körper. Aber war nicht der Krieg derjenige, der mich mit ihm verbindete? Der junge Mann trug mich aus den Trümmern, der Asche...