ReaderAuch weitere Monate waren nun vergangen. Die Zeit verging wie im Flug.
In meiner neuen Arbeit gab ich jedenfalls jeden Tag auf's neue mein Bestes und der Oberarzt lobte mich jeden Tag dafür, wie fleißig ich doch sei. Ich fiel bei allen positiv auf und versuchte demnach auch, mich von meiner besten Seite zu zeigen.
Es kamen jeden Tag mehr und mehr gefallene Soldaten und das Krankenhaus brauchte immer noch neue Arbeiter, doch es gab einfach nicht genug Leute dafür.An jenem Tag, als ich mit Jun-ah zur Arbeit lief und wir das Krankenhaus betraten, war alles über Kopf gestellt. Es war ein reines Chaos. Alle Ärzte und Krankenschwestern liefen wild herum, von einem Zimmer zum anderen.
Der Oberarzt kam auf uns zu.
„Was ist hier los?" Fragte ihn Jun.
„Über Nacht wurde uns eine ganze Soldaten-Armee unserer Elitekriegern geschickt. Wir hatten nur unsere einzelnen Nachtschicht- Arbeiter hier und versuchten es mit wenigen durchzuhalten. Vergebens, es sind zu viele. Nicht aus mangelnden Plätzen, sondern Pflegern.
Sag' mal, (D/N). Könntest du dieses eine Mal einspringen? Als Schwester meine ich. Du weißt ja, was zu tun ist. Schließlich diehst du das ja immer von Li-Jun.
Wir brauchen Verstärkung!"Jun war schon an der Arbeitsstelle und ich ging und schloss mich ihr an.
Wir beide zogen uns im Nebenraum um und ich bekam aus dem Kleiderschrank noch passendeArbeitskleidung für mich.
„Komm' einfach gleich mit mir und kümmere dich um die verletzten Soldaten. Verstanden?"
"Alles klar. Mache ich."Wir verließen den Nebenraum und ich folgte ihr eine Weile, bis sie die Tür für einen Raum, voll mit Betten für Patienten, öffnete. Es waren bestimmt um die 60 Verletzte. Vielleicht sogar noch mehr...
„Ich helfe hier vorne, geh du doch bitte weiter nach hinten, (D/N). Da ist gerade niemand."Ich tat, was sie mir 'befahl'. So viele leidende, verletzte Menschen auf einem Haufen. So laute Schmerzensschreie und dazu noch so viel Blut...
Ich konnte zwar gut mit soetwas umgehen, doch nicht, wenn ein ganzes Krankenhaus nun in so einen Zustand versinkte und alle Räume mit solchen Menschen überfüllt waren!Ich lief also bis zum Ende dieses Raumes und versuchte mich noch auf beiden Beinen zu halten, obwohl sie zitterten und mir schon das Stehen schwer machten. Mit meinem Tablett, voll mit Medizin, Heilungsmitteln und Verbänden, fuhr ich mit meinem steifen Gang, meine 'Reise' fort. Man konnte förmlich spüren, wie angespannt ich war und mich durch das ganze zwang.
'Bloß nicht zur Seite, bloß nicht zu den Leuten schauen, (D/N). Das alles wird vergehen, wird vergehen...'
Ich wusste zwar nicht was, aber es gab da etwas, das mich anzog, wie ein Magnet. Je näher ich dem näherkam, desto stärker und schneller wurden meine Herzschläge und desto zittriger wurde auch mein gesamter Körper. Was war es denn nun, das mich so verfallen ließ? Welch Kraft, die mich so dermaßen kontrollierte?
Es war, als würde ich in Sicherheit und Geborgenheit flüchten. In das Licht und die Wärme zulaufen.Ich war nichteinmal ganz angekommen. Nur noch wenige Schritte fehlten, bis ich das Ende des Raumes erreichte. Und mein gesamter Körper glaubte meinen Augen, die einen verletzten Soldaten, zu meiner Rechten, erkannten.
Wahrlich, meine Augen täuschten mich keinesfalls!
Ich erstarrte und war nun wie in Trance versetzt.Meine Augen füllten sich mit Tränen, die einfach nicht runterlaufen wollten und mir somit die Sicht verschwommen machten. Mein Atem wurde beschleunigt und ich bekam das Gefühl, zu ersticken.
Konnte ich auch dieses Mal dem vertrauen, was meine Augen mir sagten, wahrzunehmen? Was sie mir zeigten?
Schnell wischte ich mir meine Tränen weg und nahm das Tablett hoch. Damit lief ich dann auf der Stelle zu ihm und legte das Tablett auf den Nachttisch neben seinem Bett.
Er sah mich noch nicht an.'Gut, (D/N). Sehr gut sogar. Beende das hier ganz schnell, ohne dass er richtig wach wird und dich noch nicht sieht. Reiße dich zusammen. Nur versorgen und dann gehen.'
Während ich Tränen vergoss, versuchte ich sein Blut, das aus seiner Verletzung seiner linken Brust kam, zu stoppen. Ich richtete ihn auf, damit ich sein zerrissenes Oberteil ausziehen und dann ein Verband drumwickeln konnte.
Auch seine Schmerzen ließen wohl nach, das merkte ich daran, dass er ruhiger geworden war.Wie konnte ich ihn bloß nur da alleine lassen? Zwar machte man das bei jedem Patienten, wenn man in Eile war. Ihn lassen, nachdem man ihn versorgt und 'abgesichert' hatte. Jedoch war es bei ihm anders. Ich wollte ihn verheilen, bis er wieder selbststdtändig auf eigenen Beinen stehen konnte und bis alles an ihm verheilt war. Ich wollte der Grund für seine Freude und sein Lebensglück sein. Ich wollte sogar... vielleicht mehr als das. Ich wollte ganz einfach bei ihm sein, sei es eine Ewigkeit.
Er öffnete langsam seine Augen und war halb am 'Schlafen'. Sprich, er verstand in diesem Moment überhaupt nichts. Konnte trotzdem nicht reden.
„Schwes-ter...?"
In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich auf der Stelle weg musste. Ich musste ihn verlassen, um weiteren Problemen aus dem Weg zu gehen.Doch genau, als ich das Tablett hektisch aufhob, packte er mich an meinem Arm.
„Geh... Nicht... Wieder... (D/N)..."DIEST IST EIN MINIKAPITEL UND DA ES SO KURZ IST, WIRD DER ANDERE TEIL NCH HEUTE ABEND VERÖFFENTLICHT. AUFGRUND DES LANGEN WARTENS. <3
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The Last Guardian (JUNGKOOKxREADER)
FanfictionMan sagt immer, dass Kriege das Schlimmste auf der Welt sind. Man verliert seine Liebsten, man verliert sich selbst, seinen Körper. Aber war nicht der Krieg derjenige, der mich mit ihm verbindete? Der junge Mann trug mich aus den Trümmern, der Asche...