Jeon JeonggukWie sehr ich ihren Anblick liebte... Ich hatte sie wieder hier, bei mir. Was stand uns noch im Wege?
In diesem Moment spielte weder Politik, noch Krieg eine Rolle. Was gab es, dass mir nun besagte, ich dürfe sie nicht in meine Arme nehmen? Ich schaute in ihre glasigen Augen, die mich genau betrachteten und dann zu ihren Lippen, die ein leichtes Lächeln formten.
Ich war nun frei. Sie war frei.Bevor wir wieder in diese grausame Welt kehrten, wollte ich sie an mich binden. Mein lebenslängliches Verlangen nach ihr stillen. Sie war es. Diejenige, nach der ich suchte. Die meiner Welt eine gewissen Ordnung verschaffen sollte.
Ich lächelte also zurück und kam ihr einen Schritt näher. Je näher ich kam, desto klarer wurde meine Sicht und desto schöner wurde auch sie.
Mein Verstand verlor die Kontrolle und nun leitete mich mein Herz. Endlich. Befreit von dieser elenden Kontrolle! Also zögerte ich nicht und tat, was es mir befahl:
Ich umschloss sie ohne Zögern mit meinen Armen und wärmte sie mit meinem Körper.Ihre Reaktion war positiv, sie erwiderte die Umarmung sofort und ich konnte spüren, wie sie mich stark an sich zog und mein Hemd an der Schulterseite feucht wurde. Sie weinte und ich musste grinsen.
Durch die hohen Fenster im Korridor drang warmes Sonnenlicht ein. Es prallte auf meine Nasenspitze und schien diese zu kitzeln.
War dies das Gefühl der Erfüllung...?Doch irgendwann musste auch dieser Moment enden, also ließ ich sie vorsichtig und langsam los.
Wir lächelten uns immer noch an.
„Es ist so viel passiert."
Meinte sie und ich nickte.
„Ich... Werde Euch alles erzählen."
Ich nickte wieder.
„Ich werde Euch meine Geschichte erzählen."
Nickend antwortete ich: „Natürlich wirst du das."
„Ich werde Euch von meinem Traum erzählen."
Und ich nickte ein weiteres Mal.Noch nie zuvor hatte ich mich so gut gefühlt. Als sei mein kompletter Körper nun, genauso wie mein Verstand, rein. Als hätte meine Umarmung mit ihr mich gereinigt, mich komplett verändert.
Ich lag nun auf meinem Krankenbett in meinem neuen Krankenzimmer.
Jeden Augenblick konnte meine Familie folgen. Sie hatten von meinem Aufenthaltsort mitbekommen.
(D/N) betrat den Raum, um mich zu verarzten.„Na? Wie oft würdest du mich am Tag noch besuchen, wenn ich noch weiter geblieben wäre?"
Sie lachte verlegen und gab mir keine Antwort. Verständlich.
„Jede freie Sekunde, die mir bleibt."
„Du hast es also geschafft...?"
„Was meint Ihr?"
„Nach Keun Seuta. Du hast es hierher geschafft, huh?"
"Aaah. Ja. Ihr habt mir gesagt, Ihr würdet mich wiederfinden. Und es passierte. Ihr habt mich gefunden, ohne Zweifel."
„Ja. Wenn dies nicht das Werk des Schicksals ist!"
„Ja... Ich wünschte mir zwar, wir würden diese Dinge nicht hier bereden. Wie wäre es-"
„Wenn wir ausgingen? Etwas Essen? An den See? Zur Waldwiese?"Sah ein wenig verwirrt zu mir.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht überstürzen..."
„Ah, natürlich. Warum nicht? Kommt hierhin ins Krankenhaus wenn ich meine Arbeit beende. Dann gehen wir gemeinsam hin, ja?"
„Gut. Einverstanden. Dann morgen?"
Sie nickte und nachdem sie fertig war, verabschiedete sie sich und verließ den Raum.Wie konnte sie mich nur so alleine lassen? Wusste sie nicht, wie sehr ich sie nun bei mir- an meiner Seite haben wollte? Wie sehr ich ihre Nähe suchte, Sekunden, nachdem sie gegangen war?
Ihren lieblichen Geruch in meiner Nase zu riechen, ihre dunklen Haare bei der Berührung mein Kinn kitzeln lassen und in ihre tiefen, funkelnden Augen schauen. Das wollte ich den Rest meines Lebens machen. Ich wollte sie an meiner Seite haben. Ich wollte mein Leben mit ihr verbringen, ich wollte eine Familie mit ihr gründen.
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The Last Guardian (JUNGKOOKxREADER)
FanfictionMan sagt immer, dass Kriege das Schlimmste auf der Welt sind. Man verliert seine Liebsten, man verliert sich selbst, seinen Körper. Aber war nicht der Krieg derjenige, der mich mit ihm verbindete? Der junge Mann trug mich aus den Trümmern, der Asche...